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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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die Lufteinflussöffnung des Steuerbordtriebwerks bohrte. Die daraus resultierende Explosion war ziemlich beeindruckend.
    »Eagle. Boar Lead. Erbitte Vektorangabe. Over.«
    »Boar Lead, Kursänderung Rechts auf null-neun-null. Wir erfassen einen Bandit in 16 Kilometern Entfernung, 10 000 Fuß Höhe, Kurs Süd mit über 600 Knoten.«
    Winters führte das Wendemanöver aus und warf einen Blick auf seine Radaranzeige. »Hab ihn!« Auch dieser chinesische Jäger befand sich innerhalb der Reichweite des Slammer. »Fox-One mit Slammer.« Seine fünfte Lenkwaffe an diesem Tag schnellte aus ihrer Halterung und zischte im abfallenden Winkel gen Osten. Wieder richtete Winters die Spitze seiner Maschine auf das Ziel aus und stellte damit sicher, dass der Abschuss aufgezeichnet wurde. »Ich sehe eine Explosion. Bronco meldet noch einen, ich glaube, das sind jetzt fünf.«
    »Bestätige fünf Abschüsse für Bronco«, teilte Eagle Two mit. »Gut gemacht, Kumpel.«
    »Schwirrt sonst noch was durch die Gegend?«
    »Boar Lead, die Bandits machen sich mit zugeschaltetem Nachbrenner in Richtung Süden davon, sie erreichen gerade Mach 1. Wir zählen insgesamt neun Abschüsse und eine Beschädigung. Sechs Bandits auf dem Weg zurück in den Stall, Over.«
    »Roger, Eagle. Steht sonst noch etwas an?«
    »Negativ, Boar Lead.«
    »Wo ist der nächste Tanker?«
    »Sie können bei Oliver-Six auftanken, Vektor null-null-fünf, Entfernung drei-zwo-null Kilometer, Over.«
    »Roger. Staffel. Bronco an alle. Sammeln und dann auf zum Tanken. Zu mir aufschließen.«
    »Zwei.« »Drei.« »Vier.«
    »Wie sieht es aus?«
    »Skippy hat einen«, meldete sein Flügelmann.
    »Ducky hat zwei«, gab der Führer der zweiten Rotte durch.
    »Ghost Man hat zwei – und einen angekratzt.«
    Die Summe haut aber nicht hin , dachte Winters. Aber was sollte es, vielleicht waren die AWACS-Jungs ja durcheinandergekommen. Für solche Fälle gab es schließlich die Videoaufzeichnung. Alles in allem war es kein schlechter Morgen gewesen. Und das Beste daran war, dass sie den Flanker-Bestand der ChiKomms ordentlich gelichtet hatten. Wahrscheinlich war es ihnen auch gelungen, das Selbstvertrauen der Su-27-Piloten anzukratzen. Die Zuversicht der feindlichen Kampfflieger zu erschüttern rief bei ihnen ein beinahe ebenso gutes Gefühl hervor wie ein Abschuss. Besonders gut wäre es natürlich, wenn sie den Staffelkommandeur erwischt hätten. Dann wären die überlebenden Flieger natürlich erst einmal fuchsteufelswild, aber danach würden sie anfangen, sich selbst, ihre Moral und ihre Maschinen infrage zu stellen. Und das war gut.
     
    »Und?«
    »Die Grenzposten haben sich so gut geschlagen, wie man es erwarten konnte«, antwortete Oberst Aliew. »Die gute Nachricht ist, dass die meisten unserer Männer mit dem Leben davongekommen sind. Weniger als 20 sind gefallen, 15 verwundet.«
    »Was haben die Chinesen bis jetzt über den Fluss geschafft?«
    »Wahrscheinlich Teile von drei Schützendivisionen. Die Amerikaner sagen, dass mittlerweile sechs Brücken fertiggestellt und im Einsatz sind. Wir müssen also damit rechnen, dass sich die Anzahl schnell erhöht. Chinesische Aufklärungseinheiten rücken vor. Wir haben einige von ihnen in einen Hinterhalt gelockt, aber noch keine Gefangenen gemacht. Die Richtung und Geschwindigkeit ihres Vormarsches sind exakt so, wie wir sie vorausgesehen haben.«
    »Gibt es überhaupt gute Nachrichten?«, wollte Bondarenko wissen.
    »Jawohl, General. Unsere Luftstreitkräfte und unsere amerikanischen Freunde haben ihren Fliegern eine empfindliche Niederlage beigebracht. Wir haben bis jetzt mehr als 30 ihrer Flugzeuge abgeschossen, bei nur vier Eigenverlusten, wobei zwei der Piloten gerettet wurden. Sechs chinesische Piloten sind gefangen genommen worden. Sie werden zur Vernehmung nach Westen gebracht. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass sie uns brauchbare Informationen liefern. Aber sicherlich werden die Luftstreitkräfte sie ausquetschen, um technische Details zu erfahren. Die Pläne und Ziele der Chinesen sind einfach und durchschaubar, und wahrscheinlich liegen sie gut in ihrem Zeitplan  – oder sind ihm sogar ein bisschen voraus.«
    All dies stellte für General Bondarenko keine Überraschung dar, aber es war dennoch unerfreulich. Die Mitglieder seines Nachrichtenstabes machten ihre Arbeit ausgezeichnet und teilten ihm ihr Wissen und ihre Erwartungen mit, aber auf ihn wirkte das wie eine Wettervorhersage im Winter: Ja, es war kalt.

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