Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Immer für dich da (German Edition)

Immer für dich da (German Edition)

Titel: Immer für dich da (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
Vom Netzwerk:
Märchen. Es soll nicht gefühllos klingen, aber deine Zuschauer würden dich gern auf dieser Reise begleiten. Mein Boss würde so was mit Freuden bringen.«
    Tully ließ sich diesen unerwarteten Vorschlag durch den Kopf gehen. Für sie barg er eine ziemliche Gefahr; sie konnte durch ihre Mutter gedemütigt werden. Andererseits konnte es auch ein Triumph werden. Eine Wiedervereinigung von Mutter und Tochter war eine tolle Story. Offen gestanden, überraschte es sie, dass sie noch nicht selbst auf diese Idee gekommen war. Ein derart persönliches Porträt konnte ihren Bekanntheitsgrad enorm steigern. War es das Risiko wert?
    Sie brauchte einen Produzenten, dem sie vertrauen konnte.
    »Komm mit mir, Johnny«, bat sie. »Als mein Produzent.«
    Kate richtete sich auf. »Was?«
    »Bitte, Johnny«, flehte Tully. »Wenn ich das mache, brauche ich dich dazu. Einem anderen würde ich nicht vertrauen. Und dir könnte es großes Renommee bringen. Ich rufe deinen Boss an. Fred und ich sind schon lange befreundet. Und wie du bereits sagtest, würde er alles für einen derartigen Exklusivbericht tun.«
    Johnny schaute seine Frau an. »Katie?«
    Tully hielt den Atem an und wartete auf ihre Antwort.
    »Deine Entscheidung, Johnny«, sagte Kate schließlich, obwohl sie keineswegs glücklich wirkte.
    »Ich rede mal mit Fred. Wenn er dabei ist, könnten wir morgen schon loslegen. Ich rufe Bob Davies an, er soll filmen.« Johnny grinste. »Wäre ganz schön, mal ein paar Tage vom Sender wegzukommen.«
    Tully lachte. »Großartig.«
    Die Fliegentür sprang auf und Marah kam herausgestürzt. »Darf ich mitkommen, Daddy? Morgen ist keine Schule, und du hast doch gesagt, ich sollte dich mal bei der Arbeit besuchen.«
    Tully nahm Marah bei der Hand und zog sie auf ihren Schoß. »Das ist eine phantastische Idee. So siehst du mal, was für ein großartiger Produzent dein Dad ist, und deine Mom braucht sich bei ihren Aufgaben keine Sorgen um dich zu machen.«
    Als sie Kate neben sich aufstöhnen hörte, wandte sie sich zu ihr. »Das ist doch okay, oder, Katie? Sind doch nur ein paar Tage. Außerdem erfährt Marah dadurch, wie viel Glück sie hat, dass du ihre Mutter bist. Montag ist sie rechtzeitig zur Schule zurück, versprochen.«
    Johnny stand auf, ging zum Haus und telefonierte. »Fred? Hier ist Johnny. Tut mir leid, dass ich störe, aber …«
    »Kate?«, Tully beugte sich zu ihr. »Sag mir, dass du einverstanden bist.«
    Ihre beste Freundin lächelte, aber nur zögernd. »Natürlich Tully. Leih dir ruhig meine ganze Familie.«

Kapitel 26
     
    » S ie tut dir immer weh«, sagte Kate Stunden später, als die Lichter von Seattle zwischen dem schwarzen Sund und dem sternenlosen Himmel langsam verblassten.
    Tully seufzte und starrte auf die Gischt der Wellen, die sich am Ufer brachen. »Ich weiß.«
    Dann verstummte sie. Ihr schwirrte der Kopf, und wenn sie ehrlich war, bekam sie langsam Angst vor der eigenen Courage.
    »Warum ausgerechnet Johnny?«, fragte Kate schließlich. Das kam so zögernd heraus, als habe sie die Frage eigentlich nicht stellen wollen.
    »Er wird mich schützen. Wenn ich ›Schnitt‹ sage, unterbricht er. Wenn ich ›wegschmeißen‹ sage, verwertet er’s nicht.«
    »Wenn du dich da mal nicht täuschst.«
    »Doch. Er wird’s für mich tun. Und weißt du auch, warum?«
    »Warum?«
    »Deinetwegen.« Sie stand schwerfällig auf, weil sie das Gespräch beenden wollte.
    Sofort war Kate bei ihr und stützte sie.
    »Was würde ich nur ohne dich machen, Katie?«, sagte Tully und lehnte sich an sie.
    »Darüber wirst du dir nie Gedanken machen müssen. Aber komm jetzt, ich bring dich in dein Zimmer. Du brauchst Schlaf.«
    Kate stützte sie den ganzen Weg ins Haus und den Flur hinunter bis zum Gästezimmer.
    Dort ließ Tully sich aufs Bett fallen und starrte trübe ihre beste Freundin an.
    »Du hast so viel Glück«, murmelte sie, während der Schlaf sie übermannte. »Du hast Johnny …« Und die Kinder, die dich lieben, wollte sie sagen, doch die Worte gerieten in ihrem Kopf durcheinander, und bevor sie sie aussprechen konnte, musste sie weinen und dann schlief sie schon.
    Als sie am nächsten Morgen aufwachte, dröhnte ihr der Schädel. Sie brauchte länger als üblich für Frisur und Makeup – und dass Johnny rief, sie solle sich beeilen, war auch nicht hilfreich –, doch schließlich war sie aufbruchbereit.
    Johnny umarmte Kate und gab ihr einen Kuss. »Länger als zwei Tage wird es sicher nicht dauern«, sagte er

Weitere Kostenlose Bücher