Im Zwiespalt von Macht und Gefühlen Teil 2 (Dem Vermächtnis entsagt) (German Edition)
leerten den Rest der Flasche Wein. Er war viel zu wütend, um Gina seine Stimmung zuzumuten.
`Die Arme! Sie hat es nicht leicht mit mir. Wenn ich den Kampf gewinne, werde ich sie fragen …«
»Hey Alter, was grübelst du so? Sag mir lieber, was du nun vorhast! Ich verstehe nicht, wie du nicht bemerken konntest, dass sich viele Millionen auf dem Firmenkonto tummeln. Wie blind kann man nur sein!«, kritisierte Gianni.
Alessandro schloss verbissen die Augen. »Ich vertraute Francesco. Verdammt … er hat auch nie etwas angedeutet, dass Vater sich da reinhängt. Ich habe mit meiner Arbeit genug zu tun. Das ganze Jahr brütete ich an meiner neuen Software. Einerseits … ein fataler Fehler! Nun ich glaube, bis ich eine fähige Vertretung für Francesco gefunden habe, werde ich Alonso etwas mehr Arbeit aufbürden. Du weißt schon … mein Cousin! Ich weiß nicht, was mit Vater los ist. Diese verfluchten Waffengeschäfte … Sahid wird ihm mit Sicherheit irgendwie drohen! Tja, der Alte wird wohl senil, aber was uns betrifft, ist er nicht so zimperlich …«
Gianni füllte abermal die Gläser. »Wenn ich du wäre, Amico, dann würde ich zum Schein darauf eingehen und das Vermächtnis annehmen. Die Macht läge fortan bei dir! Und … der Alte lebt eh nicht mehr lange, … falls doch, helfe ich nach!«
»Du sprichst immerhin von meinem Vater!«, erinnert Alessandro seinen Freund. Dieser gab höhnende Töne von sich. »Wie viele Male hast du ihn heute in deinen Gedanken umgebracht, he?«
Kleine Lachfältchen zeichneten sich unter Alessandros Augen, als er zugab: »Zweimal!« Die Gläser klirrten, während sie sich zuprosteten. Nachdem die Flasche leer war, stand Alessandro auf und zog sein Hemd aus. »Komm, erhebe dich … ich will mein Bett bauen. Kannst ja schon mal das Geschirr wegräumen«, rief er bestimmend aus.
Gianni stand auf und griente ihn unterwürfig an. »Ja Schatz, wie du befiehlst! Du kannst auch mit in meinem Bettchen schlafen, dann brauchst du dich nicht ständig bemühen, das Sofa umzubauen!« Dabei sprach er betont schwülstig.
Alessandro lachte kurz auf und meinte verschämt: »Verzeih meinen derben Ton, es ist nur alles so … hmm.« Er holte tief Luft und sah seinen Freund schelmisch an. »Ach Gianni, … du bist das Salz in meiner Suppe, … und wenn ich Gina nicht lieben würde, glaube mir, ich käme sofort in dein Bettchen!«, gab er mit einem Zwinkern zu bekennen. Gianni machte große Augen. »Gina? Du liebst SIE? Haha, dann habe ich mich heute Morgen doch nicht getäuscht. Man konnte das Knistern förmlich hören. Freut mich für euch, vor allem für dich! Dann bist du endlich über Laura hinweg!«
Alessandro ließ sich wieder auf das Sofa fallen. »Sagte ich … `lieben`?«, staunte er. »Wow … das kam ja einfach über meine Lippen.«
»Sind die Worte überhaupt schon mal aus deinem Mund geschlüpft, außer bei Laura?«, höhnte Gianni und schaute ihn abwartend an.
»Bei Laura? …Ich glaube nicht, dass ich diese Worte ausgesprochen habe … nun egal, aber … ich weiß allerdings nicht, wie Gina unsere Beziehung sieht. Bisher hatten wir nur Spaß zusammen. Aber … ich bring es erst zur Ansprache, wenn die Spielchen vom Alten vorbei sind, denn ich kann die Angelegenheit sonst nicht richtig durchdenken! Du weißt ja, … Männer können sich nur auf ein Ding konzentrieren, aber dafür richtig«, lachte er amüsant auf.
Seine Gedanken flogen plötzlich weit weg und sein Blick wurde etwas starr. »Ja eigenartig, … über Laura bin ich hinweg. Aber ich bin dem Schicksal dankbar, dass ich sie kennenlernte. … naja, die Umstände hätten anders sein sollen. Ich hasse mich noch dafür, was ich ihr angetan habe. Sie machte aus mir einen anderen Menschen. Ich wünsche ihr jedenfalls alles Glück der Welt … und dafür werde ich unser Kind finden. Tja mal horchen, was Sahid von mir will. Wahrscheinlich braucht er wieder mal einen Codeknacker, der die Goldreserven einer Bank sprengen soll. Diesen letzten Gefallen werde ich ihm noch tun, dann ist ein für alle Mal Schluss. So … Honigbärchen, jetzt hauen wir uns aufs Ohr.«
Er stand wieder auf und lief zum Bad.
»Hey … hab ich dir schon gesagt, dass meine Schwester am Montag kommt?«, rief Gianni hinterher.
Überraschung auf letzter Sekunde
Laura war ziemlich früh aufgestanden. Sie konnte fast die ganze Nacht nicht schlafen. Sie war sehr beklemmt diesen Mann, seit so langer Zeit wieder zu begegnen.´Wie wird das Treffen ausfallen?
Weitere Kostenlose Bücher