Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Zwiespalt der Gefuehle

Im Zwiespalt der Gefuehle

Titel: Im Zwiespalt der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
versucht Rowan zum Mann zu bekommen. «
    Jura lächelte leicht. »Er verdient jemanden wie sie. « Ihr Gesichtsausdruck änderte sich. »Aber wir Irial verdienen sie nicht! Cilean, du mußt siegen! «
    Cilean sah ihre Freundin streng an. »Warum haßt du ihn so sehr? Seit er das Tor geöffnet hat, wollen ihm die meisten von uns eine Chance geben, sich zu bewähren. «
    »Ja«, fauchte Jura. »Alle sind bereit zu vergessen, daß er nicht hierhergehört, daß er den Platz einnimmt, der Geralt zusteht! Ihr schaut auf seine prächtige Figur und vergeßt den Verrat, der in seiner Seele schlummert! «
    »Ich hatte keine Ahnung, daß du ihn so gut kennst. «
    »Ich kenne ihn überhaupt nicht«, erwiderte Jura und wußte, daß sie sich selbst betrog. Der Gedanke an diesen Mann verfolgte sie in jeder wachen Minute, und morgens suchte ihre Hand ihn in ihrem Bett… »Ich will ihn gar nicht kennenlernen. Verplaudern wir den ganzen Tag, oder wollen wir trainieren? «
    Bei den Wettkämpfen, die während des Trainings stattfanden, schlug Jura jede Gegnerin.
    Das Honorium sollte drei lange Tage dauern, die mit Wettbewerben angefüllt waren. Die Teilnehmerinnen würden — je nach Abschneiden — mit Punkten bewertet. Die Regel lautete, daß am Abend des ersten Tages ein Drittel der Teilnehmerinnen — die mit den geringsten Punktzahlen — ausschied. Das zweite Drittel mußte sich am Abend des zweiten Tages verabschieden. Am dritten Tag würden alle Wettkämpfe noch einmal durchgeführt, doch diesmal paarweise. Die Verliererin mußte jeweils ausscheiden. Am Ende des Tages sollten nur noch zwei Frauen übrig sein. Die Gewinnerin des letzten Kampfes — Stockfechten — würde den Preis gewinnen — sie würde Königin von Lankonien. Zweimal erreichten Jura Botschaften, die sie zu einem dunklen, abgelegenen Ort riefen. Beide Male kam Jura der Aufforderung nicht nach. So, er hielt sie also für leichtfertig. Er dachte, sie wäre eine Frau, die bereit war, seine Begierde zu stillen. Zweimal war sie in seinen Bann Beraten — aber sie würde sich nicht noch einmal so töricht verhalten! Sie fragte sich im stillen, wie viele Frauen er wohl beglückte. Jedesmal, wenn eine der Rekrutinnen mit gerötetem Gesicht und unsicherer Stimme aus Escalon zurückkehrte, fragte Jura sich, ob sie wohl mit Rowan zusammen gewesen war…
    »Und wen hat er sich für sein Bett gewählt? « pöbelte sie einmal Cilean an. Jura war schweißnaß und ihre Muskeln schmerzten, aber sie wollte nicht mit dem Training aufhören.
    »Er? Wer? «
    »Thals Sohn natürlich«, erwiderte Jura spöttisch. »Über wen wird wohl sonst noch geredet? Von wem ist Lankonien denn besessen? «
    »Dir scheint es ebenso zu gehen«, meinte Cilean nachdenklich.
    »Ich? Ich hasse ihn! « Jura schleuderte wütend ihren Speer und traf die Zielscheibe exakt in der Mitte.
    »Wie kannst du jemanden hassen, den du erst einmal gesehen hast? Du solltest mich heute abend begleiten und mit ihm reden. «
    Jura zog ihren Speer aus dem Stroh. »Ist das alles, was du mit ihm tust? Reden? Zweifellos ist er so tugendhaft wie ein Heiliger und geht nicht jeden Abend mit einer anderen Frau ins Bett. «
    »Ich habe noch nicht einmal leises Flüstern über das gehört, was er nachts im Bett treibt. Wenn da eine Frau sein sollte, dann verhält er sich sehr diskret. Aber ich glaube nicht, daß es jemanden gibt. Er muß allein schlafen, denn sonst wüßte man es in der ganzen Stadt. Zweifellos’ würde seine Erwählte damit herumprahlen. «
    »Über was sollte sie denn prahlen? Daß irgendein schwächlicher Engländer —«
    »Schwächlich? « lachte Cilean. »Man kann Rowan viele Prädikate anhängen — aber schwächlich gehört nicht dazu! Du solltest wirklich einmal mitkommen und ihm beim Training zusehen. Wenn er seine Tunika auszieht und —«
    »Ich habe kein Verlangen, ihn nackt zu bewundern! « rief Jura mit schriller Stimme. »Wäre es nicht besser, du würdest dich noch etwas im Springen üben? Das ist einer deiner Schwachpunkte. «
    Cilean sah ihre Freundin eindringlich an. »Jura, sei vorsichtig. Rede nicht zu schlecht über ihn, sonst könnte man zu der Auffassung gelangen, daß du sehr viel Interesse an ihm hast. «
    Jura wollte etwas antworten, doch dann preßte sie die Lippen zusammen und schleuderte zornig ihren Speer auf das Ziel.
    Die ganze Zeit über hatte Jura so hart trainiert, daß ihr gar nicht aufgefallen war, welche Vorbereitungen für das Honorium getroffen wurden. Außerhalb der

Weitere Kostenlose Bücher