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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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eliminieren sie dann mit unseren Raketen.« Er wandte sich um. »Machen Sie weiter, Oberleutnant. Erzählen Sie mir etwas über die chinesische Infanterie.«
    »Das sind keine Feiglinge, Genosse General. Wenn sie unter Feuer genommen werden, reagieren sie vollkommen richtig. Sie sind gut gedrillt. Mein Posten und der neben uns brachten mindestens 200 von ihnen zu Fall, aber immer rückten welche nach. Ihr Schlachtdrill ist ausgezeichnet, sie sind aufeinander eingespielt wie eine Fußballmannschaft. Ergreift man eine Maßnahme, dann kontern sie beinahe sofort. Und eines ist sicher: Sie setzen ihr Artilleriefeuer sehr geschickt ein.«
    »Ihre Batterien waren bereits in Stellung gegangen, Oberleutnant, und warteten nur noch auf den Feuerbefehl«, erklärte Aliew dem jungen Offizier. »Es macht eine Menge aus, wenn man nach Plan vorgehen kann. Sonst noch etwas?«
    »Wir haben keinen einzigen Panzer zu Gesicht bekommen. Sie haben uns kampfunfähig gemacht, noch ehe die ersten Brücken fertig waren. Ihre Infanterie sah gut vorbereitet und gut ausgebildet aus und schien sogar begierig darauf, voranzukommen. Flexibles Denken ist mir bei ihnen nicht aufgefallen, aber ich habe sowieso nicht viel mitbekommen. Außerdem war ihr Teil der Operation ja geplant und gründlich eingeübt, wie Sie mir eben sagten.«
    »Es ist typisch für die Chinesen, dass sie ihre Soldaten schon im Voraus über die geplanten Operationen informieren. Sie halten offenbar nicht so viel von Verschwiegenheit wie wir«, bemerkte Aliew. »Vielleicht sorgt das ja für Kameradschaft und Solidarität auf dem Schlachtfeld.«
    »Für die Chinesen läuft im Augenblick alles nach Plan, Andrei. Aber eine Armee wird daran gemessen, wie sie reagiert, wenn die Dinge sich einmal nicht so gut entwickeln. Und das werden wir ja dann sehen.« Bondarenko fragte sich, ob sie das wirklich jemals erleben würden. Schließlich schüttelte er den Kopf. Er musste diese Art von Gedanken aus seinem Kopf verbannen. Wenn er schon keine Zuversicht besaß, wie sollten dann seine Soldaten zuversichtlich sein? »Was können Sie mir über Ihre Männer sagen, Valeri Michailowitsch? Wie haben sie gekämpft?«
    »Wir haben gekämpft, Genosse General«, versicherte Komanow dem vorgesetzten Offizier. »Wir töteten 200, und mit ein bisschen Artillerieunterstützung wären es noch viel mehr geworden.«
    »Wollen Ihre Männer weiterkämpfen?«, fragte Aliew.
    »Ja, verdammt noch mal!«, gab Komanow knurrend zurück. »Diese kleinen Bastarde überfallen unser Land. Geben Sie uns die richtigen Waffen, dann werden wir sie alle vernichten!«
    »Haben Sie die Panzertruppen-Akademie abgeschlossen?«
    Komanow nickte, eifrig wie ein Kadett. »Jawohl, Genosse General, als achtbester meiner Klasse.«
    »Teilen Sie ihm eine Kompanie der BOJAR zu«, wies der General seinen Einsatzoffizier an. »Denen sind die Offiziere ausgegangen.«
     
    Major General Marion Diggs saß im dritten Zug, der Berlin verließ. Das hatte er sich beileibe nicht so ausgesucht. Angelo Giustis Panzerbataillon war ihm eine halbe Stunde voraus. Die Russen ließen die Züge so dicht hintereinander fahren, wie es die Sicherheitsvorgaben gerade noch zuließen – wahrscheinlich sogar ein bisschen dichter. Wenigstens war das russische Streckennetz voll elektrifiziert, daher konnten die Züge außerhalb von Bahnhöfen schnell beschleunigen – wenn sie nicht gerade eine der zahlreichen Stellen mit Gleisproblemen passieren mussten, an denen langsame Fahrt vorgeschrieben war.
    Diggs war in Chicago aufgewachsen. Sein Vater hatte als Schlafwagenschaffner für die Atcheson, Topeka and Santa Fe Railroad gearbeitet, auf dem Super Chief zwischen Chicago und Los Angeles, bis der Passagierverkehr auf dieser Strecke in den frühen 70ern zum Erliegen gekommen war. Danach hatte er einfach den Verein gewechselt und war Lokführer geworden. Marion war als kleiner Junge ein paar Mal bei seinem Vater mitgefahren und hatte die Vorstellung, dass sich unter ihm eine gewaltige Maschine befand, faszinierend gefunden. Also hatte er später in West Point beschlossen, Panzersoldat zu werden, besser noch: Cavalryman, also Panzeraufklärer. Und jetzt unterstand ihm eine Menge gewaltiges Gerät.
    Er war zum ersten Mal in Russland, einem Land, das er während der ersten Hälfte seiner Soldatenkarriere nie zu sehen erwartet hätte. Damals waren die einzigen Russen, um die er sich Gedanken machte, diejenigen aus der Ersten Garde-Panzerarmee und der Dritten Stoßarmee

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