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Im Zwielicht der Gefühle (German Edition)

Im Zwielicht der Gefühle (German Edition)

Titel: Im Zwielicht der Gefühle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Alge
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begehrenswert finden könnte? Oder wollte er die armen Kerle mit all dem Prunk blenden?
    Na, dem würde sie es zeigen!
    Ihre Augen schweiften zu Ranulf, der heute ausnahmsweise auf dem Lordstuhl Platz genommen hatte und sich als Oberhaupt des Clans ausgab. Zu seiner Linken saß Kasim, und um den Tisch verteilt warteten vier heiratswillige Junggesellen und schwiegen sich gegenseitig an.
    Das konnte ja heiter werden!

Kapitel 22
    Valandras Lippen hoben sich zu einem verführerischen und, wie sie hoffte, selbstbewussten Lächeln, als sie anmutig die Treppe hinunterschwebte.
    Ihre Augen suchten Ranulfs Blick.
    Er saß entspannt zurückgelehnt auf seinem Stuhl und führte gerade seinen Weinkelch an die Lippen, als er vor Erstaunen die Augen aufriss und mitten in der Bewegung innehielt.
    Valandras Herz vollführte einen Freudensprung. Offensichtlich war er von ihrem neuen Erscheinungsbild beeindruckt.
    Ranulfs Erstaunen hielt jedoch nicht lange an, denn im nächsten Augenblick verfinsterte sich sein Gesicht wie der Himmel angesichts eines drohenden Orkans.
    „Heilige Maria, eine so heftige Reaktion hätte ich von ihm wirklich nicht erwartet“, flüsterte Dalvina mit leiser Furcht in der Stimme.
    Als sie sahen, wie er sich erhob und mit weit ausholenden Schritten auf sie zusteuerte, bekam Dalvina es regelrecht mit der Angst zu tun. Sie klammerte sich so fest an Valandras Arm, dass sich diese über ihre Kraft nur wundern konnte.
    „Er wird uns doch nichts antun, oder?“
    Valandra blickte unsicher zu Kasim und bemerkte sein anerkennendes Lächeln. Sogleich fühlte sie sich wieder sicher.
    „Bestimmt nicht! Mach dir keine Sorgen und ... lächle.“
    „Guten Abend, Mylord“, begrüßte sie Ranulf kühl, als dieser breitbeinig vor ihr stehen blieb und ihr den Weg versperrte.
    „Geh sofort wieder in dein Gemach und zieh dir etwas Anständiges an“, herrschte er sie ohne lange Vorrede an.
    Dalvina schnappte entsetzt nach Luft.
    Valandra hingegen schenkte ihm nur ein nachsichtiges Lächeln. „Mylord, an diesem Kleid ist wahrlich nichts unanständig. Es ist nach der neuesten Mode geschnitten. Nicht wahr, Dalvina?“
    Diese nickte zaghaft.
    Ranulf konnte den Blick kaum von Valandras herrlich blassen Halbkugeln lösen, die sich verführerisch in dem tiefen Ausschnitt wölbten. „Bei allen Höllenfeuern! Deine Brü... die fallen ja fast heraus!“
    Valandra ignorierte die Hitze, die ihr in die Wangen stieg. Sie freute sich diebisch über seine fassungslosen und begehrlichen Blicke und sein absurder Zorn reizte sie, ihm noch eins auszuwischen. Sie beugte sich näher an sein Ohr und flüsterte verschwörerisch: „Keine Angst, ich werde dich schon nicht in Verlegenheit bringen. Wenn ich das Atmen einstelle, bleiben meine Brüste dort, wo sie sind.“
    Sein entsetzter Gesichtsausdruck entlockte ihr ein helles Lachen. „Wirst du mich nun meinen Heiratskandidaten vorstellen?“
    „Den Teufel werde ich tun! Du wirst uns nicht mit diesem Kleid Gesellschaft leisten. Das ist mein letztes Wort!“
    Dalvina trat unsicher von einem Fuß auf den andern. Ranulf sah aus, als wollte er ihre Schwester am liebsten erdrosseln. „Vielleicht solltest du dich doch seinen Wünschen beugen und...“
    „Unsinn!“, unterbrach Valandra sie sanft, aber bestimmt. Ihre Augen funkelten Ranulf warnend an. „Dieses Kleid ist für den heutigen Abend wie geschaffen. Da du mich den Herren wie ein Stück Vieh zum Kauf feilhältst, ist es nur gerecht, wenn sie auch etwas fürs Auge geboten bekommen. Wer kauft schon gern die Katze im Sack?“
    „Ich warne dich! Treibe keine Spielchen mit mir. Wenn du nicht augenblicklich diese Treppe hinauffliehst, werde ich dich persönlich hinaufzerren.“
    „Mit welchem Recht?“, zischte sie ihn an. „Du selbst zwingst mich doch zu dieser Farce. Also beklage dich nicht, wenn ich mitspiele, und mach ein freundliches Gesicht. Schließlich hast du gewonnen! Ich bin hier, das wolltest du doch, oder nicht?“
    Nein, verdammt, das war ganz und gar nicht das, was er sich wünschte. Er wollte Valandra für sich haben. Sie in ihre Gemächer zerren, ihr dieses sündige Kleid vom Leib reißen und sich für immer in ihr verlieren! Das war es, was er wirklich wollte.
    Dalvina warf Kasim einen Hilfe suchenden Blick zu. Die beiden schienen die fragenden Blicke ihrer Gäste und den Aufruhr um sie herum gar nicht zu bemerken.
    Kasim eilte auf die Treppe zu und rief erfreut: „Ah, die Damen! Wir haben Euch bereits schmerzlich

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