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Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnston McCulley
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ihn vielleicht auch ein wenig mögen.
     Und der Mann in ihm kann schließlich auch noch erwachen. Mir war,
     als hätte ich ihn heute Abend schon einmal aufblitzen sehen, als wäre
     er eifersüchtig gewesen wegen des Hauptmanns. Wenn du ihn eifersüchtig
     machen kannst …«
    Senorita Lolita brach in Tränen
     aus, doch das stürmische Schluchzen ebbte schon bald ab und sie
     trocknete die Augen.
    »Ich — ich werde
     mein Bestes versuchen, ihn zu mögen«, sagte sie. »Aber
     ich kann mich einfach nicht dazu durchringen zu versprechen, seine Frau zu
     werden, noch nicht.«
    Sie eilte wieder zurück
     in ihr Zimmer und rief nach der Indianerin, die ihr als Zofe diente. Bald
     schon lag das Haus im Dunkel, wie auch alles Land darum herum, nur unten
     bei den Adobehütten brannten noch Feuer, an denen die Indianer sich
     wilde Geschichten von den Vorfällen der Nacht erzählten, und ein
     jeder versuchte, seine Lüge zur größten zu machen. Aus der
     Kammer von Don Carlos Pulido und seiner Frau drang ein sanftes Schnarchen.
    Doch Senorita Lolita schlief
     nicht. Sie hielt das Gesicht in eine Hand gestützt, schaute durch ein
     Fenster auf die entfernten Feuer, und ihr Kopf war voller Gedanken an
     Senor Zorro.
    Sie erinnerte sich an die
     Eleganz, mit der er sich verbeugte, an die Musik seiner tiefen Stimme,
     daran, wie sie seine Lippen auf ihrer Hand gespürte hatte.
    »Ich wünschte, er
     wäre kein Bandit.« Sie seufzte. »Wie eine Frau einen
     solchen Mann doch lieben könnte!«

 
    12
    EIN BESUCH
    Kurz nach Sonnenaufgang des
     folgenden Tages herrschte auf der Plaza von Reina de los Angeles
     erheblicher Aufruhr. Sargento Pedro Gonzales war mit zwanzig Männern
     dort, die meisten von ihnen in der örtlichen Garnison stationiert,
     und sie bereiteten sich auf die Jagd nach Senor Zorro vor.
    Die Stimme des dicken
     Feldwebels dröhnte über den Lärm hinweg, als die Männer
     Sättel justierten, Zaumzeug inspizierten und ihre Wasserflaschen und
     kargen Vorräte kontrollierten. Sargento Gonzales nämlich hatte
     angeordnet, dass sein Trupp mit leichtem Gepäck auszuziehen und so
     weit als möglich von dem zu leben habe, was das Land hergäbe. Er
     hatte den Befehl seines Hauptmanns ernstgenommen. Er verfolgte Senor Zorro
     und hatte nicht vor zurückzukehren, bevor er ihn nicht gefasst hätte
     — oder aber in dem Versuch, ihn zu verhaften, umgekommen wäre.
    »Ich werde ihm das Fell
     abziehen und es an das Garnisonstor nageln, mi amigo«, erklärte
     er dem Wirt. »Dann schnappe ich mir die Belohnung des Gouverneurs
     und zahle meine Zeche bei dir.«
    »Geben die Heiligen,
     dass Ihr recht habt«, sagte der Wirt.
    »Womit, Narr? Dass ich
     dich bezahlen werde? Hast du vielleicht Angst, dass dir ein paar läppische
     Münzen durch die Lappen gehen?«
    »Ich wollte sagen, ich
     bete darum, dass Euer Versuch, den Mann zu ergreifen, von Erfolg gekrönt
     sein möge«, log der Wirt schlagfertig.
    Capitán Ramón
     war nicht aufgestanden, um der Abreise beizuwohnen, da ihn wegen seiner
     Verwundung ein leichtes Fieber befallen hatte, aber die Bewohner des Ortes
     drängten sich um Sargento Gonzales und seine Männer. Sie bestürmten
     sie mit einer Vielzahl von Fragen, und der Feldwebel sah sich im
     Mittelpunkt des Interesses.
    »Der Fluch von
     Capistrano wird schon sehr bald gebannt sein!«, prahlte er lauthals.
     »Pedro Gonzales ist ihm auf den Fersen! Ha! Wenn ich dem Kerl erst
     Auge in Auge gegenüberstehe —«
    In diesem Moment öffnete
     sich die Eingangstür von Don Diego Vegas Haus und der junge Herr
     selbst kam zum Vorschein, was die örtliche Bevölkerung ein wenig
     erstaunte, da es noch so früh am Morgen war. Sargento Gonzales ließ
     ein Bündel, mit dem er gerade beschäftigt war, fallen, stemmte
     die Hände in die Hüften und betrachtete den Freund mit plötzlicher
     Neugier.
    »Ihr habt nicht
     geschlafen«, rief er.
    »Gewiss habe ich das!«,
     verteidigte sich Don Diego.
    »Und seid schon so früh
     wieder auf den Beinen? Wenn mir das mal nicht eine geheimnisvolle Teufelei
     ist, die nach einer Erklärung förmlich schreit.«
    »Ihr macht genug Lärm,
     um die Toten aufzuwecken«, sagte Don Diego.
    »Das ließ sich
     kaum vermeiden, caballero, wir handeln nämlich auf Befehl.«
    »Und wäre es denn
     nicht möglich gewesen, die Vorbereitungen in der Garnison zu treffen,
     anstatt hier auf der Plaza? Oder wart Ihr vielleicht der Ansicht, dort würden
     Euch nicht genügend Leute

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