Immer für dich da (German Edition)
Schrittfolge entdeckte Marah Tully, verharrte mitten auf der Bühne und winkte ihr wild zu.
Gelächter ertönte, als Tully zurückwinkte.
Am Ende der Vorstellung brandete Applaus auf. Es gab mehrere Vorhänge, bis die Mädchen kichernd zu ihren Familien rannten.
Marah steuerte direkt ihre Patentante an. Sie sprang von der Bühne und landete in Tullys Armen. Sofort bildete sich um sie herum eine Traube aus Menschen, die vorgestellt werden oder Autogramme bekommen wollten. Die ganze Zeit strahlte Marah vor Stolz.
Als die Menge sich zerstreute, gesellte sich Tully zur Familie und umarmte jeden Einzelnen. Dann legte sie Kate einen Arm um die Schultern, hielt aber weiterhin Marah an der Hand. »Ich habe eine Überraschung für mein Patenkind«, verkündete sie.
Marah kicherte und hüpfte aufgeregt herum. »Was denn?«
»Wirst du schon sehen«, antwortete Tully und zwinkerte Kate zu. Dann ging die Familie geschlossen nach draußen.
Dort wartete eine rosafarbene Stretchlimousine auf sie.
Marah kreischte vor Freude.
Kate wandte sich an Tully. »Soll das ein Witz sein?«
»Ist die nicht cool? Und du glaubst nicht, wie schwer sie zu bekommen war. Los, steigt alle ein.« Sie zog die Tür auf, damit alle ins feudale Wageninnere klettern konnten. An der Decke blinkten winzige rote und blaue Lichter.
Marah schmiegte sich an Tully und nahm ihre Hand. »Das ist die schönste Überraschung aller Zeiten. Fandest du mich gut?«
»Nicht gut, perfekt«, erwiderte Tully.
Während der gesamten Überfahrt blieben sie im Wagen, und Marah redete ununterbrochen auf Tully ein.
Als sie von der Fähre gefahren waren, machten sie erst eine Stadtrundfahrt, als wären sie Touristen, und hielten schließlich vor einem hell erleuchteten Eingang mit einer Markise, wo ein Hotelportier sie begrüßte. Er öffnete die Tür und erkundigte sich: »Welche der bezaubernden Damen hier ist Marah Rose?«
Sofort hob Marah kichernd die Hand. »Das bin ich.«
Er holte eine rosafarbene Rose hervor und reichte sie ihr.
Marah riss voller Ehrfurcht den Mund auf. »Wow.«
»Bedank dich, Marah«, sagte Kate schärfer als beabsichtigt.
Marah warf ihr einen wütenden Blick zu. »Danke.«
Tully führte sie ins Hotel. Im obersten Stock öffnete sie die Tür zu einer riesigen Suite, in der es Hüpfburgen, Punchingbälle, sogar eine kleine Kartbahn gab. Alle Mädchen von der Aufführung waren bereits da, zusammen mit ihren Familien. In der Mitte der Suite stand ein weiß eingedeckter Tisch. Darauf thronte eine riesige, mehrstöckige rosafarbene Torte, dekoriert mit winzigen Zuckerballerinas.
»Tante Tully«, kreischte Marah auf und umarmte sie. »Das ist irre. Ich hab dich so lieb.«
»Ich dich auch, Prinzessin. Aber jetzt amüsier dich mit deinen Freunden.«
Die anderen standen einen Moment lang wie erschlagen da. Johnny fasste sich als Erster. Mit William auf dem Arm trat er zu Tully. »Verwöhnst du sie nicht ein bisschen zu sehr?«
»Ich wollte ihr eigentlich erst ein Pony kaufen, aber das fand ich dann doch übertrieben.«
Die Mutter lachte. Der Vater schüttelte den Kopf. »Los jetzt, Margie, Johnny, mal sehen, was es zu trinken gibt.«
Als Kate und Tully allein waren, meinte Kate: »Du weißt wirklich, wie man Eindruck hinterlässt. Marah wird noch Jahre davon sprechen.«
»War es zu viel?«, fragte Tully.
»Vielleicht ein kleines bisschen.«
Tully grinste breit, aber es wirkte nicht ganz überzeugend, das merkte Kate sofort. »Was ist?«
Doch bevor Tully antworten konnte, kam Marah schon mit strahlender Miene zu ihnen gehüpft. »Wir wollen alle ein Foto mit dir, Tante Tully.«
Kate stand da und sah zu, wie ihre Tochter ihre Patentante anhimmelte. Obwohl sie es kaum vor sich selbst zugeben mochte, verspürte sie doch einen Anflug von Eifersucht. Eigentlich hätte das ihr Abend sein sollen: ihrer und Marahs.
Tully saß in der Limousine, hatte Marahs Kopf auf dem Schoß und strich ihr über das Haar.
Ihnen gegenüber saßen Kate und Johnny. Kate schlief, an ihren Mann gelehnt, der ebenfalls die Augen geschlossen hatte. Jeder von ihnen hatte einen schlafenden Jungen auf dem Schoß. Das perfekte Familienidyll.
Die Limousine bog auf den Strandweg ein.
Tully gab Marah einen Kuss auf ihre zarte rosige Wange. »Wir sind fast zu Hause, Prinzessin.«
Marah öffnete die Augen. »Ich hab dich lieb, Tante Tully.«
Tully barg diese Worte wie einen Schatz in ihrem Herzen und spürte, wie es vor Rührung fast schmerzhaft anschwoll. Früher hatte
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