Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)
Wache war.«
Camilla, die sich gerade noch etwas von dem Jambalaya hatte nehmen wollen, hielt mitten in der Bewegung inne. »Wie bitte?«
»So ein wallendes, geblümtes Teil. Du weißt, wovon ich spreche. Von einem dieser mädchenhaften Dinger aus meterlangem, durchsichtig wirkendem Stoff, durch den hindurch man trotzdem nicht das Geringste sieht -« Oh, verdammt. Camillas Kleid war ebenfalls aus einem weich fließenden, durchschimmernden Material, und plötzlich fiel ihm ein, dass es ihr bis auf die Knöchel fiel. »Vergiss das Kleid. Sie ist auch so ganz einfach ein verklemmter, arroganter kleiner Yank …«
»Und wie kommst du zu dieser Einschätzung?«, wollte jetzt Anabel von ihm erfahren. »Weil sie keinen hautengen, tief ausgeschnittenen Spandex-Einteiler getragen und dir nicht sofort ihre Riesentitten ins Gesicht gedrückt hat, als sie dich zum ersten Mal gesehen hat?«
»Was für Riesentitten? Ich wäre wirklich überrascht, wenn sie mehr als eine Hand voll Busen hätte.«
»Was natürlich ebenfalls gegen sie spricht«, erklärte Josie Lee ihm in empörtem Ton.
Beau wandte sich unglücklich an seinen jahrelangen Partner. »Du musst mir helfen, Luke.«
»Oh nein, mein Freund, ich glaube nicht. In dieser Sache stehst du ganz allein.« Grinsend lehnte sich Luke auf seinem Stuhl zurück und kreuzte gut gelaunt die Arme vor der Brust.
»Na super. Vielen Dank. Es ist doch immer gut zu wissen, dass man sich auf seine Freunde verlassen kann.« Dann blickte er auf seinen Schwager. »Ned?«
»Auf mich darfst du ebenfalls nicht bauen. Ich habe bereits vor langer Zeit gelernt, dass man es niemals mit allen drei Schwestern auf einmal aufnehmen soll.« Er strich seiner Frau sanft über den Rücken. »Teile und herrsche, ist meine Strategie.«
»Verdammt.« Beaus Stuhl ächzte, als er sich entnervt gegen die Rückenlehne warf. Er blickte in die Gesichter seiner Schwestern, die ausnahmslos besagten, dass er der reinste Abschaum war, und verkündete erbost: »Tja, was soll’s. Ihr könnt das eben nicht verstehen und ich will verdammt sein, wenn ich es so lange erkläre, bis ihr es vielleicht irgendwann kapiert.«
»Ganz recht, schließlich solltest du unsere anfälligen kleinen Frauenhirne bloß nicht überfordern«, stimmte Anabel ihm zu.
»Das wollte ich damit nicht sagen! Meine Güte, das hat mir gerade noch gefehlt. Warum musste der Captain auch ausgerechnet jetzt nach Alaska fliegen?«
»Weil er dort um diese Jahreszeit am besten Fische fangen kann. Und weil er auf diese Art zugleich der sommerlichen Hitze und der Hurrikan-Saison in seiner Heimatstadt entgeht.« Lukes wohlgeformter, glatt rasierter Schädel schimmerte im Licht der Lampe, als er seinen Stuhl auf die hinteren beiden Beine kippen ließ.
Beau sah ihn zornig an. Es war allein die Schuld seines Freundes, dass er jetzt derart in der Klemme steckte, dachte er erbost. Warum hatte er bloß nicht die Klappe halten können, als die Sprache auf das Thema gekommen war? »Wenn du die Beine abbrichst, Gardner, kaufst du mir einen neuen Stuhl.«
»Reg dich ab«, murmelte Josie Lee und stand entschieden auf. »Ich hole den Kaffee und Anabels Pralinen – vielleicht bringen die dich ja auf süßere Gedanken.« Sie ging hinter seinem Stuhl vorbei und tätschelte ihm tatsächlich noch begütigend den Kopf.
Beau entfuhr ein Knurren. Himmel, Frauen konnten wirklich die reinsten Nervensägen sein. Ihm hätte einfach klar sein müssen, dass er von seinen Schwestern kein Mitgefühl erwarten durfte, nur, weil ihm die Sorge um eine weitere Geschlechtsgenossin angetragen worden war. Diese verdammten Weiber hielten einfach stets zusammen, und dieses Mal schien sogar Luke zu denken, dass ihre Sicht der Dinge durchaus nachvollziehbar war.
Beau zuckte mit den Schultern. Tja, was sollte es – er hatte schon des Öfteren Meinungsverschiedenheiten mit diesen Menschen gehabt, und es wäre sicher nicht das letzte Mal, dass es zu Zwistigkeiten kam.
Trotzdem war er immer noch der festen Überzeugung, dass es nicht lange dauern würde, bis das ach-so-tugendhafte Fräulein Lowell um einen anderen Beschützer bat.
Kaum hatte Juliet die Tür der Suite hinter sich geschlossen, als sie auch schon den grobzinkigen Kamm, der ihren Knoten festhielt, aus ihren Haaren zog. Auf dem Weg ins Wohnzimmer fischte sie auch noch die Haarnadeln daraus hervor, die sie, ohne auf dem Weg ins Schlafzimmer innzuhalten, in die handbemalte kleine Schale fallen ließ, die direkt nach ihrer
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