Im Zwiespalt von Macht und Gefühlen Teil 2 (Dem Vermächtnis entsagt) (German Edition)
getrennt und seitdem wohnen wir in Catania. Mein Englisch habe ich natürlich gepflegt. Ist schließlich eine Weltsprache!«, schmunzelte er.
»Ach … ich bin so müde!«, seufze Laura.
»Wenn es mit dem Töten nicht allzu große Eile hat, kann ich auch langsam fahren. Schließ einfach deine Augen. Keine Angst dir passiert nichts. Ich pass auf dich auf!«, meinte Jared.
Mit einem tiefen Atemzug lehnte sie sich in den Sitz und es dauerte nicht lange, als sie vom leisen Gebrummel des Motors einschlummerte.
Irgendetwas streifte an ihrer Wange. Erschrocken fuhr sie hoch.
»Keine Panik Laura, wir sind da. Hast du gut geschlafen? Äh … soll ich reinfahren?«, fragte Jared, während sie sich umsah.
´Oh mein Gott, ich bin wirklich hier!´ In der unteren Etage der Villa sah man gedämpftes Licht hinter den Gardinen. An den Seiten der Toreinfahrt strahlten kleinen Solarlaternen bis hin zum Hauseingang. Es sah richtig idyllisch aus. »Bloß nicht. Ich muss mir ein Zimmer suchen.« Sie schaute nach draußen. »Ist ja schon stockduster. Danke Jared. Was schulde ich dir?« Sie öffnete ihre Handtasche und holte ihre Geldbörse heraus.
Der junge Mann sah auf seinen Zähler und drückte ihn weg. »Ich mach dir einen Sonderpreis und such dir noch ein Zimmer. Aber dafür möchte ich wissen, was du wirklich hier willst!«
Laura sah ihn unter Tränen an und schüttelte ihren Kopf. »Das würdest du mir nicht glauben!« Sie legte einen Geldschein auf die Ablage und senkte den Blick. Jared startete wieder den Wagen und fuhr in Richtung Innenstadt. Er schwieg und hoffte auf eine Antwort. Vor einer kleinen Pension hielt er an und stieg aus. Von außen öffnete er die Beifahrertür und sagte: »Ich geh mit hinein und handel dir einen guten Preis!« Er nahm sie beim Arm und führte sie ins Haus. Nach kurzer Diskussion mit einer kleinen Frau war diese endlich willens und führte die beiden zu einem Zimmer. Laura war ihm unendlich dankbar für all sein Bemühen. Sie drückte ihm zum Abschied und hauchte einen Kuss auf seine Wange. »Sie haben mein Baby gestohlen!«
Seine Augen schauten sie fragend an und Laura kommentierte: »Du wolltest doch wissen was ich hier zu suchen habe. Dieser Barbar hat mein Baby!«
»Wer?«, fragte Jared unglaubwürdig.
»Na, der alte Fernez … er ist der Teufel in Person. Man machte schlimme Dinge mit mir. Dafür bringe ich ihn um!« Ihre Tränen liefen abermals herunter.
Jared war fassungslos. »Aber der alte Fernez ist seit einem Jahr krank. Er kann nicht mal richtig laufen … meint Ricco … bist du dir sicher?«
Laura lachte boshaft auf. »Die sind alle ein bisschen krank. Ja, ich bin mir sicher. Er hat ja genug Handlanger.«
»Es ist dir wirklich ernst damit? Wow! Wer ist der Vater deines Kindes … wenn ich fragen darf?« Er war nun sehr gespannt auf ihre Antwort.
»Der Technikenthusiast«, gab sie offen zu. »… und er hat von diesem Tatbestand noch keine Ahnung. Ich muss ihn irgendwie erreichen. Weißt du, wo seine Firma ist?«
Er sah sie lange schweigend an. »Hm, … im Pharmagebäude. Gleich hier in der Nähe. Ricco meint … sein Bruder hat den Namen geändert … und wohnt auch nicht mehr zu Hause. Ich habe aber vergessen, wie er sich nennt. Da muss ich meine Schwester noch mal fragen. Wenn er aber nur halb so vernünftig wie Ricco ist, dann hilft er dir. Ist ja schließlich auch sein Kind! Jedenfalls wünsche ich dir alles Gute!« Dann lachte Jared leise auf. »Ich hoffe, du hast keine Waffe bei dir! Den Alten umzubringen bedarf es nicht viel, Laura. Erschreck ihn einfach.«
Er neigte sich und umarmte sie nochmals. »Ich hoffe, du erzählst mir mal vom Happy End!« Folglich zog er eine Visitenkarte aus seiner Jeansjacke und gab sie ihr. »Du kannst mich auch anrufen, wenn du wieder zum Flughafen möchtest, oder bleibst du bei dem Kindesvater? Also … ich würde mich wahnsinnig freuen!«
Laura starrte ihn an. »Oh nein. Ich liebe einen anderen Mann und werde ihn bald heiraten. Aber wenn ich zum Flughafen möchte, dann melde ich mich bestimmt!« Sie nickte ihn lächelnd zu und beide verabschiedeten sich.
Nach einer ausgiebigen Dusche warf sie sich auf das Bett. Lange überlegte sie, ob sie Terence anrufen sollte. `Er wird bestimmt sehr böse sein … und er wird mich hassen, weil ich stillheimlich verschwunden bin. Aber ich muss zu Massimo … ich muss ihn sehen. Alessandro … wie werde ich ihn nennen?´
Alessandro und Gianni verbrachten den Abend allein auf dem Sofa und
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