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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Sorte von Radarwarnempfänger sofort gemerkt hätte, dass sich ein Eagle in der Nähe befand. Stattdessen konnte Winters nun die Radarinformationen der E-3B nutzen. Deren Radarsignale stellten keine direkte Bedrohung dar und brachten auch dem Feind nicht viel, obwohl sie natürlich trotzdem unerwünscht waren.
    Die chinesischen Piloten wurden von Bodenradarstationen aus geführt, deren Reichweite ungefähr dort endete, wo sich die Boars gerade aufhielten. Vielleicht wurden sie entdeckt, vielleicht aber auch nicht. Irgendwo in Winters Rücken überwachte eine EC-135 Rivet Joint sowohl die Radarsignale als auch den Funkverkehr der chinesischen Bodenkontrolle und würde deren Warnungen an die AWACS-Maschine weitergeben. Doch bis jetzt hatte offenbar noch nichts dergleichen stattgefunden. Aber Joe Schlitzauge flog auf jeden Fall nach Norden.
    »Eagle. Boar. Erbitte Typangabe der Bandits. Over.«
    »Boar, wir sind nicht sicher, aber dem Ausgangspunkt und Flugprofil nach wahrscheinlich Sierra-Uniform Zwei-Sieben, Over.«
    »Roger.« Na gut , dachte Winters. Die Schlitzaugen hielten die Su-27 wohl für eine heiße Maschine, und für einen russischen Vogel war sie tatsächlich beachtlich. Also würden sie auch ihre besten Piloten in die Maschine setzen, die bei der NATO unter der Bezeichnung Flanker lief. Es würden die Jungen, die Stolzen sein, diejenigen, die glaubten, sie seien so gut wie er. Okay, Joe, dann beweis uns mal, wie gut du bist . »Boar. Lead. Kurswechsel nach links auf eins-drei-fünf.«
    »Zwei.« »Drei.« »Vier«, meldete sich die Staffel. Dann begannen alle mit der Drehung nach Backbord. Winters blickte einmal in die Runde, um sicherzugehen, dass er keine Kondensstreifen hinterließ, die seine Position verraten konnten. Anschließend überprüfte er seinen Radarwarner. Er empfing einige Signale des chinesischen Suchradars, aber sie reichten noch nicht an die Schwelle heran, von der an theoretisch eine Erfassung möglich war. Das würde sich in zirka 30 Kilometern ändern. Doch selbst dann wäre Winters Staffel erst einmal eine unbekannte Größe auf den chinesischen Schirmen – und eine verschwommene noch dazu. Vielleicht würden die Bodenkontrollen eine Warnung ausgeben, vielleicht aber auch nur auf ihre Schirme starren und zu entscheiden versuchen, ob das nun eine Feindsichtung war oder nicht. Die grünblauen Eagles ließen sich visuell nicht so leicht ausmachen, besonders nicht, wenn sie die Sonne im Rücken hatten. Und das war der älteste Trick in der Kampfpilotenfibel, einer, gegen den es immer noch kein Mittel gab …
    Die chinesischen Jäger flogen in 50 Kilometern Entfernung zu seiner Rechten vorbei nach Norden. Sie suchten nach russischen Kampfflugzeugen, mit denen sie sich anlegen konnten, denn die Chinesen würden den Luftraum über dem Kampfgebiet kontrollieren wollen. Also schalteten sie bestimmt ihre eigenen Suchradare ein, was bedeutete, dass sie die meiste Zeit nach unten auf den Schirm starren würden, statt den Himmel abzusuchen, und das war gefährlich. Für sie. Sobald Winters sich südlich von ihnen befand, ging er mit seiner Staffel auf Kurs West und sank gleichzeitig auf 20 000 Fuß, ein gutes Stück unterhalb der Flugebene der Chinesen. Kampfpiloten pflegen zwar nach hinten und oben zu sehen, aber selten nach hinten und unten, weil sie gelernt haben, dass Höhe – genau wie Schnelligkeit – gleichbedeutend ist mit Leben. Das stimmte auch… meistens jedenfalls. Nach weiteren drei Minuten befand sich die Staffel weit hinter dem Feind, und Winters ging auf maximale Schubkraft ohne Nachbrennereinsatz, um die chinesischen Jäger einzuholen. Seine Viererstaffel formierte sich auf Kommando in Zweierrotten um. Er flog nach links. Dann entdeckte er sie: dunkle Flecken am heller werdenden blauen Himmel. Die chinesischen Su-27 waren in dem gleichen hellgrauen Farbton lackiert wie die russischen, was sich zu einem ernsten Problem auswachsen würde, sobald die russischen Flanker hinzukämen. Man flog schließlich nicht oft so nahe heran, dass man erkennen konnte, ob sich auf den Tragflächen ein roter Stern oder eine weiß-blau-rote Flagge befand.
    Dann hörte er den Warnton. Winters’ Sidewinder konnten das Hitzeflimmern um die Mantelstromtriebwerke der Chinesen ausmachen, also war er nahe genug dran. Sein Flügelmann, ein aufgeweckter junger Lieutenant, flog nun ungefähr 450 Meter entfernt Steuerbord achteraus. Seine Aufgabe war es, den Leader zu decken. Okay , dachte Bronco

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