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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Masterman wieder. Als er wenig später aus dem Zug stieg, liefen zwei Soldaten hinter ihm her, die eine Satellitenfunkausrüstung schleppten.
    »Gute Entscheidung, Duke«, bemerkte LTC Garvey. Er war der zuständige Offizier für Kommunikation und elektronische Aufklärung der First Tanks.
    »Gentlemen, das ist General Nosenko von der stavka . Er wird uns nach Osten bringen – das heißt, davon gehe ich aus.«
    »So ist es. Ich bin Aufklärungsoffizier der stavka . Bitte hier entlang.«
    Er geleitete die Amerikaner zu einem Parkplatz, auf dem vier Wagen warteten. Die Fahrt zum Militärflughafen dauerte 20 Minuten.
    »Wie reagieren Ihre Leute auf all dies?«, erkundigte sich Diggs.
    »Sie meinen, die Zivilisten? Das lässt sich noch nicht sagen. Wahrscheinlich ungläubig, aber auch mit Zorn. Zorn ist gut«, sagte Nosenko. »Zorn bringt Mut und Entschlossenheit.«
    Wenn die Russen über Zorn und Entschlossenheit reden, muss die Situation ziemlich übel aussehen , dachte Diggs und blickte hinaus auf die Straßen eines Moskauer Vororts.
    »Was haben Sie schon vor uns auf den Weg nach Osten geschickt?«
    »Bis jetzt vier motorisierte Schützendivisionen«, erwiderte Nosenko. »Das sind unsere am besten vorbereiteten Einheiten. Wir stellen gerade weitere Truppen zusammen.«
    »Ich bin nicht mehr auf dem Laufenden. Womit unterstützt die NATO Sie sonst noch?«, erkundigte sich Diggs als Nächstes.
    »Eine britische Brigade sammelt gerade – die Soldaten, die in Hohne stationiert sind. Wir hoffen, dass sie in zwei Tagen auf dem Weg hierher sind.«
    »Wir würden wohl auch kaum in die Schlacht ziehen, wenn uns nicht wenigstens die Briten unterstützten«, versetzte Diggs. »Gut, sie sind ungefähr so ausgerüstet wie wir.« Und was noch besser war: Ihre Ausbildung verlief nach derselben Doktrin. Hohne , dachte er, das war ihre 22 nd Brigade aus der Haig-Kaserne, unter Brigadier Sam Turner. Der trank Whiskey, als wäre es Mineralwasser, war aber ein guter Kopf und überlegener Taktiker. Und seine Brigade war nach Spaß und Spiel unten in Grafenwöhr so richtig auf Zack. »Was ist mit den Deutschen?«
    »Das ist eine politische Frage«, gab Nosenko zu.
    »Dann sagen Sie Ihren Politikern, dass Hitler tot ist, Valentin. Es wäre gut, die Deutschen an unserer Seite zu haben. Vertrauen Sie mir, Kamerad. Wir spielen andauernd mit ihnen im Sandkasten. Sie sind nicht mehr so gut wie noch vor zehn Jahren, aber der deutsche Soldat ist nicht von Pappe, genau wie seine Offiziere. Ihre Aufklärungseinheiten sind besonders effizient.«
    »Ja, aber es bleibt eine politische Frage«, beharrte Nosenko. Und damit – das wusste Diggs – war das Thema erledigt, zumindest vorläufig.
    Das Flugzeug, das auf sie wartete, war eine Iljuschin 86, innerhalb der NATO auch Camber genannt, und eindeutig der russische Nachbau der C-141 Starlifter von Lockheed. Diese hier wies die Farbgebung der Verkehrsmaschinen von Aeroflot auf, hatte aber das Heckgeschütz beibehalten, auf das die Russen bei keinem ihrer taktischen Flugzeuge verzichten mochten. Diggs erhob erst einmal keine Einwände. Er und seine Stabsoffiziere hatten sich kaum gesetzt und angeschnallt, da rollte die Maschine auch schon an.
    »Haben Sie es eilig, Valentin?«
    »Worauf sollen wir warten, General Diggs? Es ist Krieg«, erinnerte er seinen Gast.
    »Okay, wie viel wissen wir?«
    Während das Flugzeug abhob, öffnete Nosenko den Kartenkoffer, den er bei sich getragen hatte, und breitete eine große Karte auf dem Boden aus. Sie zeigte die russisch-chinesische Grenze am Amur und wies bereits einige Markierungen auf. Die amerikanischen Offiziere beugten sich vor, um besser sehen zu können.
    »Hier fielen sie ein und überquerten den Fluss …«
     
    »Wie schnell rücken sie vor?«, fragte Bondarenko.
    »Ich habe ihnen eine Aufklärungskompanie vor die Nase gesetzt. Sie erstattet alle 15 Minuten Bericht«, erwiderte Oberst Tolkunow. »Die Chinesen bewegen sich sehr besonnen vorwärts. Ihr Spähtrupp besteht aus gepanzerten Mannschafts-Transportfahrzeugen vom Typ WZ-550, sie haben eine gute Funkausrüstung, aber nur wenige Waffen. Im Großen und Ganzen scheinen sie nicht sehr unternehmungslustig zu sein, eher besonnen, wie ich schon sagte. Sie rücken mit Bocksprüngen vor, immer ungefähr einen halben Kilometer, je nach Beschaffenheit des Geländes. Wir überwachen ihren Funkverkehr. Sie verschlüsseln ihre Übermittlungen nicht, aber die Terminologie ihrer Sprache ist irreführend.

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