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Im Zeichen des Löwen: Kriminalroman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition)

Im Zeichen des Löwen: Kriminalroman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Löwen: Kriminalroman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Holt
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immer nackt, seine Haut war von der Kälte rotgesprenkelt.
    »Es passiert etwas«, murmelte er noch einmal und starrte auf eine Liste mit sechzehn Namen.
    8.14, Holmenveien 12
    Karen Borg starrte Billy T. fasziniert an und versuchte, so diskret wie möglich ein weiteres Brot aus der Tiefkühltruhe zu fischen und in die Mikrowelle zu schmuggeln.
    »Hast du noch mehr?«
    Der Mann hatte acht Scheiben Brot gegessen und war noch immer hungrig.
    »Einen Moment noch«, sagte Karen und schaltete das Auftauprogramm ein. »Fünf Minuten.«
    Polizeiinspektor Håkon Sand betrat die große, helle Küche und ließ sich auf einen Holzstuhl fallen. Seine Füße unter der schwarzen Hose waren nackt. Er hatte nasse Haare, und kleine dunkle Flecken auf dem frischgebügelten hellblauen Hemd verrieten, daß er sich nicht richtig abgetrocknet hatte. Er fuhr dem Zweijährigen im Kinderstuhl durch die weißblonden Haare, zog aber plötzlich die Hand zurück und starrte sie mit einer Grimasse des Abscheus an.
    »Karen! Der Junge hat ja Marmelade in den Haaren!«
    Hans Wilhelm lachte laut und schwenkte sein Marmeladenbrot, dann beugte er sich vor und klatschte es dem Vater auf das Hemd. Billy T. grinste und sprang auf. Der Junge blickte ihn hingerissen an und streckte die Arme aus.
    »Ich glaube, wir sollten mal kurz ins Badezimmer gehen. Kommst du mit Billy T. ins Bad, Hans Wilhelm?«
    »Bad. Bad«, heulte der Kleine, »mit Billit ins Bad!«
    »Und Papa kann sich inzwischen ein anderes Hemd anziehen.«
    »Habe ich denn noch saubere Uniformhemden?« fragte Håkon mürrisch, während er an seiner Hemdbrust zog und verärgert den roten Fleck betrachtete.
    »Aber sicher.« Karen lächelte. »Hör mal, Håkon! Kannst du nicht mal deine Hemden selber bügeln?«
    Billy T. hob den Jungen hoch in die Luft, der Kleine lachte und fuchtelte unter der Decke mit den Armen.
    »Is it a bird? Is it a plane? No, it’s Superman!«
    In einem Riesenbogen sauste Superman zur Tür hinaus, hin und her zwischen Boden und Decke, und lachte dabei so sehr, daß das Lachen in Schluckauf überging.
    Als sie zurückkamen, hatte der Kleine nasse Haare und trug einen neuen Trainingsanzug.
    »Ich glaube, wir essen jetzt Salami«, sagte Billy T. Er schnappte sich eine Schnitte des inzwischen aufgetauten Brotes und schmierte für Hans Wilhelm ein solides Butterbrot, vorsichtshalber schnitt er die Scheibe dann durch und machte einen Doppeldecker daraus.
    »Nicht herumsausen«, kommandierte er dann, und der Junge verputzte das Brot in bewundernswertem Tempo und ohne auch nur einmal zu kleckern.
    »Du kannst von Billy T. noch ganz schön viel lernen«, erklärte Karen Borg und versuchte, ihren riesigen Bauch zwischen Stuhl und Tisch hindurchzubugsieren.
    »Wann kommt er eigentlich?« fragte Billy T. und zeigte mit seinem Brot auf Karen.
    »Es wird ein Mädchen, Billy T. In zwei Wochen ist der Stichtag.«
    »Das gibt’s nicht. Es wird ein Junge. Das kann ich sehen.«
    »Laß uns in den Keller gehen«, schaltete Håkon Sand sich ein. »Ist es dir recht, wenn wir für eine Weile dein Büro benutzen?«
    Karen Borg nickte und rettete ein Milchglas, das bedrohlich vor dem Jungen hin und her gewackelt war.
    »Also los.«
    Die beiden Männer polterten die schmale Kellertreppe hinunter und betraten einen bemerkenswert gemütlichen Kellerraum. Obwohl nur ein kleines Fenster das bleiche Morgenlicht hineinließ, war es trotzdem hell. Billy T. setzte sich auf eine kleine Pritsche an der einen Längswand, Håkon nahm auf dem Schreibtischsessel Platz und legte die Füße auf den Tisch.
    »Verdammt feine Bude hast du dir da zugelegt, Håkon«, sagte Billy T. und kratzte sich am Ohr. »Tolles Haus, tolle Frau, tolles Kind. Das Leben ist herrlich, was?«
    Håkon Sand gab keine Antwort. Das Haus gehörte nicht ihm, sondern Karen. Sie hatte Geld, auch wenn ihr Einkommen als selbständige Anwältin sich nicht mit dem Vermögen messen konnte, das sie früher als jüngste und einzige Partnerin in einer der größten Wirtschaftskanzleien des Landes verdient hatte. Sie war es auch, die im Stadtteil Vinderen wohnen wollte. Und die sich weigerte zu heiraten. Sie war einmal verheiratet gewesen, und das müsse reichen, meinte sie. Daß Baby Nummer zwei im Anmarsch war, würde ihren Entschluß hoffentlich ins Wanken bringen. Håkon seufzte tief und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare.
    »Im Moment gäb ich was drum, zwanzig Stunden schlafen zu können.«
    »Ich auch. Oder noch

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