Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Zeichen des Todes

Im Zeichen des Todes

Titel: Im Zeichen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Ryan
Vom Netzwerk:
Frank
    Eine Woche später
    » Noch eine Cola, Mr Gold?«
    Zak lächelte die Stewardess an. » Ja, warum nicht. V ielen Dank.«
    Harry Gold hatte für den Flug V S 892 von London Heathrow nach Mexico City International A irport die erste Klasse gebucht, was bedeutete, dass er einen geräumigen Sitz hatte – groß genug, ihn zu einem Bett umzubauen – und dass er fast alles bekommen konnte, was er wollte. Das Problem war, dass er, obwohl er glaubte, ziemlich gut vorzugeben, solchen Luxus gewohnt zu sein, ziemlich aufgeregt war. Er zappte sich durch die Filme auf seinem persönlichen Fernseher. Da ihn nichts davon interessierte, zwang er sich, Räucherlachs und blutiges Steak zu essen und noch ein paar weitere Colas zu trinken. Den Rest der Reise verschlief er.
    Als sie gelandet waren, musste er stundenlang auf sein Gepäck warten – zwei teure Louis-Vuitton-Koffer, die er erst vor einigen Tagen während einer Shoppingtour bei Harrods erworben hatte.
    Es war eine seltsame W oche gewesen. A m Tag nach seinem langen Gespräch mit Michael war ein Hubschrauber aufgetaucht und hatte ihn von der Insel geflogen. Michel und Raf hatten ihm die Hand geschüttelt; Gabs war den Tränen nahe gewesen. Sie hatte ihm ein Geschenk überreicht, das sie in eine blaue Papierserviette gewickelt hatte. Darin war ein Gürtel gewesen.
    » Das ist aber kein gewöhnlicher Gürtel«, hatte Gabs erklärt. » Sieh mal.« Sie hatte die Schnalle gelöst und eine schmale, extrem scharfe Klinge herausgezogen. Unwillkürlich dachte Zak, dass das Geschenk fast so war wie Gabs selbst. Stilvoll, elegant … und tödlich.
    » Sei vorsichtig, Kleiner«, hatte sie gesagt. » Und denk an alles, was du gelernt hast.« Dann hatte sie ihn umarmt.
    Der Hubschrauber hatte ihn über das stürmische Meer aufs schottische Festland gebracht und weiter nach Süden, nach England, wo man ihn auf einem einsamen Hubschrauberlandeplatz zehn Meilen westlich von St. A lbans abgesetzt hatte. Dort hatte ihn ein W agen erwartet, ein schwarzer Daimler mit getönten Scheiben. Der Fahrer hatte ein grimmiges Gesicht gemacht und kein W ort mit Zak gesprochen, während er über die M 1 nach London gefahren war und ihn vor einem schicken W ohnhaus in Knightsbridge abgesetzt hatte.
    Zak hatte bereits seit Monaten gewusst, dass Harry Gold eine W ohnung in der Nähe der Brompton Road besaß, aber er hatte nicht wirklich damit gerechnet, sie tatsächlich einmal zu benutzen. Die Küche allein war größer als das gesamte Erdgeschoss im Haus seines Onkels und seiner Tante und der Kühlschrank war gut gefüllt. Es gab drei Schlafzimmer und ein Spielzimmer mit einem großen Snookertisch, einer W ii, einer Playstation und einer Xbox. Kurzzeitig verspürte Zak Bedauern, dass er niemanden hatte, mit dem er all das teilen konnte. Einen irrationalen Moment lang dachte er sogar daran, Ellie anzurufen – er zog sogar sein modifiziertes Telefon hervor, um ihre Nummer zu wählen. Doch in letzter Sekunde hielt er inne. Er wusste, wie töricht das wäre. Nein, er musste das so überstehen, allein in seiner Luxuswohnung, bis es an der Zeit war, nach Mexiko zu reisen.
    Wenn er hinausging – entweder zum Einkaufen oder auch nur, um frische Luft zu schnappen –, zog er sich seine Kapuze tief ins Gesicht. London war zwar eine große Stadt, aber es war durchaus möglich, dass ihn jemand aus seinem früheren Leben erkannte. Und dann müsste er ein paar Erklärungen abgeben, auf die er bestimmt nicht scharf war.
    Der Moment der A breise war schnell gekommen, und jetzt stand er hier, mit den Koffern in der Hand, und betrat die A nkunftshalle des Mexico City International A irport, Terminal 2 . Es war ein Sonntagnachmittag um fünf Uhr, doch es war viel los. Ständig wurden Fluginformationen auf Spanisch durch ein Lautsprechersystem verkündet, und Zak stellte leicht erstaunt fest, dass er sie auf A nhieb verstand.
    Seine Mitreisenden schienen es eilig zu haben, in die A nkunftshalle zu gelangen. Es waren ernst dreinblickende Geschäftsleute mit A nzügen und A ktentaschen, Urlauber in bunten Hemden und Familien, die begeistert aufeinander zuliefen und sich umarmten. Zak fühlte sich so anders als sie, während sie an ihm vorbeieilten. Er setzte die Koffer ab und musterte eine kleine Gruppe von wartenden Taxifahrern. Es waren etwa zehn, die Pappschilder mit den Namen der Passagiere hochhielten, auf die sie warteten. Ihre Haut war dunkel und verschwitzt und sie trugen grobe Kleidung.
    Aus der Menge der

Weitere Kostenlose Bücher