«Ich habe mit eigenen Augen einen Poltergeist in Aktion gesehen! Oh, ich bin überglücklich! Spendley-Carter wird für unsere Zeitschrift
Hero schaute Dr. Paulson an, der nickte und sagte: «Ja, es stimmt. Ich habe es selbst gesehen.»
«Was hat sich zugetragen?»
Mr. Jellicot berichtete eifrig: «Dr. Paulson und ich kamen aus meinem Zimmer, wo ich ihm eine Nummer unserer kleinen Zeitschrift gezeigt hatte. Wir gingen eben an der Tür des Ehepaares Spendley-Carter vorbei, als wir ein lautes Krachen und einen Schrei vernahmen. Wir stürzten hinein, ein unbeschreiblicher Anblick bot sich uns: Ein Tisch auf einer Seite des Zimmers war mitsamt den Büchern, Aschenbechern und ähnlichen Dingen umgekippt, obgleich sich niemand in seiner Nähe aufhielt; ein Wasserkrug war umgefallen und ausgelaufen; Schuhe und Kleidungsstücke flogen im Zimmer umher; durch die Fenster kamen Steine herein...» Mr. Jellicot hob sein Beweisstück wieder in die Höhe. «Mrs. Spendley-Carter stand am Kamin und schrie vor Angst, und Spendley-Carter bemühte sich, sie zu beruhigen.»
«Warum haben Sie mich nicht geholt?» fragte Hero und sah, wie Jellicot und Paulson einen verstohlenen Blick tauschten. «Gut», sagte er, «Sie wollten das Ereignis für sich behalten. Aber ich muß Sie darauf hinweisen, daß ich zu dem Zweck hier bin, das Schloß von derlei Erscheinungen zu befreien. Was haben Sie also gesehen? Bitte, der Reihe nach.»
Dr. Paulson begann: «Wenn Sie das Zeugnis eines Mannes akzeptieren wollen, der von Berufs wegen an genaues Beobachten gewöhnt ist...» Hero nickte. «Als wir das Zimmer betraten, schien es sich tatsächlich in einem chaotischen Zustand zu befinden. Mrs. Spendley-Carter war außer sich vor Angst, und allerlei Gegenstände lagen in wilder Unordnung am Boden. Ein Damenschuh flog eben durch die Luft, als wir eintraten...»
Hero unterbrach ihn: «Wem gehörte der Schuh — Mrs. Spendley-Carter, dem Kind, oder war es ein fremder Schuh?»
Paulson machte ein verdutztes Gesicht.
«Ich dachte, Sie wären ein geschulter Beobachter», sagte Hero. «Fahren Sie fort — wo befanden sich die anwesenden Personen in diesem Augenblick?»
«Mrs. Spendley-Carter stand am Kamin, hielt die Hände vors Gesicht und stöhnte, und Spendley-Carter stand neben ihr.»
«Und das Kind?»
«Ich weiß, was Sie denken», sagte Mr. Jellicot, «aber es ist ausgeschlossen, daß die Kleine daran beteiligt war. Sie saß in einer Nische auf der anderen Seite des Zimmers und wandte uns den Rücken.»
Hero dachte:
Laut sagte er: «Was tat die Kleine?»
«Sie malte mit Wasserfarben.»
«Bei diesem Theater?»
Paulson sagte: «Ich habe sie die ganze Zeit genau beobachtet wie die übrigen Anwesenden auch. Das Beweisstück für den Apport — das heißt, der Stein in Mr. Jellicots Besitz — kam durch das Fenster neben der Nische hereingeflogen.»
Hero fragte: «War das Fenster offen oder geschlossen?»
Dr. Paulson sagte: «Das Fenster war geschlossen. Ich ging eigens hin, um mich zu vergewissern, nachdem der Gegenstand über meine Schulter gesaust und am Boden gelandet war.»
«Wann war das?» fragte Hero.
«Ungefähr vor einer halben Stunde.»
Hero war enttäuscht und verärgert. Er nahm den Stein in die Hand und wog ihn. Es schien sich um einen gewöhnlichen Norfolk-Kiesel zu handeln, doch die Spur würde bereits erkaltet sein, und der Stein war es auch; er würde dem kleinen Instrument, das er in der Tasche trug, nichts mehr verraten. Wenn er doch nur da gewesen wäre, als er landete, oder doch wenigstens gleich danach! Hero wog ihn nochmals in der Hand und sagte zu Dr. Paulson: «Glauben Sie, daß ein lebloses Ding wie dieses hier aus eigener Kraft durch die Luft fliegen kann?»
«Ich habe es selbst gesehen», antwortete der Wissenschaftler hartnäckig.
«Nicht aus eigener Kraft», beeilte sich Mr. Jellicot zu erklären, «der unsichtbare Poltergeist hat ihn geworfen.»
«Durch eine geschlossene Fensterscheibe, ohne sie zu zerschlagen?»
«Das mutwillige Wesen kann alles, was ihm beliebt», belehrte Mr. Jellicot. «Warum hieße er sonst Poltergeist.»
Dr. Paulson begann die Geduld zu verlieren. «Als Parapsychologe sollten Sie