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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Mann zu verteidigen, wie wir angenommen hatten, war von Anfang an geplant, davonzulaufen, sobald es brenzlig wird. Ich glaube, es fehlt ihnen an Courage, Genosse General.«
    Der letzte Satz des Obersts ließ Peng aufhorchen. Es war wichtig, den Kampfgeist des Feindes richtig einzuschätzen. »Gab es denn welche, die bis zuletzt gekämpft haben?«
    »Lediglich eine ihrer Bunkerbesatzungen. Wir haben sie außer Gefecht gesetzt, aber das hat uns 30 Mann gekostet. Vielleicht ist ihr Fluchtfahrzeug zerstört worden und sie hatten keine Wahl«, vermutete der Oberst.
    »Ich will sofort eine dieser Stellungen sehen«, forderte Peng.
    »Natürlich, Genosse General.« Wa schrie dem Fahrer des Kommandowagens einen Befehl zu. Das gepanzerte Mannschafts-Transportfahrzeug vom Typ 90 schlingerte nach rechts und versetzte den Militärpolizisten, der den Verkehr zu regeln versuchte, in Erstaunen. Er protestierte nicht, denn die vier hohen Funkantennen verrieten ihm, um welche Art von Fahrzeug es sich hier handelte. Der Fahrer verließ die Piste und hielt direkt auf einen intakten russischen Bunker zu.
    General Peng zog beim Aussteigen den Kopf ein und ging dann zu dem großenteils noch unversehrten Geschützturm hinüber. Dessen Form – wie eine umgedrehte Pfanne – verriet ihm, dass er von einem alten Panzer vom Typ Stalin-3 stammte, der vor langer Zeit einmal ein Ehrfurcht gebietendes Vehikel gewesen war, nun jedoch eher ein Relikt darstellte. Ein Team von Nachrichtens pezialisten befand sich in der Nähe. Sie nahmen Haltung an, als sie den General bemerkten.
    »Wie haben wir den Bunker hochgenommen?«, wollte Peng wissen.
    »Gar nicht, Genosse General. Die Russen sind abgezogen, nachdem sie 15 Geschütz- und ungefähr 300 Maschinengewehrsalven abgefeuert haben. Sie haben sich nicht einmal die Mühe gemacht, das Ding in die Luft zu sprengen«, berichtete der Hauptmann und winkte den General durch die Turmluke näher. »Vollkommen sicher. Wir haben alles nach Bomben abgesucht.«
    Peng kletterte nach unten. Dort befand sich etwas, das wie eine bequeme kleine Kaserne aussah, außerdem ein Granatenlager für das große Panzergeschütz und reichlich Munition für die beiden Maschinengewehre. Munitionshülsen beider Waffen lagen auf dem Boden, zusammen mit Verpackungen von Feldrationen. Es schien ein komfortabler Posten zu sein, mit Etagenbetten, Dusche, Toilette und einem üppigen Vorrat an Lebensmitteln. Etwas, wofür es sich zu kämpfen lohnte, fand der General. »Auf welche Weise haben sie den Posten verlassen?« , fragte Peng.
    »Bitte – hier drüben«, sagte der junge Hauptmann und begleitete Peng zum Tunnel. »Wie Sie sehen, haben die Russen alles bedacht.« Der Tunnel führte unter der Hügelkuppe hindurch zu einem überdachten und getarnten Abstellplatz – wahrscheinlich für einen BTR. Reifenspuren im Erdreich unmittelbar hinter der Betonplatte bestätigten diese Vermutung.
    »Wie lange haben sie die Stellung gehalten?«
    »Wir haben den Posten weniger als drei Stunden nach unserem ersten Bombardement erobert. Unsere Infanterie hat die Hauptgeschützstellung umzingelt. Wenig später sind sie davongelaufen«, erzählte der Hauptmann seinem kommandierenden General.
    »Verstehe. Gute Arbeit unserer Angriffsinfanterie.« Dann stellte Peng fest, dass Oberst Wa den Kommandowagen an das andere Ende des Fluchttunnels beordert hatte, damit er sofort einsteigen konnte.
    »Und was jetzt?«, erkundigte sich Wa.
    »Ich möchte sehen, was wir mit ihren Artilleriestellungen gemacht haben.«
    Wa nickte und gab den Befehl an den Kraftfahrer des Kommandeurswagens weiter. Nach einer Viertelstunde holperiger Fahrt waren sie da. Die 15 schweren Geschütze befanden sich noch an Ort und Stelle, obwohl die beiden, an denen Peng vorüberging, vom Konterfeuer zerstört worden waren. Die Stellung selbst war größtenteils intakt, doch einige Granaten waren in nächster Nähe eingeschlagen, und drei tote Soldaten lagen neben ihren Geschützen, von klebrigen Lachen halb eingetrockneten Bluts umgeben. Wahrscheinlich hatten die meisten Männer überlebt. Hinter jedem Geschütz verlief ein zwei Meter tiefer, enger Betongraben, alles vom Bombardement offenbar nur leicht angekratzt. Außerdem stand in der Nähe ein großer Munitionsbunker, von dem Schienen abgingen, auf denen die Granaten und Treibladungen zu den Geschützen geschafft worden waren. Seine Tür war offen.
    »Wie viele Salven haben sie abgefeuert?«, fragte Peng.
    »Nicht mehr als zehn«,

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