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Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnston McCulley
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nicht
     entgangen.«
    »Es könnte zum
     offenen Kampf kommen oder zu einer Reihe von Überfällen.
     Inzwischen heißt es nämlich, dieser Senor Zorro habe eine Bande
     von Halsabschneidern bei sich, und da meine Hacienda völlig abgelegen
     ist, wäre sie dem Halunken schutzlos ausgeliefert.«
    »Ach! Und da habt Ihr
     beschlossen, mit Eurer Familie in den Ort zu kommen, bis wir die
     Geschichte hinter uns haben?«
    »Ich hätte gar
     nicht daran gedacht, das zu tun, aber heute Morgen ließ Don Diego
     Vega mir den Wunsch übermitteln, ich solle doch die Familie
     hierherbringen und erst einmal sein Haus nutzen. Don Diego ist auf seine
     Hacienda gefahren, wird aber in Bälde zurückerwartet.«
    Bei diesen Worten weiteten
     sich die Augen derer, die ihm zuhörten, ein wenig, aber Don Carlos
     gab vor, nichts zu bemerken, und nippte weiter an seinem Wein.
    »Don Diego war gestern
     Vormittag zu Besuch bei mir«, erklärte er. »Wir haben die
     alten Zeiten wieder aufleben lassen. Und letzten Abend hat dieser Senor
     Zorro meine Hacienda heimgesucht, wie Euch ja zweifellos zu Ohren gekommen
     ist, und Don Diego ist, als er davon hörte, noch einmal zu uns
     herausgeritten, da er fürchtete, uns wäre ein Unheil geschehen.«
    »Zweimal am selben Tag!«,
     staunte einer der Zuhörer atemlos.
    »Wie ich sage, Senor.«
    »Ihr — das heißt
     — Eure Tochter ist ausnehmend schön, nicht wahr, Don Carlos
     Pulido? Und siebzehn, nicht wahr, so in etwa?«
    »Achtzehn, Senor. Man
     sagt, sie sei schön, glaube ich«, gestand Don Carlos ein.
    Um ihn herum wurden
     vielsagende Blicke gewechselt. Jetzt hatten sie die Antwort. Don Diego
     Vega wollte Senorita Lolita Pulido heiraten. Das bedeutete, dass die Aktie
     Pulido bald wieder steigen würde und dass das Oberhaupt der Familie
     womöglich den Drang verspürte, sich seiner Freunde zu erinnern
     und auch derjenigen, die ihm nicht beigestanden hatten.
    Daher drängten sie sich
     jetzt um ihn, darauf bedacht, ihm die gebührende Ehre zu erweisen,
     und erkundigten sich nach dem Stand der Felder, dem Zuwachs bei den
     Rinderherden, ob es den Bienen denn gut ginge wie üblich und ob er
     denn auch fände, die Oliven wären wirklich ganz ausgezeichnet in
     diesem Jahr.       
    Don Carlos schien dies alles
     als Selbstverständlichkeiten zu betrachten. Er nahm den Wein an, den
     sie ihm spendierten, gab seinerseits eine Runde aus, und der dicke Wirt
     schwirrte herum in dem Versuch, ihren Wünschen nachzukommen und die
     Tageseinnahmen im Kopf zu überschlagen, was allerdings ein
     hoffnungsloses Unterfangen war.
    Als Don Carlos das Wirtshaus
     bei Sonnenuntergang verließ, begleiteten ihn mehrere Männer an
     die Tür, und zwei der einflussreicheren gingen an seiner Seite über
     die Plaza bis an die Tür von Don Diegos Haus. Einer davon bat, Don
     Carlos möge doch mit seiner Frau diesen Abend zu Musik und
     Konversation zu ihm kommen, und Don Carlos nahm die Einladung huldvoll an.
    Dona Catalina hatte von einem
     Fenster aus alles beobachtet, und sie strahlte übers ganze Gesicht,
     als sie ihren Mann an der Tür in Empfang nahm.
    »Alles läuft
     bestens«, sagte er. »Sie haben mich mit offenen Armen
     empfangen. Und ich habe eine Einladung zu einem Besuch heute Abend
     angenommen.«
    »Und Lolita?«,
     protestierte Dona Catalina.
    »Sie muss natürlich
     hierbleiben. Es spricht doch wohl nichts dagegen? Es ist eine halbe
     Hundertschaft an Personal hier. Und ich habe die Einladung schon
     angenommen, mein Liebling.«
    Eine solche Gelegenheit,
     wieder zu Ansehen zu gelangen, konnte man sich natürlich
     nicht entgehen lassen, und so wurde Lolita in die Pläne für den
     Abend eingeweiht. Sie hatte im großen Salon zu bleiben, wo sie einen
     Gedichtband, den sie dort gefunden hatte, lesen sollte, und wenn sie müde
     würde, hätte sie sich in ein bestimmtes Schlafgemach zurückzuziehen.
     Die Dienerschaft würde sie beschützen und der despensero persönlich
     würde sich um ihre Wünsche kümmern.
    Als Don Carlos und seine Frau
     aufbrachen, um ihren abendlichen Besuch zu machen, wurde ihnen der Weg
     über die Plaza von einem halben Dutzend Indianer mit Fackeln
     erleuchtet, denn die Nacht wurde nicht vom Mond erhellt und wieder drohte
     es zu regnen.
    Senorita Lolita kuschelte
     sich auf ein Sofa, den Gedichtband auf dem Schoß, und fing an zu
     lesen. Jeder Vers handelte von Liebe, Verführung, Leidenschaft. Sie
     staunte, dass Don Diego an so etwas Gefallen

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