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Im Zwiespalt der Gefuehle

Im Zwiespalt der Gefuehle

Titel: Im Zwiespalt der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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gebieten. »Ich war kein Feind. Ich habe Cilean gesagt, daß sie jeden, der das Lager verläßt, nur an diese Stelle gehen lassen darf. Hier habe ich alles unter Kontrolle. «
    »Aber ich hätte mich auch selbst beschützen können. Ohne deine —«, begann sie, aber er küßte sie wieder.
    »Sollen wir noch einmal baden? Ich würde dich gern einmal im Wasser nehmen. «
    Jura wurde rot. Es erschien ihr komisch, daß sie diesem Ausländer so nahe war. Als er sie vom Baum wegtrug, löste sie ihre Beine, aber er ließ sie nicht zu Boden gleiten, sondern hielt sie noch eine Weile im Arm. Er streichelte ihren Rücken und ihre Beine. Dann legte er den Kopf zurück und lächelte sie auf eine Art an, die intimer zu sein schien als ihre wilde Vereinigung.
    »Die Pflicht ruft«, meinte er traurig. »Bald werden die anderen aufwachen. « Er setzte sie ab und schob sie zum Fluß.
    Sie ging noch einmal ins Wasser. Hinter sich hörte sie Rowan stöhnen. Jura lächelte zufrieden. Er folgte ihr und tauchte unter, um seine Haare anzufeuchten.
    Die Sonne ging gerade auf. Die ersten Strahlen fingen sich in Rowans goldenem Haar.
    »Du… «, fing sie zögernd an. »Du kennst anscheinend viele Arten, eine Frau zu… nehmen. Hattest du viele Lehrmeisterinnen? «
    Er lächelte ihr glücklich zu. Es freute ihn immer, wenn sie andere Themen als Krieg und Politik anschnitt. »Ein paar«, erwiderte er schmunzelnd. »Ein Prinz, selbst wenn er aus einem abgelegenen Land wie Lankonien stammt, ist in England sehr begehrt. «
    »Ah, die Frauen wollten dich, weil du ein Prinz bist? «
    »Warst«, berichtigte er sie. »Jetzt bin ich König. «
    »Sie haben deine Fertigkeiten auf dem Übungsplatz bewundert. Hier geschieht das öfter. Daire ist ein wundervoller Kämpfer. «
    »Nein«, sagte er leicht verärgert. »Die Frauen bewunderten mich wegen meines… « Er zögerte.
    »Warum? « hakte sie nach.
    »Wegen meines Aussehens«, entgegnete er schnell. »Jura, manche Frauen sind der Meinung, daß ich erfreulich anzusehen bin. «
    »Du bist so groß wie ein Lankonier, aber man kann sich nur schwer an deine helle Haut gewöhnen. Vielleicht sind ja alle Engländer so farblos. «
    »Ich bin nicht farblos! « fauchte er. Dann schüttelte er den Kopf. »Jura, warum mußt du immer meine Männlichkeit anzweifeln? Wirst du immer andere Männer für besser aussehend halten oder meinen, sie seien bessere Kämpfer, oder denken, daß sie weniger von einem Narren an sich haben als ich? Wirst du mir je folgen, ohne Fragen zu stellen, einfach weil du an mich glaubst? «
    »Das halte ich für unmöglich«, erwiderte sie, nachdem sie kurz nachgedacht hatte. »Man muß schließlich immer an sich denken. Wir Irial haben gelernt, zuerst an uns zu denken. Würdest du mir denn ohne Zögern folgen? Bis Jetzt hast du es noch nicht getan. «
    »Natürlich nicht! Du bist schließlich eine Frau«, entgegnete er unwirsch.
    »Habe ich deshalb weniger Verstand? « schnappte sie. »Ich werde dir folgen, wenn ich glaube, daß du im Recht bist. Ich werde dir nie gehorchen, nur weil die Sonne dein Haar so hübsch zum Glänzen bringt. «
    Rowan sah so aus, als läge ihm eine zornige Antwort auf der Zunge, doch dann änderte sich sein Gesichtsausdruck, und er lächelte. »Also hältst du mich für gutaussehend«, sagte er leise.
    »Schönheit ist doch nicht wichtig«, antwortete sie.
    »Oh? Warum hast du mir dann erlaubt, dich bei unserem ersten Treffen zu liebkosen? Ich glaube, daß du vorher noch nie einem Mann gestattet hast, dich so zu berühren… Noch nicht einmal deinem geliebten Daire. Ich merke doch, wie er dich ansieht. Zweifellos hat er dich ausgewählt, weil du besser als jede andere Frau mit Waffen umgehen kannst. «
    »Dadurch habe ich dich gewonnen«, stellte sie fest und wollte ans Ufer gehen.
    Er ergriff ihren Arm. Sie standen jetzt nackt zusammen. »Du hast Angst davor, mich zu lieben, nicht wahr, Jura? « fragte er sanft.
    Sie versuchte sich ihm zu entwinden. »Das ist lächerlich! Wir sollten besser zurückgehen. Die anderen werden jetzt wach sein, und wir müssen weiterreiten. «
    Er hielt immer noch ihren Arm fest. »Warum hast du Angst davor, mich zu lieben? Fürchtest du, daß du dich in mir verlieren könntest? «
    Sie wirbelte herum und starrte ihn an. »Welch romantische Gedanken du doch hegst, Engländer! Du hast recht: Ich will dich nicht lieben. Doch das liegt daran, daß du nicht mehr lange leben wirst. Du stolperst in Situationen, die dein englischer

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