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Immer dieser Michel

Immer dieser Michel

Titel: Immer dieser Michel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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war übrigens in ausgelassener Stimmung, vielleicht deshalb, weil er, gerade als sie abfahren wollten, einen alten Bekannten getroffen hatte, der ihn zu ein paar Flaschen Bier eingeladen hatte. Michels Vater trank nicht ständig Bier, nein, so war es nicht, aber wenn er eingeladen wurde und wenn es nichts kostete -
    was sollte er da machen?
    Michels Vater knallte, während er kutschierte, munter mit der Peitsche und rief mit Nachdruck:
    "Hier kommt der gute Katthult-Vater. . . ein bedeu-heu-heutender Mann!"
    "Hoho, jaja", sagte Michels Mutter, "welch ein Glück, daß nicht jeden Tag Jahrmarkt ist. Oh, wie schön wird es sein, nach Hause zu kommen!"
    Auf ihren Knien schlief Klein-Ida. Ihr Jahrmarktsgeschenk hielt sie mit den Händen fest umschlossen. Es war ein kleiner weißer Porzellankorb, mit rosa Porzellanrosen verziert, und darauf stand:
    "Andenken an Vimmerby".
    Im hinteren Sitz des Wagens schlief Lina, an Alfreds Arm gelehnt. Alfreds Arm schlief auch, denn Lina hatte lange schwer auf ihm gelegen. Sonst aber war Alfred munter und bei bester Laune, ebenso wie sein Bauer, und er sagte zu Michel, der neben ihm ritt:

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    "Morgen werden wir den ganzen Tag Mist fahren, das wird lustig."
    "Morgen werde ich auf meinem Pferd reiten", sagte Michel. "Den ganzen Tag. Das wird lustig."
    Der Wagen schwenkte um die allerletzte Wegbiegung, und sie konnten das Licht sehen, das Licht im Küchenfenster zu Hause in Katthult, dort, wo Krösa-Maja mit dem Abendbrot auf sie wartete.
    Nun glaubst du vielleicht, daß Michel aufhörte, Unfug zu machen, nur weil er ein Pferd bekommen hatte. Ach, so leicht war das nicht. Zwei Tage ritt er auf Lukas herum, aber schon am dritten Tag, also am 3. November, war er bereit, wieder loszulegen. Stell dir vor, was er da wieder fertiggebracht hat! Ich muß lachen, wenn ich daran denke. Es war so, daß Michel gerade an diesem Tag. . . Nein, halt! Halt! Ich habe Michels Mutter versprochen, niemals zu erzählen, was er am 3. November angestellt hat, denn nach diesem Unfug sammelten die Lönneberger das Geld - du erinnerst dich doch -, um Michel nach Amerika zu schicken.
    Michels Mutter wollte sich nachher am liebsten auf nichts mehr besinnen; ich glaube nicht einmal, daß sie es in das blaue Schreibheft geschrieben hat. Warum also sollte ich davon berichten? Nein, statt dessen sollst du erfahren, was Michel am zweiten Weihnachtstag tat. Es war

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    Montag, der 26. Dezember, als Michel "Dasgroße Aufräumen von Katthulf veranstaltete und die
    Maduskan in der Wolfsgrube fing.

    Bevor es Weihnachten werden konnte, mußte man erst den kalten und verregneten dunklen Herbst überstehen, und der ist wohl nirgendwo besonders lustig. Das war er auch in Katthult nicht. Im Nieselregen ging Alfred hinter den Ochsen her und pflügte den steinigen Ackergrund. Hinter ihm in der Furche trabte Michel. Er half Alfred, die Ochsen anzutreiben, die träge und faul waren und überhaupt nicht begriffen, wozu Pflügen gut sein sollte. Es wurde aber schnell dunkel, und Alfred spannte aus, und dann trotteten sie nach Hause, Alfred, Michel und die Ochsen. Nachher kamen Alfred und Michel mit großen Erdklumpen an den Schuhen in die Küche und brachten Lina zur Weißglut, denn sie war besorgt um ihren frisch gescheuerten Fußboden.
    "Sie ist zu kleinlich", sagte Alfred. "Wer sich mit ihr verheiratet, bekommt in seinem Erdenleben keine ruhige Stunde mehr."
    ,Ja, und das wirst wohl du sein", sagte Michel.
    Alfred schwieg und dachte nach.
    "Nein, siehst du, das werde ich nicht sein", sagte er schließlich.
    "Ich traue mich nicht. Aber ich traue mich auch nicht, ihr das zu sagen."
    "Willst du, daß ich es sage?" fragte Michel, der sehr mutig und verwegen war. Doch das wollte Alfred nicht.
    "Es muß schon ein wenig fein mit ihr darüber geredet werden", meinte er, "so daß sie nicht traurig wird."
    Alfred dachte lange darüber nach, wie er es anstellen sollte, Lina beizubringen, daß er sie nicht heiraten wollte, aber er konnte nicht auf den richtigen Ton kommen.
    Nun lag die Dunkelheit des Herbstes schwer über Katthult. Schon nachmittags gegen drei Uhr mußte man in der Küche die Petroleumlampe anzünden, und dann saßen sie alle dort, und jeder war für sich beschäftigt. Michels Mutter ließ das Spinnrad 79
    schnurren und spann feines weißes Garn - daraus sollten für Michel und Ida Strümpfe werden. Lina kämmte Wolle, und das tat auch Krösa-Maja, wenn sie da war. Michels Vater flickte Schuhe und sparte damit eine Menge Geld,

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