Im Zeichen des Todes
schlicht unmöglich.
Dr. Sanchez erklärte weiter: » Wir lassen die Mischung ein paar Stunden lang stehen und filtern sie dann. Der Katalysator wird entfernt … Du weißt, was ein Katalysator ist, Cruz?«
Cruz nickte.
» Er ist ein sehr cleverer Junge, Señor Martinez«, bemerkte Sanchez. » Zu dieser Lösung fügen wir A mmonium hinzu und ein weiterer Katalysator wird gebildet. Das Ergebnis trocknen wir unter W ärmelampen.« Er sah zu Martinez hinüber. » Ich kann es ihm zeigen, wenn Sie möchten.«
Sanchez führte sie in eine andere Hütte. Hier standen vier T ischreihen, über denen lange, schmale W ärmelampen hingen. A uf den T ischen befanden sich T abletts mit weißem Pulver.
» Das ist Roh-Kokain«, erklärte Sanchez. » Es löst sich bei geringen T emperaturen auf, daher ist es zum Inhalieren geeignet. A ber das meiste Kokain wird geschnupft – durch ein Röhrchen, etwa einen zusammengerollten Geldschein. Deshalb müssen wir es in eine wasserlösliche Form bringen, die die Nasenschleimhaut durchdringen kann. Dafür wird in einem letzten V erarbeitungsschritt das Kokain zu Kokain-Hydrochlorid umgewandelt.«
Er führte sie in ein drittes Labor. Es unterschied sich von den anderen dadurch, dass an einer W and ungefähr dreißig Mikrowellenherde hingen. A uf dem Boden standen weitere Keramikwannen.
» Wir lösen das Roh-Kokain in A ceton und fügen noch mehr Salzsäure hinzu«, erklärte Sanchez. » Das bewirkt, dass das Kokain zu einem Salz kristallisiert. Das gewonnene HC l wird in diesen Mikrowellenherden getrocknet. Das erfordert viel Geschick, denn wenn es überhitzt wird, verliert es seine Eigenschaften und wird wertlos. Drei Männer sind bereits …« Er sah Martinez an und brach ab, sodass Zak sich fragte, was wohl mit diesen drei Männern geschehen war. » Möchten Sie, dass ich Ihnen noch mehr zeige, Señor Martinez?«
Martinez sah seinen Sohn an und fragte: » Möchtest du noch mehr sehen, Cruz?«
Cruz nickte. Zum ersten Mal, seit Zak ihn kannte, schien er tatsächlich von etwas begeistert zu sein. Dr. Sanchez führte sie aus der dritten Hütte hinaus und ging mit ihnen ein paar Minuten durch das merkwürdige Dschungelcamp. Zak spürte, dass die Leute sie beobachteten, doch sie hielten sich fern. Ohne Frage wussten sie, wer ihr Besucher war, und sie kannten seinen Ruf. Zak steckte die Hand in seine T asche und schloss sie um das Handy.
Dann kamen sie zu einem wesentlich größeren Gebäude – nicht hoch, aber lang und breit. Darin arbeiteten etwa fünfzehn Leute an einer großen Maschine in der Mitte des Raumes, die etwa zwei Meter hoch und einen Meter breit war. In der Ecke zu ihrer Rechten standen fünf große Ölfässer und auf der anderen Seite stand eine blaue Holzpalette, auf der so etwas wie blasse Ziegelsteine lagen.
Martinez legte Cruz den A rm um die Schultern und trat mit ihm zu der Maschine. Zak drückte sich noch einen A ugenblick an der T ür herum. Da sich aller A ugen wie gebannt auf den Drogenbaron und seinen Sohn richteten, achtete niemand auf Zak. Er sah sich nach Überwachungskameras um. Nichts. A lso schlenderte er unauffällig zu den Ölfässern hinüber und stellte sich dahinter. Er zog das Handy aus der T asche und aktivierte die Kamera. Seine Hände zitterten und er holte tief Luft, um sich zu beruhigen, bevor er das Handy in die Brusttasche seines Hemdes gleiten ließ, sodass die Kameralinse gerade noch hervorsah. Dann trat er wieder hinter den Fässern vor und gesellte sich zu Martinez und Cruz.
» Die hier«, verkündete Martinez, » ist dazu da, um das Kokainhydrochlorid zu pressen. Zeig es ihm«, befahl er einem der Männer an der Maschine.
Der Mann nickte und schnippte mit den Fingern. Ein weiterer A rbeiter eilte herbei und reichte ihm einen Plastikbehälter von der Größe einer Eiscremepackung. Ihren Inhalt schüttete der Mann in eine Öffnung in der Mitte der Maschine und zog dann an einem Hebel daneben. Mit hydraulischem Knirschen senkte sich eine Metallplatte und presste das Kokainpulver zusammen. A n der Maschine bewegte sich auf einer A nzeige ein Zeiger, und kurz bevor er den roten Bereich erreichte, legte der A rbeiter den Hebel wieder um, sodass sich die Kompressionsplatte hob und ein sauber gepresster W ürfel Kokain zum V orschein kam.
Martinez trat vor, nahm den W ürfel und wandte sich zu Cruz um. Zak stellte sich so, dass die Kameralinse direkt auf Martinez gerichtet war.
» Lasst uns allein«, befahl Martinez allen im Raum. Das
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