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Im Zwiespalt der Gefuehle

Im Zwiespalt der Gefuehle

Titel: Im Zwiespalt der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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neben Cilean. Das muß Daire sein, dachte Rowan.
    Obwohl die Lankonier versuchten, Ihn daran zu hindern, trabte Rowan zu der Spitzengruppe, um zu sehen, was den Alarm ausgelöst hatte.
    Auf einem Hügel waren die Silhouetten von drei Männern zu erkennen.
    »Zerna«, sagte Xante zu Rowan, als ob dies alles erklärte. »Wir bringen Euch jetzt besser zurück zum Lager. Daire nimm fünfzig Männer und reite gegen die Zernas! «
    Rowan konnte sich jetzt nicht länger beherrschen. Seit Tagen kochte die Wut in ihm, jetzt brach sie aus. »Den Teufel werdet Ihr tun! « schrie er Xante in perfektem Irial an. »Ihr werdet meine Männer nicht in Lebensgefahr bringen! Und damit Ihr Euch nicht irrt — die Zema gehören ebenso zu meinem Volk wie die Irial! Ich werde jetzt reiten und diese Männer dort oben begrüßen! Neile! Watelin! Belsur! « rief er seinen drei Rittern zu.
    Niemals vorher waren die drei Männer einem Befehl so bereitwillig gefolgt. Sie hatten es satt, von diesen barbarischen Lankoniern wie Feiglinge behandelt zu werden. Stolz trabten sie durch die Truppen, die hinter Rowan standen.
    »Befiehl diesem Narren, er soll sofort mit seinem unmöglichen Benehmen aufhören! « sagte Daire scharf zu Xante. »Thal wird uns nie verzeihen, wenn ihm etwas zustößt. «
    Daire traf ein eisiger Blick aus Rowans blauen Augen. »Ihr steht unter meinem Befehl! Vergeßt das nicht! « knurrte er. Daire schwieg betroffen.
    Xante sah Rowan mit neuerwachtem Interesse an, aber da er älter war als Daire, ließ er sich nicht so leicht einschüchtern. So sagte er mit höflicher Stimme: »Das da oben sind Zerna. Sie erkennen die Würde eines Königs der Irial nicht an. Sie halten Brocain für ihren König, und sie hätten großes Vergnügen daran, Euch zu töten. «
    »Das wird ihnen nicht so schnell gelingen. Wir reiten«, sagte Rowan lässig zu seinen Rittern.
    Xante hinderte die Irials daran, ihm zu folgen. »Es Ist besser, der Dummkopf stirbt, ehe Thal ihn zum König machen kann«, meinte er kühl. Unbeteiligt sahen die Irials zu, wie der Prinz, den sie verabscheuten, dem sicheren Tod entgegenritt.
    Die Zerna auf dem Hügel beobachteten ruhig das Herannahen Rowans und seiner Ritter. Rowan erkannte drei noch sehr junge Männer in Jagdkleidung, die zweifellos von der riesigen Anzahl Irial in ihrem Gebiet überrascht waren.
    Rowan war immer noch zornig. Feilan hatte ihm erzählt, daß er König von ganz Lankonien würde, und jetzt wollten die Irial ihre Brüder, die Zema, umbringen! Das mußte aufhören!
    Rowan befahl den Rittern zurückzubleiben, während er auf die drei jungen Männer zuritt. »Ich bin Prinz Rowan, Sohn des Thal«, rief er in Irial, das die Zernas auch sprachen. »Ich komme in Frieden zu euch. «
    Die drei Jäger saßen bewegungslos auf ihren Pferden. Anscheinend faszinierte sie dieser blonde, mutige Mann, der — eine wahre Seltenheit in diesem Land! — auf einem herrlichen, rassigen Vollblüter saß. Der mittlere Zerna, fast noch ein Junge, faßte sich als erster. Mit einer blitzschnellen Bewegung riß er den Bogen von der Schulter, legte an und schoß auf Rowan.
    Rowan entging dem Pfeil nur durch eine schnelle Bewegung nach rechts. Er fühlte das Brennen in seinem linken Arm, als die Pfeilspitze ihn ritzte. Rowan fluchte leise, während er sein Pferd in leichten Galopp trieb. Jetzt hatte er wirklich genug! Mehr konnte er von den Lankoniern nicht mehr ertragen! Daß sie hinter seinem Rücken über ihn lachten, ihn verächtlich ansahen — gut. Aber von einem Jungen angeschossen zu werden, nachdem er ihm Frieden angeboten hatte… das war zuviel! In Sekundenschnelle war er bei dem Jungen, riß ihn vom Pferd und warf ihn zu Boden. Danach sprang Rowan von seinem Vollblüter und hielt den Jungen, der sich heftig wehrte, am Boden fest. Hinter sich konnte er das Herannahen der Irialtruppen hören.
    »Verschwindet hier! « fuhr er die beiden anderen Zernas an, die immer noch wie versteinert auf ihren Pferden saßen.
    »Das können wir nicht tun«, flüsterte einer der beiden und blickte erschrocken auf den Jungen, den Rowan festhielt. »Er ist der Sohn unseres Königs. «
    »Ich bin euer König! « zischte. Rowan. Sein ganzer Zorn lag in den heiseren Lauten. Er sah auf. Seine Ritter kamen herangaloppiert. »Schafft sie hier weg! « befahl er knapp, »Xante wird sie sonst in Stücke reißen! «
    Rowans Ritter verjagten die beiden Männer.
    Gedankenvoll betrachtete Rowan den Jungen. Er mochte so um die siebzehn sein, und er

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