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Im Zeichen des Highlanders

Im Zeichen des Highlanders

Titel: Im Zeichen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Rodericks Stuhl am Haupttisch in der großen Halle. Die Sonne an der ersten Tür sagt, dass man da durch ins Freie kommt, aber nur in den Vorhof. Deswegen legt die Sonne die Stirn in Falten. Der Kelch auf der dritten Tür bedeutet, dass man von dort aus an den Ort kommt, wo Fässer mit Wein und Bier gelagert werden.«
    »Schlau«, sagte Ian.
    »Ja«, stimmte ihm Payton zu. »Können wir einen Blick in die große Halle werfen?«
    »Das können wir.« Callum zeigte auf die kleinen Kreise links und rechts neben der Tür, und Payton erkannte, dass sie Augen darstellten. »Wollt Ihr hineinschauen?«
    »Das könnte von Vorteil sein, denn es verrät uns vielleicht, wo Roderick sich gerade aufhält.«
    Callum nickte und machte sich wieder auf den Weg.
    »Lady Kirstie hat Rodericks eigene Burg gegen ihn gekehrt«, flüsterte Ian Payton zu. »Ich trau mich wetten, sie hat den ganzen Untergrund seiner Burg genau durchforscht. Sie konnte nach Belieben kommen und gehen und ihn, wann immer sie wollte, ausspionieren.«
    »Es scheinst so«, pflichtete ihm Payton bei. »Und das hat sie ungefähr drei Jahre lang gemacht. Irgendetwas sagt mir, dass dieser Mann noch immer nicht weiß, wie sie so viel herausgefunden und die Kinder aus Thanescarr hinausgebracht hat. Immerhin ist sie nur ein Mädchen, und damit von einer Sorte, für die er nur Verachtung übrig hat.«
    Einen Augenblick später hob Callum die Hand. Lautlos näherte sich Payton dem Loch, auf das der Junge zeigte. Mit einem Auge konnte er die ganze Länge der großen Halle überschauen. Er sah auch, dass Roderick da war und sich in einem intensiven Wortwechsel mit verschiedenen anderen Männern befand. Die Ähnlichkeit im Erscheinungsbild verriet ihm, dass es sich wahrscheinlich um Verwandte handelte. Besonders erleichtert war Payton über Gibs und Watties Anwesenheit.
    Er lauschte eine Weile dem Wortwechsel, bevor er Callum das Zeichen gab weiterzugehen. Rodericks Verwandte forderten ihn auf, etwas gegen den, wie sie es sahen, Schmutzfleck auf ihrer Ehre zu unternehmen. Aus Gründen, die selbst Payton nicht verstand, versuchte Roderick Geduld zu predigen, doch das schien seine Verwandten nur ärgerlich und misstrauisch zu machen.
    Payton beschloss, dass etwas gegen die MacIyes unternommen werden musste. Wenn dieser Wortwechsel ein Hinweis war, dann überlegten sich Rodericks Verwandte, auf eigene Faust vorzugehen. Man sah Roderick allmählich als einen Mann an, der sich nicht um die Ehre des Clans scherte oder der, was noch schlimmer war, ein Feigling war. Ein Zusammenstoß mit den MacIyes kam in gefährliche Nähe, und Payton zog es vor, ihn zu seinen Bedingungen stattfinden zu lassen.
    Ein Geräusch vor ihnen lenkte Payton von seinen Gedanken ab und veranlasste sie, stehen zu bleiben. Ian schloss schnell die Laterne. Payton zog sein Schwert, während Callum das lange Messer, das er an seiner Seite in der Scheide trug, ergriff. Auf dem Weg vor ihnen konnten sie deutlich das Flackern eines Lichts erkennen, aber es war unmöglich zu erkennen, wer es trug.
    »Ich weiß, dass da jemand ist«, rief eine zittrige weibliche Stimme. »Ich bin Daisy, die Küchenmagd.«
    Callum näherte sich ihr vorsichtig, und obwohl Payton nicht sehen konnte, was der Junge machte, erkannte er, wie Callum sich deutlich sichtbar entspannte. »Was tust du hier, Daisy?«, fragte Callum.
    Eine rundliche Frau trat von der Wand weg. »Callum! Wir haben dich für tot gehalten.« Sie spähte in Ians und Paytons Richtung. »Wer ist bei dir, Junge? Jemand, der der Herrin hilft?«
    »Ja. Ist sie in ihrem Schlafgemach?« Callum steckte sein Messer in die Scheide.
    Daisy nickte. »Fest darin eingeschlossen ist sie. Ich hab mich daran erinnert, dass du gesagt hast, dass man in ihr Gemach gehen kann, aber nicht hinaus, außer durch die Türen. Dachte, ich könnt vielleicht diesen Geheimgang finden und sie herauslassen. Aber ich steh hier schon so lang und weiß nicht so recht, welchen Weg ich nehmen soll. Und ich bin zu ängstlich, um einfach loszusuchen. Feig wie ich bin, hab ich Angst, dass ich mich verirre und ein armer Esel in ein paar Jahren über meine armen alten Knochen stolpert.« Sie seufzte und schüttelte den Kopf.
    »Du hast dein Bestes gegeben. Wir holen jetzt meine Herrin heraus.«
    »Besser, wenn ihr das macht und zwar schnell. Der Mistkerl hat vor, Gib und Wattie auf sie loszulassen. Er hätt’s schon gemacht, aber seine Verwandten sind gekommen und wollten ihn unbedingt seh’n. Vor Kurzem hab

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