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Im Zeichen des Highlanders

Im Zeichen des Highlanders

Titel: Im Zeichen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Rodericks Leben konnte ihm eventuell Sympathien einbringen und Paytons große Anstrengungen zunichtemachen. Sollte sie scheitern oder gefangen werden, würde man ihre Identität schnell aufdecken. Dies würde eine Menge Fragen aufwerfen, Fragen und Antworten, die Roderick oder seine Familie zu Payton und zu den Kindern führen konnten.
    Jetzt, wo die kalte Wut, die sie hergeführt hatte, nachließ, war sie sich nicht mehr sicher, ob sie es vollbringen konnte. Roderick war ein widerlicher Schandfleck auf dieser Erde, aber konnte sie wirklich einfach hingehen und ihm das Messer ins Herz stechen? Jetzt, wo ihr gesunder Menschenverstand wiederkehrte, hatte sie das bedrückende Gefühl, dass eine solche kaltblütige Exekution jenseits ihrer Möglichkeiten lag. Das aber konnte bedeuten, dass man sie vielleicht gefangen nahm und sie sich in Rodericks Händen wiederfinden würde, in denen sie umsonst sterben würde.
    Die Erkenntnis dessen, was Kirstie fast getan hätte, ließ sie zittern, und sie trat ihren heimlichen Rückzug aus der Halle an. Sie kämpfte gegen die Stimme ihrer verbliebenen Wut an, die sie einen Feigling schimpfte und dazu drängte, ihr Vorhaben auszuführen. In ihr tobte ein Kampf. Ein Teil wollte, dass sie das tat, weswegen sie gekommen war, und dem Monster, das ihr Gatte war, ein Ende machte, während der andere sie drängte, nach Hause zu gehen und Paytons sichereren, klügeren Plan zur Ausführung kommen zu lassen. Jedes Mal, wenn die Wut das Wort ergriff, zögerte sie. Dann gewann der gesunde Menschenverstand wieder die Oberhand, und sie bewegte sich auf die Tore zu. Wenn dieser Wahnsinn nicht aufhörte, würde es Tage dauern, bis sie die Halle verließ, sagte sie sich missmutig.
    Als sie in einer dunklen Ecke innehielt, warf Kirstie einen weiteren Blick über die Menge. Ein kleiner Edelknabe ging vor ihr, sie sah ihn und erstarrte. Wie kam Callum hierher? Und wo hatte er diese vornehmen Kleider gefunden? Sie streckte die Hand nach ihm aus, musste aber sehen, wie eine allzu bekannte, vornehme Hand von hinten erschien und sie am Handgelenk packte.
    »Vielleicht sollten wir, während wir unterwegs sind, ein wenig Ausschau nach dem Mädchen halten?«, schlug Ian vor, während er und Payton zum Schloss ritten.
    »Mach dir keine Gedanken. Du wirst sie nicht sehen. Dieses Mädchen kann sich tatsächlich in einen Schatten verwandeln.«
    » So gut ist sie?«, fragte Ian erstaunt, als sie in den Schlosshof ritten.
    Nachdem sie abgestiegen waren und dem Mann, der herbeikam, um ihre Pferde zu versorgen, befohlen hatten, sie an Ort und Stelle zu lassen, fiel Payton in Ians Schritt ein. »Ja, sie ist gut. Leise, schnell, und fähig, sich an den kleinsten dunklen Winkel anzupassen.«
    Als sie die brechend volle Halle betraten, sah sich Ian skeptisch um. »Wie wollt Ihr sie hier denn finden, wenn sie all das kann?«
    »Es ist nicht einfach, aber«, er neigte seinen Kopf in Rodericks Richtung, »da steht die Beute, also wird sie hier irgendwo sein. Du beobachtest ihn und schaust dich sorgfältig nach dem Mädchen um. Um zuzuschlagen, muss sie sich zeigen, wenn auch nur kurzzeitig. Ich werde in den dunklen Ecken nachsehen.«
    Er verließ Ian, um einen Angriff zu verhindern, von dem Payton inständig hoffte, dass er nicht kommen würde, und begab sich unverzüglich zum anderen Ende der Halle, an jene kaum beleuchteten Stellen, in denen, wie er wusste, Kirstie sich verstecken würde. Während er sich an der Wand entlang vorwärtsbewegte, entdeckte Payton mehrere Vorteile, die das Umherschleichen in den Schatten mit sich brachte. Er wurde nicht von Frauen unterbrochen oder aufgehalten, die an einer Tändelei interessiert waren, oder von Männern, die darauf brannten, über die kampfbereiten Prinzregenten oder die ständig wechselnden Bündnisse mit den Engländern zu reden, darüber, ob man sich auf die Seite des Hauses York oder auf die Seite des Hauses Lancaster stellen sollte. Payton hielt es für das Klügste, beide Häuser den Kampf um die englische Krone ohne die Hilfe Schottlands austragen zu lassen und es – sofern sie sich nicht gegenseitig auslöschten – mit dem Sieger zu halten. Im Augenblick war er noch weniger als sonst daran interessiert, welcher englische Esel die Krone errang. Alles, was er wollte, war, Kirstie sicher aus dem Schloss hinaus und nach Hause zu bringen, wo er sie wegen ihrer Dummheit herunterputzen wollte, bis ihr ihre hübschen Ohren dröhnten.
    Gerade als er bemerkte, dass sein junger

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