Im Zeichen des Zorro
unterhalten. Ihr hättet mich beinahe
geschnappt, Sargento, in jener Nacht, bei Fray Felipe - in der ersten
Nacht, meine ich.«
»Ha! Und mir habt Ihr
dort erzählt, Ihr hättet Senor Zorro nicht gesehen.«
»Was ja auch stimmte.
Der fray hat keinen Spiegel, er hält es für eitel Blendwerk. Der
Rest ist natürlich nicht mehr sonderlich geheimnisvoll. Ihr werdet
leicht verstehen, wie es mir möglich war, als Senor Zorro in meinem
eigenen Haus in der Stadt aufzutauchen,
als der Kommandant die Ehre der Senorita beleidigte. Und Senorita mag mir
die Täuschung verzeihen. Ich machte ihr als Don Diego den Hof, und
sie wollte nichts von mir wissen. Dann versuchte ich es als Senor Zorro,
und die Heiligen waren gnädig. Denn sie kehrte dem Reichtum Don
Diegos den Rücken zugunsten des Mannes, den sie liebte und von dem
sie doch damals dachte, er sei ein Ausgestoßener, ein Geächteter.
Sie zeigte mir ihr wahres Herz, und dafür bin ich ihr zutiefst
dankbar. Exzellenz, diese Senorita wird meine Frau werden, und ich gehe
davon aus, dass Ihr es Euch zweimal überlegt, bevor Ihr ihrer Familie
weiterhin nachstellt.«
Seine Exzellenz stieß
die Hände in einer Geste der Resignation himmelwärts.
»Es war nicht leicht,
euch alle zu narren, aber es ging«, fuhr Don Diego fort. »Nunmehr
aber wird Senor Zorro nicht mehr reiten, denn es wird nicht mehr nötig
sein. Außerdem sollte ein verheirateter Mann ja auch auf sein Leben
achtgeben.«
»Und welchen von beiden
werde ich nun zum Mann nehmen?«, fragte Senorita Lolita, und sie errötete,
da sie die Worte für jedermann deutlich hörbar gesprochen hatte.
»Welchen liebst du
denn?«
»Mir war, als liebte
ich Senor Zorro, doch jetzt wird mir klar, dass meine Liebe allen beiden
gehört«, sagte sie. »Ist das nicht schamlos? Aber Senor
Zorro wäre mir lieber als der Don Diego, den ich kannte.«
»Wir werden versuchen,
einen Mittelweg zu finden«, erwiderte er und lachte noch einmal.
»Ich werde meine träge Art ablegen und mich langsam in den Mann
verwandeln, der dir vorschwebt. Die Leute sollen sagen, dass die Ehe mich
zum Mann gemacht hat.«
Er zog sie zu sich heran und
küsste sie vor allen Leuten.
»Maisbrei und
Ziegenmilch!«, fluchte Gonzales.
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