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Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnston McCulley
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erläuterte der Feldwebel, »erscheint dieser
     feine Senor Zorro niemals in meiner Gegenwart, und ich hoffe daher, die
     guten Heiligen lassen mir eines schönen Tages doch noch die Gnade
     zuteilwerden, ihm gegenüberzutreten, sodass ich die Belohnung, die
     der Gouverneur ausgesetzt hat, für mich einfordern kann. Senor Zorro,
     wie? Ha!«
    »Sprechen wir nicht länger
     über ihn«, bat Don Diego, der sich vom Kamin abwandte und eine
     Hand abwehrend von sich streckte. »Ist es denn mein Schicksal,
     niemals von etwas anderem zu hören als von Blutvergießen und
     Gewalt? Sollte es einem Mann denn in diesen stürmischen Zeiten überhaupt
     nicht mehr möglich sein, tief empfundene Worte über Musik oder
     Dichtung zu vernehmen?«
    »Maisbrei und
     Ziegenmilch!«, prustete Sargento Gonzales mit gewaltigem Abscheu.
     »Wenn dieser Senor Zorro seinen Hals riskieren will, soll er doch.
     Es ist schließlich sein Hals, im Namen der Heiligen! Ein
     Wegelagerer! Ein Dieb! Ha!«
    »Mir ist durchaus
     Bemerkenswertes über seine Arbeit zu Ohren gekommen«, fuhr Don
     Diego fort. »Dem Burschen ist es zweifellos ernst mit seinem
     Anliegen. Er hat niemanden beraubt als Staatsbeamte, die von den
     Missionsstationen und den Armen gestohlen
     hatten, hat niemanden bestraft als Rohlinge, die die Indianer misshandeln.
     Er hat niemandem das Leben genommen, soweit ich weiß. Warum also gönnt
     Ihr ihm nicht einfach das bisschen öffentliches Aufsehen, das er
     verursacht, mein lieber Sargento.«
    »Lieber gönne ich
     mir die Belohnung!«
    »Verdient sie Euch«,
     sagte Don Diego. »Fasst den Mann!«
    »Ha! Tot oder lebendig
     heißt es auf der Ausschreibung des Gouverneurs. Ich habe es selbst
     gelesen.«
    »Dann bietet ihm die
     Stirn und erstecht ihn, wenn es das ist, was Euch Spaß macht«,
     erwiderte Don Diego. »Und hinterher erzählt Ihr mir dann alles
     - aber verschont mich jetzt.«
    »Eine hübsche
     Geschichte wird das!«, rief Gonzales. »Und jede Einzelheit
     sollt Ihr erfahren, caballero, Wort für Wort! Wie ich mit ihm
     gespielt habe, wie ich über ihn gelacht habe, während wir kämpften,
     wie ich ihn nach einer Weile zurückgedrängt und erstochen habe
     —«
    »Hinterher — aber
     nicht jetzt!«, rief Don Diego wütend. »Wirt, mehr Wein!
     Das einzige, womit man diesen heiseren Aufschneider zum Verstummen bringen
     kann, ist, seinen dicken Hals so lange mit Wein zu schmieren, bis kein
     Wort mehr genug Halt findet, um den Weg hinauf zu schaffen!«
    Schnell füllte der Wirt
     die Becher. Don Diego nippte an seinem Wein, wie es sich für einen
     Edelmann gehört, während Sargento Gonzales den seinen in zwei kräftigen
     Schlucken hinunterstürzte. Und dann trat der Spross des Hauses Vega
     auf die Bank zu und griff nach Sombrero und Umhang.
    »Was?«, rief der
     Feldwebel. »Ihr wollt uns zu so früher Stunde schon verlassen,
     caballero? Ihr wollt Euch dem Zürnen dieses rasenden Sturms stellen?«
    »Zumindest dazu habe
     ich den Mut«, antwortete Don Diego mit einem Lächeln. »Aber
     ich bin wegen eines Topfes Honig hergekommen. Diese Narren hatten zu
     viel Angst vor dem Regen, um mir heute einen von der Hacienda zu holen.
     Bring du mir einen, Wirt.«       
    »Ich werde Euch sicher
     durch den Regen nach Hause geleiten!«, rief Sargento Gonzales, denn
     er wusste sehr gut, dass Don Diego dort hervorragende alte Weine lagerte.
    »Ihr bleibt hier vor
     dem lodernden Feuer«, erklärte Don Diego ihm streng. »Ich
     brauche keine Abordnung von Garnisonssoldaten, um die Plaza zu überqueren.
     Ich gehe mit meinem Sekretär die Bücher durch, und wenn wir
     damit fertig sind, werde ich womöglich noch einmal in die Taverne
     kommen. Den Topf Honig wollte ich nur, um etwas zu essen zu haben bei der
     Arbeit.«
    »Ha! Und warum habt Ihr
     dann nicht Euren Sekretär geschickt, um den Honig zu besorgen,
     caballero? Wozu ist man denn reich und hat Personal, wenn man das dann in
     einer so stürmischen Nacht nicht zu Besorgungen schickt?«
    »Er ist ein alter Mann
     und schon sehr schwach«, erklärte Don Diego. »Er dient
     auch meinem alten Vater als Sekretär. Der Sturm würde ihn
     umbringen. Wirt, versorge alle hier auf meine Rechnung mit Wein. Wenn
     meine Bücher in Ordnung gebracht sind, komme ich vielleicht noch
     einmal zurück.«
    Don Diego Vega griff den Topf
     Honig, schlug den Umhang um die Schultern, öffnete die Tür und
     stürzte sich in den Sturm und die Dunkelheit.
    »Da geht ein

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