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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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vernachlässigt. In solchen Situationen hatten hochrangige Offiziere nämlich verständlicherweise den Wunsch, so schnell wie möglich über abgesicherte Informationen verfügen zu können. Bondarenko hatte auch die Aufnahmen von Grace Kelly gesehen und so gut wie kein Mitleid mit denjenigen gehabt, die diesem Überfall zum Opfer gefallen waren. Er wünschte sich eigentlich nur, dass er für diese ganzen Opfer verantwortlich gewesen wäre, denn schließlich war es sein Land, in das diese Schlitzaugen einmarschiert waren.
    »Die Gefechtsrichtlinien für die amerikanische Artillerie sind schon ziemlich beeindruckend, oder?«, bemerkte Oberst Tolkunow.
    »Die haben schon immer eine ausgezeichnete Artillerie gehabt. Aber auf diesem Gebiet sind wir auch nicht ganz ohne, wie dieser Peng schon sehr bald feststellen wird«, antwortete der Oberkommandierende Fernost. »Was glauben Sie, wird er tun?«
    »Kommt darauf an, was er herausbekommt«, antwortete sein G-2. »Die Informationen, die zu ihm durchdringen, werden mit ziemlicher Sicherheit einigermaßen verwirrend sein und ihm ganz schöne Sorgen bereiten. Allerdings wird er sich im Augenblick wahrscheinlich weit mehr um seine eigene Mission sorgen.«
    Und das ergab auch Sinn, musste Gennadi Josifowitsch eingestehen. Generäle neigen nun einmal dazu, in den Dimensionen der ihnen befohlenen Missionen zu denken. Das war im Grunde sogar der einzige Weg, wie eine Armee überhaupt funktionieren konnte. Tunnelblick nannten Kommandeure eine solche Situation und Teamarbeit hieß es, wenn alles funktionierte.
    »Wie steht’s um die amerikanischen Angriffe in die rückwärtigen Räume?«
    »Diese Stealth-Kampfflugzeuge sind schon beeindruckend. Sie haben es geschafft, das chinesische Schienensystem völlig zu zerfetzen. Unseren Gästen wird demzufolge in Kürze der Sprit knapp werden.«
    »Na, das tut mir aber leid«, bemerkte Bondarenko mit unüberhörbarer Häme in der Stimme. Ohne Zweifel waren die Amerikaner sehr effiziente Kämpfer, und deren Richtlinien für Angriffe in die rückwärtigen Räume eines Feindes, die vom russischen Militär kaum registriert worden waren, konnten verdammt wirkungsvoll sein, wenn man sie richtig anzuwenden verstand. Besonders dann, wenn der Feind keine Möglichkeit hatte, sich darauf einzustellen. Wie aber sollten sich die Chinesen auch auf etwas einstellen, von dem sie noch nicht einmal wussten, dass es überhaupt existierte? »Aber gleichwohl verfügen die immer noch über 16 motorisierte Divisionen, mit denen wir es noch zu tun bekommen werden.«
    »Sieht so aus, Genosse General«, pflichtete ihm Tolkunow bei.
     
    »FALCON DREI an FALCON LEAD. Habe eine mobile SAM-Stellung auf Kettenfahrzeug erfasst. Handelt sich um eine Holiday«, meldete der Pilot. »Auf der Anhöhe drei Kilometer westlich von CLOVERLEAF … Augenblick mal, da ist auch noch eine Duck.«
    »Sonst noch was?«, fragte FALCON LEAD. Der Captain war der Kommandeur der Apaches, die den Auftrag hatten, SAM-Stellungen auszuschalten.
    »Ein bisschen leichte Flak. In erster Linie zwo-fünf mike-mike, die rund um die SAMs in Stellung gegangen sind. Erbitte Feuererlaubnis. Over.«
    »Verweigert. In Bereitschaft bleiben«, erwiderte FALCON LEAD.
    »EAGLE LEAD, hier spricht FALCON LEAD. Over.«
    »EAGLE LEAD hört, FALCON«, antwortete Boyle aus seinem Blackhawk.
    »Wir haben hier mobile SAM-Stellungen auf Kettenfahrzeugen in Sichtweite. Erbitte Erlaubnis zum Angriff. Over.«
    Boyles Gedanken rasten. Seine Apaches mussten jetzt das Panzerbiwak angreifen, das sie in Sicht und von drei Seiten eingekreist hatten. Okay, FALCON befand sich also im Anflug auf die Anhöhe, die das Biwak der Panzer überragte und die den Codenamen CLOVERLEAF bekommen hatte. Also, genau zur richtigen Zeit.
    »Erlaubnis zum Angriff auf die SAM-Stellungen erteilt. Over.«
    »Roger. Greife an. FALCON DREI, hier spricht FALCON LEAD. Macht sie alle.«
    »Dein Schuss, Billy«, gab der Pilot fast unmittelbar danach an seinen Schützen weiter.
    »Hellfire. Jetzt!« Der Schütze auf dem Vordersitz betätigte den Knopf für den Start seiner ersten Lenkwaffe. In flackernd gelbem Schein schoss der knapp 18 Zentimeter dicke Flugkörper von seiner Startschiene und nahm sofort Kurs auf den Laserpunkt, der ihm sein Ziel zeigte. Durch das Wärmebild-Sichtgerät entdeckte der Bordschütze einen Mann der SAM-Bedienungsmannschaft, der vom Fahrzeug abgesessen war, in seine Richtung blickte und sogleich auf den anfliegenden Hubschrauber

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