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Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnston McCulley
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kein Interesse daran, bekannt werden zu lassen, dass dieser
     Senor Zorro ihn ein zweites Mal getroffen hatte und mit ihm umgesprungen
     war wie mit einem peón, einem gemeinen Tagelöhner. Sollte er
     etwa die Nachricht verbreiten, er habe die Senorita entehrt und Senor
     Zorro ihn deswegen bestraft; dass Senor Zorro ihn gezwungen hatte, auf die
     Knie zu gehen und um Vergebung zu bitten, bevor er ihn wie einen Hund mit
     einem Tritt durch die Tür gestoßen hatte?
    Der Hauptmann entschied, dass
     es besser wäre, den Vorfall zu verschweigen. Er nahm an, Senorita
     Lolita würde ihren Eltern davon erzählen und der despensero würde
     die Sache bezeugen, aber er bezweifelte, dass Don Carlos etwas unternehmen
     würde. Don Carlos würde es sich zweimal überlegen, bevor
     er, der ohnehin schon die Missgunst des Gouverneurs erregt hatte, sich an
     der Ehre eines Armeeoffiziers verginge. Ramón hoffte bloß,
     dass Don Diego nichts von dem Vorfall erführe, denn wenn ein Vega die
     Hand gegen ihn erhöbe, würde es schwer für den Hauptmann
     werden, seine Stellung zu behalten.
    Während er auf dem Boden
     seines Dienstzimmers auf und ab schritt, ließ Capitán Ramón
     seinen Zorn wachsen, und er dachte über all dies und vieles andere
     nach. Er hatte mit den Zeiten Schritt gehalten, und er wusste, dass der
     Gouverneur und die Männer in seiner Umgebung dringend Kapital benötigten,
     das sie durch ihren ausschweifenden Lebensstil verschwendeten. Sie hatten
     all die wohlhabenden Männer geschröpft, gegen die auch nur der
     Hauch eines Verdachts bestand, und sie würden für jedes neue
     Opfer dankbar sein.       
    Könnte da der Hauptmann
     nicht eines anbieten und damit zugleich seine Position beim Gouverneur stärken?
     Würde der Hauptmann es wagen anzudeuten, dass die Familie Vega in
     ihrer Loyalität dem Gouverneur gegenüber womöglich nicht
     die standhafteste war?
    Eins zumindest konnte er tun,
     beschloss er. Er konnte sich für den Hohn rächen, mit dem Don
     Carlos' Tochter ihn bedacht hatte.
    Bei diesem Gedanken musste
     Capitán Ramón, seinem Zorn zum Trotz, grinsen. Er ließ
     sich seine Schreibutensilien kommen und teilte einem seiner gesunden Männer
     mit, dass dieser sich für eine Reise fertig machen solle, da er für
     einen Kurierdienst ausersehen sei.
    Ramón ging noch eine
     Weile im Zimmer auf und ab, während er versuchte, zu entscheiden, in
     welchem Wortlaut er die geplante Epistel abfassen sollte. Schließlich
     aber ließ er sich an dem großen Schreibtisch nieder und
     adressierte seine Botschaft an Seine Exzellenz den Gouverneur in dessen
     Residenz in San Francisco de Asis.
     
    Eure Nachricht bezüglich
     dieses Straßenräubers, Senor Zorro, wie man ihn nennt, ist
     eingegangen. Ich bedaure, dass ich mit diesem Schreiben noch nicht in der
     Lage bin, die Ergreifung des Banditen übermitteln zu können,
     hoffe aber, in dieser Sache mit Euer Exzellenz' Nachsicht rechnen zu dürfen,
     da die Umstände alles andere als gewöhnlich sind.
    Ich habe den größeren
     Teil meiner Mannschaft auf die Verfolgung des Burschen angesetzt, mit der
     Order, ihn zu mir zu bringen, sei es lebend oder tot. Aber dieser Senor
     Zorro kämpft nicht alleine. Ihm wird in gewissen Häusern in der
     Umgebung Beistand gewährt, sodass er sich, wenn nötig, verbergen
     kann und mit Essen und Trinken sowie zweifellos auch mit frischen Pferden
     versorgt wird.
    Im Laufe des vergangenen
     Tages besuchte er die Hacienda von Don Carlos Pulido, einem caballero,
     dessen Feindschaft Eurer Exzellenz gegenüber wohlbekannt ist. Ich ließ
     meine Männer dorthin ausrücken und begab mich selbst an den Ort.
     Während meine Soldaten seine Spur verfolgten, entstieg der Gesuchte
     einem Wandschrank im Wohnzimmer von Don Carlos' Haus und griff mich
     hinterrücks an. Er fügte mir eine Wunde an der rechten Schulter
     zu, doch ich konnte ihn abwehren, bis er um sein Leben fürchtete und
     mit größter Hast die Flucht ergriff. Ich darf wohl anmerken,
     dass ich in der Verfolgung des Mannes von besagtem Don Carlos erheblich
     behindert wurde. Weiter gab es, als ich auf der Hacienda eintraf,
     Anzeichen, dass der Mann sein Nachtmahl dort zu sich genommen hatte.
    Die Hacienda Pulido ist
     ein vorzügliches Versteck für einen solchen Mann, liegt sie doch
     ein wenig abseits der Hauptstraße. Ich befürchte, Senor Zorro wählt
     dort sein Hauptquartier, solange er sich in der Gegend aufhält; ich
     erwarte Eure

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