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Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnston McCulley
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Vielzahl von Ärgernissen am Hals, das Betreiben eines Gasthauses
     allerdings sei keines davon.
    Also betrachtete der Wirt
     Gonzales nervös, schob sich näher an den langen Tisch heran und
     fing in dem Versuch, eine allgemeine Unterhaltung anzuregen und dadurch
     Ärger zu vermeiden, zu sprechen an.
    »Man sagt«, verkündete
     er, »dieser Senor Zorro sei wieder unterwegs.«
    Die Wirkung dieser Worte war
     gleichermaßen unerwartet wie furchtbar mit anzusehen. Sargento Pedro
     Gonzales schleuderte seinen halb gefüllten Weinbecher auf den harten
     Lehmboden, richtete sich plötzlich auf und ließ eine massige
     Faust auf den Tisch donnern, dass
     Weinbecher, Karten und Geldstücke in alle Richtungen davonsprengten.
    Erschrocken zogen sich der
     Korporal und die drei Soldaten ein paar Fuß weit zurück, und
     das rote Gesicht des Wirtes erbleichte. Der Indianer, der in der Ecke saß,
     kroch langsam auf die Tür zu, da er zu dem Entschluss gekommen war,
     der Sturm, der draußen tobte, sei dem Zorn des bulligen Feldwebels
     vorzuziehen.
    »Senor Zorro, wie?«,
     brüllte Gonzales mit furchtbarer Stimme. »Ist es denn mein
     Schicksal, immer nur diesen Namen zu hören? Senor Zorro? Der Fuchs
     also! Er meint wohl, schätze ich, dass er genauso gerissen ist!
     Stinken tut er wie einer, im Namen aller Heiligen!«
    Gonzales schluckte, drehte
     sich um, schaute den Umstehenden wild ins Gesicht und setzte seine Tirade
     fort.
    »Den Camino Real
     hechelt er der ganzen Länge nach auf und ab wie eine Bergziege! Eine
     Maske trägt er und eine flinke Klinge soll er führen, sagt man.
     Und mit der Spitze ritzt er dann das verhasste Z in die Wangen seiner
     Feinde! Ha! Das Zeichen des Zorro nennen sie es! Eine wirklich feine
     Klinge hat er da, wohl wahr. Bloß beschwören kann ich es nicht
     — ich habe sie nie gesehen. Er macht mir nämlich nicht die
     Ehre, sie mir zu zeigen! Senor Zorro unternimmt seine Raubzüge
     niemals in der Nähe von Sargento Pedro Gonzales! Vielleicht kann uns
     dieser Senor Zorro ja den Grund dafür nennen? Ha!«
    Er funkelte die Männer
     vor sich aufgebracht an, stülpte die Unterlippe vor und ließ
     die Enden seines schwarzen Schnurrbarts erzittern.
    »Inzwischen nennen sie
     ihn den Fluch von Capistrano«, bemerkte der dicke Wirt, der sich bückte,
     um Weinbecher und Karten wieder aufzuheben, und der hoffte, dabei auch das
     eine oder andere Geldstück einstreichen zu können.
    »Der Fluch des gesamten
     Camino Real und der kompletten Kette der Missionsstationen!«,
     donnerte Sargento Gonzales. »Ein Halunke, das ist er! Ein Dieb! Ha!
     Ein gemeiner Kerl, der meint, man hält ihn für ach so mutig, bloß
     weil er eine Hacienda plündert oder so, weil er ein paar Weiber und
     Indianer erschreckt! Senor Zorro, wie? Das ist mir mal ein Fuchs, auf den
     ich gerne Jagd mache! Der Fluch von Capistrano, wie? Ich habe nicht gerade
     ein gottgefälliges Leben gelebt, ich weiß, aber alles, worum
     ich die Heiligen bitte, ist, dass sie mir bis zur Verbüßung
     meiner Sünden noch lange genug Aufschub gewähren, dass mir nur
     einmal die Gnade zuteil wird, diesem sauberen Straßenräuber
     Auge in Auge gegenüberzustehen!«
    »Auf seinen Kopf ist
     eine Belohnung …«, setzte der Wirt an.
    »Nimm mir nicht das
     Wort aus dem Mund!«, unterbrach Sargento Gonzales. »Seine
     Exzellenz der Gouverneur hat eine hübsche Belohnung auf die
     Ergreifung des Kerls ausgesetzt. Und welches Glück ist meiner Klinge
     beschieden? Ich schiebe Dienst in San Juan Capistrano, und der Bursche
     macht seinen Zug in Santa Barbara. Ich hocke in Reina de los Angeles, und
     er schnappt sich in San Luis Rey eine prallvolle Börse. Ich speise,
     sagen wir, in San Gabriel, und er überfällt in San Diego de
     Alcalá unbescholtene Bürger! Eine Plage ist er! Einmal habe
     ich ihn ja getroffen …«
    Sargento Gonzales würgte
     seinen Zorn hinunter und griff nach dem Weinbecher, den der Wirt wieder
     aufgefüllt und neben seinem Ellbogen abgestellt hatte. Er stürzte
     den Inhalt hinab.
    »Nun, hier hat er uns
     ja noch nie besucht«, murmelte der Wirt mit einem Seufzer, der klang
     wie ein Stoßgebet.
    »Da hat er auch jeden
     Grund dazu, Fettwanst! Gewichtige Gründe! Schließlich haben wir
     ja eine Garnison hier und ein paar Soldaten. Er treibt sich nicht in der Nähe
     von einer Garnison rum, dieser feine Senor Zorro! Er ist so wenig greifbar
     wie ein flüchtiger Sonnenstrahl, das gestehe ich ihm durchaus zu -
    

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