Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
Tage – basierend auf der von der Army errechneten erforderlichen Menge pro Kampftag. Die Nachschubmurkel, die solche Kalkulationen aufstellten, konnte man gewiss nicht knauserig nennen. Während des gesamten Golfkriegs hatte kein einziger Panzer seine erste Ladung komplett verschossen, das wussten sie beide. Aber das war auch ein anderer Krieg gewesen. Kriege konnte man nicht miteinander vergleichen. Sie wurden immer nur schlimmer.
    Giusti drehte sich um, als er das erste Motorengeräusch vernahm. Es stammte von einem Panzerspähwagen des Typs Bradley M3A2, und der Sergeant in der Kommandantenluke wirkte glücklich darüber, endlich losfahren zu dürfen. Ein russischer Offizier agierte als Verkehrspolizist und winkte den Bradley erst voran, dann nach rechts zur Sammelstelle. Schon fuhr der nächste Zug rückwärts an eine Rampe. Darin würde sich die ›A‹ oder Avenger Troop befinden, mit dem ersten Teil der wirklich schweren Ausrüstung der Quarter-Horse-Einheit, nämlich neun Kampfpanzern vom Typ M1A2.
    »Wie lange wird es dauern, bis alles vor Ort ist?«, erkundigte sich Giusti.
    »90 Minuten. Das haben sie mir zumindest gesagt«, erwiderte Welch.
    »Mal abwarten.«
     
    »Was ist denn das?«, fragte ein Captain mit Blick auf den Bildschirm vor sich. Die E-3B Sentry alias Eagle Two befand sich wieder auf dem Boden, an ihrem Stützpunkt in Shigansk. Ihre Besatzung wirkte ziemlich mitgenommen. Es war schon etwas anderes, von realen Jägern mit realer Tötungsabsicht verfolgt zu werden, als zu Hause in den Staaten Übungen mit anschließender Manöverkritik abzuhalten. Die Videoaufnahmen des Gefechts waren dem nachrichtendienstlichen Stab des Geschwaders übergeben worden, der sich den Kampf zwar mit einiger Distanz ansah, aber erkannte, dass die Luftstreitkräfte der Volksbefreiungsarmee ein komplettes Geschwader von Kampfflugzeugen erster Wahl auf die AWACS-Maschine angesetzt hatten. Mehr als das – es hatte sich um ein Himmelfahrtskommando gehandelt. Die chinesischen Piloten waren mit zugeschaltetem Nachbrenner ins Gefecht geflogen, hätten also niemals den ganzen Weg zurück zu ihrer Basis geschafft. Die Chinesen waren offenkundig bereit gewesen, über 30 Jäger für eine einzige E-3B zu opfern. Doch nun entdeckte der Captain, dass es bei diesem Einsatz um mehr gegangen war.
    »Sehen Sie mal«, sagte er zu seinem Colonel. »Drei – nein, vier – Aufklärungsflugzeuge auf Kurs Nordwest.« Er spielte die entsprechende Stelle des Videobands ein paar Mal hintereinander ab. »Kein einziges von ihnen wird angegriffen. Verdammt, sie haben sie noch nicht einmal gesehen.«
    »Nun, deswegen werde ich die Crew der Sentry bestimmt nicht zur Schnecke machen, Captain.«
    »So habe ich das nicht gemeint, Sir. Aber jetzt wird John Chinaman Luftaufnahmen von Tschita bekommen – und von den russischen Einheiten, die nach Norden vorrücken. Die Katze ist aus dem Sack, Colonel.«
    »Dann müssen wir anfangen, über Gegenschläge aus der Luft nachzudenken.«
    »Stehen uns genügend Bomben zur Verfügung?«
    »Ich weiß nicht, aber ich werde das hier mit General Wallace besprechen. Wie sieht die Statistik aus?«
    »Colonel Winters hat vier sichere Abschüsse und zwei wahrscheinliche. Mann o Mann, der Typ räumt wirklich ab. Aber die Sentry haben die Jungs in den F-16 gerettet. Diese beiden J-8 waren schon verdammt nah dran, als Rodeo sie abklatschte.«
    »Die E-3 wird ab sofort verstärkt geschützt«, bemerkte der Colonel.
    »Keine schlechte Idee, Sir.«
     
    »Ja?«, sagte General Peng, als sein Nachrichtenoffizier auf ihn zutrat.
    »Die Luftaufklärung hat 150 Kilometer westlich von uns große motorisierte Formationen ausgemacht, die sich nach Norden und Nordosten bewegen.«
    »Wie stark?«, wollte der General wissen.
    »Ich weiß nicht genau. Die Auswertung der Bilder ist noch nicht abgeschlossen, aber sicherlich Regimentsstärke, vielleicht auch mehr.«
    »Wo exakt?«
    »Hier, Genosse General.« Der Offizier faltete eine Karte auseinander und zeigte Peng die Position. »Sie wurden hier gesehen, hier und von hier bis hier. Der Pilot sprach von einer großen Anzahl Panzer und Kettenfahrzeuge.«
    »Haben sie ihn unter Beschuss genommen?«
    »Nein, er sagte, dass überhaupt nicht gefeuert wurde.«
    »Also beeilen sie sich, um ihr Ziel zu erreichen … hmm, vielleicht unsere Flanke. Oder wollen sie uns zuvorkommen …?« Peng starrte auf die Karte und überlegte. »Ja, damit habe ich gerechnet. Gibt es neue Berichte von

Weitere Kostenlose Bücher