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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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genug, dass er sich duckte.
    »Also haben sie uns ausgemacht?«, fragte sein Ladeschütze.
    »Nein, sie richten nur Sperrfeuer auf die nächste Hügelkette, um ihre Infanteristen zu decken.«
    »Schauen Sie mal da! Sie stehen oben auf dem Blender Eins-Sechs«, rief der Kanonier. Komanow richtete sein Fernglas aus.
    Ja, da waren sie und untersuchten den alten KV-2-Geschützturm mit seinen senkrechten Seiten und dem 155-mm-Geschütz. Er beobachtete, wie ein Soldat an einer der Seiten eine Rucksack-Sprengladung anbrachte und dann in Deckung ging. Kurz danach explodierte die Ladung und zerstörte etwas, das sowieso nie funktioniert hatte. Jetzt fühlt sich irgendein chinesischer Leutnant bestimmt richtig gut , dachte Komanow. Nun, Fünf-Sechs Alfa würde das in 20 bis 30 Minuten wieder ändern.
    Die schlechte Nachricht war, dass es für seine Hilfsartillerie nun zwar perfekte Ziele gab, die von den alten Sechs-Zoll-Kanonen auch niedergemäht worden wären wie von einer Sense – doch das russische Feuer war verstummt. Die Chinesen allerdings schossen noch immer auf die russischen Stellungen. Komanow rief wieder den Gefechtsstand des Regiments an, um seine Informationen weiterzuleiten.
    »Oberleutnant«, antwortete sein Oberst, »die Unterstützungsbatterie hat es schwer erwischt. Sie sind auf sich allein gestellt. Halten Sie mich auf dem Laufenden.«
    »Jawohl, Genosse Oberst. Ende.« Komanow blickte seine Männer an. »Unterstützung können wir vergessen.« Die Waffen des Dritten Weltkrieges hatten diejenigen des Zweiten Weltkrieges gerade zerstört.
    »Scheiße«, bemerkte der Ladeschütze.
    »Wir werden uns bald am Krieg beteiligen, Männer. Bleibt ruhig. Der Feind ist nahe …«
    »500 Meter«, bestätigte der Kanonier.
     
    »Nun?«, fragte General Peng in seinem Posten auf dem Reisrücken.
    »Wir haben einige Bunker gefunden, aber sie stehen alle leer«, berichtete Oberst Wa. »Bis jetzt mussten wir uns lediglich mit indirektem Artilleriefeuer beschäftigen, und das haben wir durch Gegenfeuer außer Gefecht gesetzt. Der Angriff verläuft völlig nach Plan, Genosse General.« Das konnten sie sehen. Die Brückenbaupioniere rollten nun mit zusammengefalteten Abschnitten der Gliederbrücke auf ihren Lastern auf das südliche Ufer des Amur zu. Über 100 Kampfpanzer vom Typ 90 befanden sich in nächster Nähe des Flusses, deren Geschütztürme nach Zielen Ausschau hielten, um gegebenenfalls die angreifende Infanterie zu decken. Doch da war nichts, worauf sie hätten schießen können, also sahen die Panzerbesatzungen und Generäle den Pionieren bei der Arbeit zu. Ein Brückenabschnitt wurde zu Wasser gelassen, klappte aus und bildete nun die ersten acht Meter einer Straße über den Fluss. Peng blickte prüfend auf seine Uhr. In der Tat, sie waren ihrem Zeitplan um fünf Minuten voraus. Ausgezeichnet.
     
    Stellung Fünf-Null eröffnete als Erste das Feuer – mit ihrem Maschinengewehr Kaliber 12,7. Der Lärm knatterte über die Hügel. Fünf-Null befand sich 3 500 Meter östlich von Komanows Stellung und wurde von einem aufgeweckten jungen Feldwebel namens Iwanow befehligt. Er ist zu früh dran , dachte Komanow, denn Iwanows Ziele waren noch gut 400 Meter entfernt. Aber daran gab es nichts zu meckern, denn das schwere Maschinengewehr erreichte sie trotzdem mit Leichtigkeit … ja, er konnte Körper erkennen, die unter dem massiven Kugelhagel zusammenbrachen…
    … dann war ein krachendes Dröhnen zu vernehmen, als das Hauptgeschütz eine einzige Salve löste, die auf dem Sattel landete, den Fünf-Null zu verteidigen hatte, und dort inmitten eines Trupps explodierte.
    »Genosse Oberleutnant, sollen wir?«, fragte der Kanonier.
    »Nein, noch nicht. Noch ein bisschen Geduld, Feldwebel«, erwiderte Komanow und blickte gen Osten, um mitzubekommen, wie die Chinesen auf das Feuer reagierten. Ihre Taktik war vorhersehbar, weil wie aus dem Lehrbuch. Der Leutnant, der dort drüben das Kommando hatte, ließ sie zuerst in Deckung gehen. Dann richteten sie eine Stellung ein, um die Russen anzugreifen, anschließend verteilten sie sich nach rechts und links. Aha, eine Abteilung stellte irgendetwas auf… irgendetwas auf einem Stativ. Wahrscheinlich eine rückstoßfreie Panzerabwehrwaffe. Komanow hätte seinen Geschützturm drehen und sie außer Gefecht setzen können, aber er wollte seine Position zu diesem Zeitpunkt noch nicht preisgeben.
    »Fünf-Null, hier Fünf-Sechs Alfa. Ein chinesisches Abwehrgeschütz befindet sich in

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