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Imagica

Imagica

Titel: Imagica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Barker
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Loch...«, sagte er so leise, daß seine Stimme aufs Dach beschränkt blieb. Trotzdem verkündete sie genug Unheil, um das Opfer zu veranlassen, seinen Darm zu entleeren. »Ich verlange mehr von dir als nur deinen Kot.«
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    Es bereitete Sartori keine Befriedigung zu sehen, wie Dunkles Loch starb. Als er gegen Morgengrauen die Gek-a-gek beschworen hatte und an die letzte Konfrontation dachte, von der ihn nur noch wenige Stunden trennten, regte sich ein wundervolles Hochgefühl in ihm. Doch es blieb nicht von Dauer, erstickte in der Hitze des Tages. Die Gek-a-gek waren mächtige Wesen, und mit ziemlicher Sicherheit hätten sie die Reise vom Shiverick Square zur Gamut Street überlebt, doch kein Oviat mochte das Licht irgendeines Himmels. Sartori wollte nicht riskieren, sie zu schwächen, und deshalb blieb er im Schatten der Bäume und zählte dort die verstreichenden Stunden. Nur einmal verließ er seine Begleiter, um durch leere Straßen zu wandern. Der Umstand, daß niemand sonst unterwegs war, hätte ihn eigentlich ermutigen sollen: Es bedeutete, daß es keine Zeugen gab, wenn die Oviaten schließlich aufbrachen. Doch während er unter den Bäumen hockte, nur in Gesellschaft der dösenden Streitmacht, hörte er nicht einmal das Summen einer Fliege; und dadurch fanden seine Gedanken ausreichend Gelegenheit, zur tief in ihm verwurzelten Furcht zurückzukehren - zu einer Furcht, die angesichts der leeren Straßen wuchs. Er fragte sich, ob seine revisionistischen 1225

    Absichten von einer noch größeren Revision vereitelt werden mochten. Inzwischen erkannte er die Träume von einem neuen Yzordderrex als sinnlos - schon im Turm hatte er seinen Bruder darauf hingewiesen. Aber selbst wenn ihm das Schicksal verwehrte, hier ein zweites Reich zu schaffen: Es gab trotzdem etwas, für das es zu leben lohnte. Sie weilte im Haus an der Gamut Street, und er hoffte, daß sie sich ebenso nach ihm sehnte wie er sich nach ihr. Er wünschte sich Fortbestand -
    selbst wenn er dabei die Hölle für Gentles Himmel sein sollte.
    Oder handelte es sich auch dabei nur um ein Hirngespinst, das nicht mehr Substanz besaß als der Traum vom neuen Yzordderrex?
    Während des Nachmittags nahm Sartoris Ungeduld immer mehr zu. Er wollte endlich zur Gamut Street, wenn auch nur deshalb, um dort Anzeichen von Leben zu sehen. Doch als er sie schließlich erreichte, bekam er nicht den erhofften Trost.
    Die vielen Geister und Phantome erinnerten ihn nur an die Unbarmherzigkeit des Todes, und die im Haus erklingenden Geräusche - in einem Raum des Erdgeschosses kicherte ein Mädchen, und oben im Meditationszimmer lachte der Bruder des ehemaligen Autokraten aus vollem Hals - erschienen ihm als Hinweise auf einen geradezu idiotischen Optimismus.
    Er versuchte, diese Gedanken aus sich zu verbannen, aber vielleicht konnte er ihnen nur in Judiths Armen entkommen.
    Sie befand sich im Haus - das wußte er. Aber in dem Gebäude brodelte nun die Energie der Zusammenführung, und deshalb wagte er sich nicht hinein. Was er von Dunkles Loch verlangte und letztendlich auch bekam, waren Informationen in bezug auf Judith. Sartori erfuhr von einem Irrtum seinerseits: Er hatte bisher angenommen, daß die Frau immer beim Rekonzilianten geblieben war, statt dessen brachte sie einen Ausflug nach Yzordderrex hinter sich und kehrte mit verblüffenden Geschichten zurück. Doch sie schienen den Maestro im Haus nicht sehr beeindruckt zu haben. Sartori erkundigte sich nach 122
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    dem Grund für Judiths Transfer, doch Dunkles Loch behauptete, nicht darüber Bescheid zu wissen. Diese Antwort gab er selbst dann, als man ihm fast die Gliedmaßen ausriß und eine Gek-a-gek-Zunge in seinem aufgerissenen Schädel übers Gehirn leckte. Der Wicht starb, während er Unwissenheit beteuerte. Sartori überließ die Leiche den anderen Oviaten, begann mit einer unruhigen Wanderung auf dem Dach und überlegte.
    Oh, was hätte er jetzt für einen Fladen Kreauchee gegeben, um die Unruhe im Zaum zu halten, um mutig genug zu sein, zur Tür zu gehen und Judith zu bitten, nach draußen zu kommen und ihn zu lieben, während ein aus Geistern bestehendes Publikum zusah. Doch er war zu anfällig, durfte sich nicht solchen Energien aussetzen. Es dauerte jetzt nicht mehr lange, bis der Rekonziliant die ganze Fünfte gesammelt hatte, um sie zum Ana zu tragen. Dann war keine spezielle Kraft mehr erforderlich, um die Analogien der Domäne zu transportieren; dann unterbrach der Kreis die energetische

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