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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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auf Sichtweite heranschließen und erst eine eindeutige Identifizierung ihrer Ziele vornehmen mussten. Das konnte sich zu einer außerordentlich gefährlichen Angelegenheit entwickeln, war aber einfach anders nicht machbar.
    Die Piloten der Navy wussten allerdings nicht, dass die Chinesen die elektronische Signatur des APD-138-Radars kannten, wie es auf den E-2C im Einsatz war. Also erkannten sie zwar nicht was , aber sehr wohl, dass irgendetwas auf sie zugeflogen kam. Folglich zischten schon kurz darauf gut 100 chinesische Kampfflugzeuge in den Himmel und bildeten dort eine Art eigener Luftsicherungspatrouille über der Ostküste ihres Landes. Das wiederum war den Hawkeyes nicht entgangen, und sofort gaben sie per Funk entsprechende Warnungen an die vorrückenden Fighter aus, wodurch alle Voraussetzungen für einen Luftkampf gewaltigen Ausmaßes gegeben waren, der sich jetzt in der hereinbrechenden Abenddämmerung abzuzeichnen begann.
    Die Sache würde auf sehr wenig elegante Art über die Bühne gehen müssen. Zwei Staffeln Tomcats, alles in allem 24 Maschinen, bildeten die Spitze der Angriffstruppe. Jede der Maschinen war mit vier AIM-54C Phoenix-Flugkörpern und weiteren vier AIM-9X-Sidewinder-Lenkwaffen für den Luftkampf bewaffnet. Die Phoenix waren ziemlich alt – einige davon hatten schon rund 15 Jahre auf dem Buckel, und bei denen, die noch mit dem Festbrennstoff-Raketenmotor ausgerüstet waren, entwickelten sich bereits Risse, die sicherlich in kurzer Zeit auch von außen sichtbar werden würden. Theoretisch verfügten diese Waffen allerdings über eine Reichweite von rund 160 Kilometern, und allein das machte sie schon zu einer sehr nützlichen Sache, die man sich ruhig unter den Rumpf hängen konnte.
    Die Besatzungen in den Hawkeyes hatten den Befehl, äußerst sorgfältig zu bestimmen, was im Luftraum eine Gans und was eine Ente war. Dennoch kam man an Bord der amerikanischen Luftraumüberwachungsflugzeuge ziemlich schnell zu dem Ergebnis, dass zwei oder sogar noch mehr Maschinen, die da in Formation flogen, keinesfalls vollbesetzte Passagierflugzeuge vom Typ Airbus waren, weshalb die Tomcats auch gleich darauf die Feuerfreigabe bekamen und das schon volle 150 Kilometer, bevor sie das chinesische Festland erreicht hatten. Die erste Salve bestand aus 48 Lenkwaffen. Sechs davon zerstörten sich, sehr zum Ärger der entsprechenden Piloten, schon selbst, kaum dass sie einen halben Kilometer von den Maschinen entfernt waren, die sie gestartet hatten. Die verbliebenen 42 schossen auf einem ballistischen Flugpfad auf eine Höhe von über 100 000 Fuß hinauf, bevor sie ihre Nasen wieder senkten und dann, nachdem sie ihre auf dem Millimeterband arbeitenden Doppler-Zielsuchradare aktiviert hatten, mit einer Geschwindigkeit von Mach 5 wieder nach unten jagten. Gegen Ende ihres Fluges würden dann die Raketenmotoren ausgebrannt sein, was dazu führte, dass sie keine der verräterischen Rauchfahnen hinter sich herzogen, nach denen Piloten im Allgemeinen Ausschau zu halten pflegen. Das führte dazu, dass die chinesischen Piloten, obwohl sie vorgewarnt waren, dennoch keine Ahnung hatten, welche Gefahr sich ihnen da näherte. Folglich bekam keiner von ihnen mehr die Gelegenheit zu einem Ausweichmanöver. Die 42 gestarteten Phoenix wüteten fürchterlich in der chinesischen Formation, und die einzigen Überlebenden waren die Piloten, die in wirklich radikalen Manövern wegbrachen, kaum dass sie die ersten Gefechtsköpfe explodieren sahen. Alles in allem konnten die 48 gestarteten Flugkörper unter dem Strich 32 Abschüsse für sich verbuchen. Die überlebenden chinesischen Piloten waren erschüttert und wütend zugleich. Wie auf Kommando drehten sie alle gleichzeitig nach Osten ab, aktivierten ihre Suchradare und versuchten, Ziele für ihre Luftkampfwaffen zu finden. Die hatten sie dann tatsächlich auch relativ schnell ausgemacht, doch sie lagen leider alle außerhalb der Reichweite ihrer Waffen. Der höchstrangige Offizier unter den Überlebenden des ersten Angriffs befahl allen, den Nachbrenner zuzuschalten und in Richtung Osten zu flitzen. Auf eine Entfernung von rund 90 Kilometern starteten sie dann ihre radargelenkten PL-10-Luftkampf-Lenkwaffen. Bei diesen handelte es sich um Kopien der italienischen Aspide, die ihrerseits wieder eine Kopie der alten amerikanischen AIM-7E Sparrow war. Um ein Ziel verfolgen zu können, musste das Flugzeug, von dem eine PL-10 gestartet worden war, seinerseits zusammen mit dem

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