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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Sozialversicherung etwas Gutes tun ließe, und ein entsprechendes Projekt auf den Weg zu bringen – ohne dass die Öffentlichkeit etwas davon erfährt.«
    »Jack, genau das ist Ihr Knackpunkt als Präsident: Ihre Geheimniskrämerei.«
    »Aber wenn man so etwas in aller Öffentlichkeit betreibt, haben einen schlecht informierte Kritiker tot geprügelt, ehe man überhaupt zu Potte gekommen ist, und die Presse liegt einem in den Ohren und verlangt Informationen, die man selbst noch gar nicht hat, und weil sie nichts Neues erfährt, strickt sie sich selbst was zurecht oder sie lässt sich von irgendeinem Esel Unsinn erzählen, den wir dann wieder gerade rücken müssen.«
    »Sie haben gelernt«, sagte Arnie. »Genau so läuft’s hier ab.«
    »Nämlich absolut verquer.«
    »Wir sind in Washington, der Hauptstadt. Hier darf gar nicht alles richtig funktionieren. Wäre dem so, bekäme es jeder durchschnittliche Bürger mit der Angst zu tun.«
    »Und wenn ich die Brocken einfach hinwerfen würde?«, fragte Ryan, den Blick zur Decke gerichtet. »Wenn ich nichts richtig machen kann, was zum Teufel habe ich dann hier verloren?«
    »Sie sind hier, weil ein japanischer Pilot vor fünfzehn Monaten mit seiner 747 in die Party im Repräsentantenhaus reingeplatzt ist.«
    »Mag ja sein, Arnie, aber ich komme mir trotzdem vor wie ein Schwindler.«
    »Nach meinen altmodischen Standards sind Sie das auch, Jack.«
    Ryan blickte auf. »Altmodische Standards?«
    »Sie bemühen sich wirklich um Fairness, mehr noch als Bob Fowler seinerzeit, als er ins Parlament von Ohio eingezogen ist, doch auch Bob hat sich vom System einwickeln lassen. Sie aber lassen das nicht zu. Das gefällt mir an Ihnen. Und was noch wichtiger ist: Es gefällt auch den Leuten da draußen. Vielleicht sind sie nicht immer mit Ihren Ansichten einverstanden, aber sie respektieren, dass Sie sich in Ihrem Amt ernstlich Mühe geben, und spüren, dass Sie ehrlich sind. Also, zurück zur Sozialversicherung.«
    »Ich habe George gebeten, eine Expertengruppe zusammenzustellen, sie zum Stillschweigen zu verpflichten und eine Reihe von Maßnahmen vorbereiten zu lassen, wovon mindestens eine völlig neben der Spur sein soll.«
    »Wer hat die Leitung?«
    »Mark Gant, Georges rechte Hand.«
    Der Stabschef dachte für einen Moment darüber nach. »Gut, dass die Sache geheim bleibt. Gant ist auf dem Hügel nicht gut angesehen und als Klugscheißer verschrien.«
    »Die schließen wohl von sich auf andere, oder?«
    »Sie waren in dieser Hinsicht ein bisschen naiv, Jack, auch wenn es Ihnen teilweise gelungen ist, Ihre Favoriten – allesamt politische Laien – durchzubringen. Darunter sind viele wirklich anständige Leute, aber Sie haben einfach nicht bedacht, dass ein Leben als Abgeordneter sehr verführerisch ist. Geld allein bringt’s nicht, viel reizvoller sind die vielen Vergünstigungen, und den meisten Menschen gefällt es allzu gut, wenn man sie wie mittelalterliche Prinzen behandelt. Wenn sie ihren Willen durchsetzen können. Auch die meisten der Vorgänger, über denen schließlich dieser Jumbo abgestürzt ist, waren anfangs durch und durch anständige Leute, aber sie haben sich verführen lassen. Es war ein Fehler von Ihnen, durchgehen zu lassen, dass deren Personal seine Stellen behalten hat. Ehrlich, ich glaube, das eigentliche Problem sind die ständigen Mitarbeiter. Da springen andauernd zehn oder mehr Leute um einen herum und reden einem ein, wie toll man ist, bis man irgendwann selbst davon überzeugt ist.«
    »Dank Ihrer Fürsorge habe ich dieses Problem nicht.«
    »Worauf Sie sich verlassen können«, sagte Arnie und stand auf. »Veranlassen Sie bitte, dass mich Minister Winston über dieses Projekt zur Sozialversicherung auf dem Laufenden hält.«
    »Keine undichte Stelle!«, gebot Ryan seinem Gegenüber.
    »Undichte Stelle? Ich?« Van Damm hob die geöffneten Hände und setzte eine Unschuldsmiene auf.
    »Ja, Arnie, Sie.« Als die Tür zu war, dachte Ryan, dass aus Arnie ein ausgezeichneter Spitzel hätte werden können. Er log mit einer Überzeugungskraft, die man eher bei einem Mitglied des Klerus vermuten würde, und wie ein Zirkusartist war er im Stande, mit einer Vielzahl von Widersprüchen zu jonglieren, ohne sie je aneinander stoßen zu lassen. Ryan war der Präsident, aber das einzig unersetzliche Mitglied der Administration war der Stabschef im Weißen Haus, den er über Roger Durling von Bob Fowler geerbt hatte.
    Inwieweit, fragte sich Jack, lasse ich

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