Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)
heraus. Tommy«, Dora nickte in Richtung des Barkeepers, der gemächlich das andere Ende des Tresens wischte, »hat mir erzählt, dass Sie noch einen Teil der Show mitbekommen haben. Hat sie Ihnen gefallen?«
»Sie war … interessant.« Plötzlich verzog Juliet ihren Mund zu einem leisen Lächeln. »Ehrlich gesagt vollkommen anders als alles, was ich je zuvor gesehen habe. Am erstaunlichsten fand ich Boom Boom LaTreque.«
»Wirklich dolle Titten, oder? Und besonders erstaunlich ist, dass sie ihr ganz allein gehören, wenn sie die letzten drei Monatsraten pünktlich zahlt.«
Beau rutschte ein wenig unruhig auf seinem Platz herum. Es war einfach zu heiß, um eine Frau an sich gepresst zu haben, und Doras Parfüm rief ein Gefühl des Schwindels in ihm wach. Warum zum Teufel war Juliet so freundlich? Er hatte angenommen, dass sie in dieser Umgebung angewidert ihre hübsche kleine Nase rümpfen würde oder zumindest etwas herablassend wäre, wenn sie mit Dora spräche – worauf er sich, da Dora ganz bestimmt nicht auf den Mund gefallen war, gemütlich hätte zurücklehnen und in aller Ruhe hätte mitverfolgen können, wie die Fetzen flogen. Verdammt. Das würde eindeutig nicht passieren. Also war es allerhöchste Zeit, dass er aufhörte herumzuspielen und sich daran erinnerte, weshalb er ursprünglich hierher gekommen war.
Er machte sich von Dora los. »Ich habe gehört, dass Clyde Lydet ein Stammkunde von euch ist. Ich muss mit ihm reden.«
Dora blickte ihn gespielt beleidigt an. »Ich dachte, du wärst meinetwegen hier.«
»Bin ich auch, Süße. Aber auch beruflich, und es wäre ganz einfach nicht richtig, meine Arbeit zu vernachlässigen, um meinem Vergnügen nachzugehen.«
Pünktlich zur nächsten Darbietung erklang wieder Musik und Dora musste ihre Stimme heben, damit er sie verstand. »Und weshalb hast du deine Cousine im Schlepptau, wenn du beruflich unterwegs bist?«
»Eine wirklich gute Frage«, stimmte Juliet der Bedienung unumwunden zu und sah Beau mit hochgezogenen Brauen an. »Warum schleppst du mich eigentlich mit?«
»Ach, Cousine Juliet, du bist wirklich ein kleiner Scherzbold.« Da eine Strähne ihrer Haare halb aus ihrem strengen, kleinen Knoten geglitten war, beugte er sich ein wenig vor, schob einen Finger in die goldfarbene Masse und bedachte seinen Schützling mit einem bösen Grinsen, als dieser, wie nicht anders erwartet, leicht zurückfuhr und sich dadurch die Strähne vollends aus dem Knoten löste. Zu seiner Überraschung schwoll der Haarstrang schnell zu einer dichten, weichen Locke an. »Du bist mir vielleicht eine. Wie kannst du nur so tun, als hättest du vergessen, wie versessen du darauf gewesen bist, mir bei meiner Arbeit zuzusehen.« Er schlang sich die Strähne mehrmals um den Finger und rieb geistesabwesend mit dem Daumen über das seidig weiche Haar, während er sich an Dora wandte und erklärte: »Sie macht mir wirklich Spaß. Ich habe versucht, ihr zu erklären, dass ich im Augenblick im Dienst bin, aber hat sie das interessiert? Nein, Ma’am, natürlich nicht. Sie hat mich geradezu auf Knien angebettelt, sie überallhin mitzunehmen, weil sie, wie sie sagte, bestimmt nie wieder die Gelegenheit bekäme, einem Profi bei der Arbeit zuzusehen.« Er zuckte bescheiden mit den Schultern. »Was blieb mir also für eine Wahl?«
»Ich glaube«, widersprach ihm Juliet kühl, »dass du es warst, der sich damit gebrüstet hat, was für ein toller Polizist er ist. Außerdem kann ich mich ganz bestimmt nicht daran erinnern, dich angefleht zu haben, dass du mich irgendwohin mitnimmst, Beauregard. Lass meine Haare los.«
Er wickelte die Strähne von seinem langen Finger, während Dora trocken kommentierte: »Ihr scheint euch nicht gerade zu lieben.« Was ein Gedanke war, der ihr ganz offenbar gefiel.
Beau blickte auf Juliets volle, ungeschminkte Lippen. Nun, die Situation verlangte geradezu, dass er Dora das Gegenteil bewies, und so beugte er sich noch dichter zu Juliet hinüber. »Oh, das würde ich nicht sagen«, murmelte er leise. »Das würde ich ganz bestimmt nicht sagen.« Natürlich ging es ihm ganz alleine darum, Juliet dazu zu bewegen, einen anderen Wachhund als ausgerechnet ihn zu verlangen.
»Ich schon.« Entschieden glitt Juliet von ihrem Hocker und baute sich, die gelöste Strähne über einem ihrer Augen, kerzengerade vor den beiden anderen auf. »Sie haben eine wirklich gute Menschenkenntnis, Dora. Und jetzt entschuldigt mich bitte einen Moment. Ich richte nur schnell
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