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Im Zwiespalt der Gefuehle

Im Zwiespalt der Gefuehle

Titel: Im Zwiespalt der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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nach Geralts Geburt zur Heirat zwingen. Um mich zu bestrafen, heiratete sie dann meinen besten Mann — er hieß Johst —, und sie machte ihm das Leben zur Hölle! « Thal verstummte eine Weile, um sich etwas zu erholen. »Wenn ich dir Jura zur Frau gebe, wird es viele Schwierigkeiten geben… Cilean wird dich hassen, und die Irial verehren Cilean sehr. Sie würden es dir nicht verzeihen, daß du diese Frau zurückgewiesen hast… Und auch Jura ist bereits einem Mann versprochen. Sie soll —«
    »Versprochen? « stieß Rowan hervor.
    »Ja«, antwortete Thal. »Sie soll Britas Sohn heiraten. Brita ist die Führerin der Vatell. Es wäre nicht ratsam, sie zu verärgern. «
    Rowan blieb der Mund offenstehen. »Eine Frau führt einen Stamm? «
    Thal schmunzelte. »Sie benutzt ihren Verstand, wo wir Männer unsere Muskeln gebrauchen. Seit ihr Ehemann getötet wurde, ist sie das Oberhaupt der Vatell. Sie haßt die Irial und besonders natürlich mich und meine Pläne. Es wäre wirklich nicht gut, sie noch mehr zu reizen. Du wirst schon genug Schwierigkeiten mit denen haben, die Geralt unterstützen. Kannst du es dir nicht noch einmal überlegen und doch Cilean heiraten? Oder vielleicht auch eine andere Frau… Aber Jura ist —«
    »Die Frau, die ich will«, unterbrach ihn Rowan rasch.
    Thal seufzte. »Es gäbe eine Möglichkeit. «
    »Ich werde alles tun. «
    »Du könntest sowohl Jura wie Cilean verlieren. «
    »Wenn es sich um einen Kampf handelt, dann nehme ich die Herausforderung an. «
    »Es wäre nicht dein Kampf. Jura müßte kämpfen«, sagte Thal. Dann erklärte er: »Die lankonischen Frauen waren immer schon stark. In der Schlacht decken sie die Rücken ihrer Männer. Und sie schützen sich selbst, wenn ihre Männer fort sind. Es war immer von Vorteil, eine starke Frau zu haben. Einst konnte sich ein Mann seine Frau durch ein Honorium wählen. «
    »Was ist denn das? « wollte Rowan wissen.
    »Es ist eurem englischen Turnier ähnlich. Nur hier sind die Teilnehmer Frauen. «
    »Die Frauen halten ein Turnier ab? « fragte Rowan ungläubig.
    »Nicht direkt. Sie müssen ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen, Bogenschießen, Speerwerfen, Laufen, Ringen und noch einiges andere machen. Die Gewinnerin bekommt den Mann, der das Honorium einberufen hat. «
    Ehe Rowan etwas erwidern konnte, ergriff Thal die Hand seines Sohnes. »Da es um den König geht, müssen alle Stämme eingeladen werden. Jura ist sehr jung. Sie war noch nie in einer Schlacht. Du weißt nicht, wie sie sich in einem Wettbewerb verhalten wird. Sie könnte sehr wohl verlieren. « Er hielt inne. »Ebenso wie Cilean. «
    »Ich kann mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. «
    »Unsere Gardistinnen sind zum großen Teil sehr hübsch. Aber die anderen Stämme werden ihre Verachtung für den König der Irial dadurch zum Ausdruck bringen, daß sie Frauen schicken, die ausgesprochene Biester sind. « Thals Lippen kräuselten sich. »Du kennst die Frauen der Ulten nicht. Es sind ekelhafte Kreaturen, die Intrigen spinnen und lügen, wo sie können. Sie schneiden dir das Haar ab, während du schläfst, und verkaufen es. Auch Brocain wird zweifellos ein fürchterliches Weib schicken. Ich besitze Ochsen, die schmaler gebaut sind und besser aussehen als eine Frau der Zerna! Überlege dir also genau, was du tun willst, Junge. Nimm Cilean! Sie ist schön und —«
    »Wärst du das Risiko eines Honoriums eingegangen, um meine Mutter zu bekommen? «
    »Ja«, gab Thal leise zu. »Ich hätte alles für sie gewagt. Ich war jung, und mein Blut geriet bei ihrem Anblick in Wallung… «
    »So geht es mir bei Jura«, erwiderte Rowan fest. »Berufe das Honorium ein. «
    Thal nickte. »Es wird geschehen. Aber halte dich von ihr fern. Laß niemanden wissen, daß du sie als Siegerin sehen willst. Du ahnst nicht, welchen Ärger es gibt, wenn du Britas Sohn vor den Kopf stößt. Ich werde verlauten lassen, daß das Honorium stattfindet, weil du beweisen willst, daß du dich allen Stämmen gegenüber fair verhältst. Alle Stämme sollen die Möglichkeit haben, eine Königin neben dich zu setzen. So, jetzt mußt du aber gehen. Schicke Siomun zu mir, damit ich das Honorium einberufen kann. «
    »Ich dachte, du wolltest vielleicht noch deine Tochter und deinen Enkel begrüßen. «
    Thals Augen wurden groß. »Lora? Ist sie etwa mit dir gekommen? «
    »Ja, und sie hat ihren Sohn Philip mitgebracht. Er ist ein kluges Kind. «
    »Ich wette, er ist nicht so klug wie du als Kind«,

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