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Immer für dich da (German Edition)

Immer für dich da (German Edition)

Titel: Immer für dich da (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
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wie auch sonst, aber an diesem Tag funktionierte nicht einmal das.
    Irgendwie stand sie den Rest der Sendung durch.
    Aber am Ende war sie auf der Bühne so allein, wie sie sich die ganze Zeit gefühlt hatte. Das Publikum war gegangen, genau wie ihre Mitarbeiter. Keiner hatte den Mut gehabt, sie noch mal anzusprechen. Sie wusste, auch sie waren wütend, weil sie Johnny im Unklaren belassen hatte.
    Wie aus weiter Ferne hörte sie plötzlich Schritte. Jemand kam zu ihr.
    Benommen sah sie auf.
    Johnny. »Wie konntest du ihr das nur antun? Sie hat dir vertraut. Wir haben dir vertraut.«
    »Ich wollte ihr nur helfen. Du hast ja selbst gesagt, dass du Angst um sie hast. Dr. Tillman meinte, solche Situationen erforderten drastische Maßnahmen. Er sagte, Selbstmord –«
    »Ich kündige«, unterbrach Johnny sie.
    »Aber … sag ihr, sie soll mich anrufen. Ich erkläre ihr alles.«
    »Keine Ahnung, ob du noch mal was von ihr hörst.«
    »Was meinst du damit? Wir sind seit dreißig Jahren befreundet.«
    Johnny bedachte sie mit einem so kühlen Blick, dass sie zu zittern begann. »Ich glaube, diese Freundschaft hat heute ihr Ende gefunden.«
     
     
    Fahles Morgenlicht drang durch die Vorhänge und erhellte die weißen Fensterbänke. Draußen hörte man Möwen kreischen; und als die Wellen gegen das Ufer schlugen, wusste sie, dass wieder eine Fähre am Haus vorbeifuhr.
    Normalerweise liebte Kate diese Geräusche. Obwohl sie bereits seit zehn Jahren hier lebte, sah sie immer noch gerne zu, wie die Fähren vorbeifuhren, vor allem nachts, wenn sie funkelten wie schwimmende Schmuckkästchen.
    Heute allerdings entlockte es ihr nicht mal ein Lächeln. Sie saß im Bett und hatte ein Buch auf dem Schoß, damit Johnny sie in Ruhe ließ. Doch ihre Gedanken wanderten immer wieder zum Fiasko vom Vortag zurück und kreisten unaufhörlich darum. Stichwort: dominante Mütter und der Hass ihrer Töchter.
    Hass.
    Sie erdrücken die zarte Seele Ihrer Tochter …  
    Dr.Tillman, der auf sie zutrat und sagte, welch eine schreckliche Mutter sie war; ihre eigene Mutter, die in der ersten Reihe saß und weinte; Johnny, der von seinem Stuhl aufsprang und dem Kameramann etwas Unverständliches zurief.
    Sie war immer noch geschockt, wie betäubt. Doch jenseits ihrer Benommenheit spürte sie eine so unbändige, unverhüllte Wut wie noch nie in ihrem Leben. Sie hatte so wenig Erfahrung mit echter Wut, dass ihr angst und bange wurde. Sie befürchtete, wenn sie anfinge zu schreien, würde sie nie wieder aufhören können. Also hielt sie ihre Gefühle unter Verschluss und rührte sich nicht.
    Sie schaute ständig zum Telefon, weil sie Tullys Anruf erwartete.
    »Ich lege auf«, sagte sie zu sich. Und das würde sie auch. Fast schon freute sie sich darauf. All die Jahre ihrer Freundschaft hatte Tully ständig irgendeinen Mist gebaut, aber nur Kate hatte sich entschuldigen müssen, ob sie nun mitverantwortlich war oder nicht. Nicht ein einziges Mal hatte Tully gesagt, dass es ihr leidtue; sie hatte einfach darauf gewartet, dass Kate alles wieder einrenkte. Aber dieses Mal nicht.
    Dieses Mal war Kate so wütend und verletzt, dass es ihr gleich war, wenn ihre Freundschaft in die Brüche ging. Sollten sie sich jemals wieder versöhnen, würde Tully einiges dafür tun müssen.
    Ich werde nicht nur einmal auflegen, sondern viele Male.  
    Sie wünschte, durch diese Vorstellung würde es ihr bessergehen. Doch leider war es nicht so. Sie fühlte sich … gebrochen.
    Es klopfte. Das konnte jeder aus ihrer Familie sein. Am Abend zuvor hatte die ganze Familie sie behandelt wie eine zerbrechliche Prinzessin. Die Eltern hatten bei ihnen übernachtet, und ihre Mom ließ sie nie länger allein, als befürchtete sie, sie hege Selbstmordabsichten. Dad tätschelte ihr dauernd die Schulter und betonte, wie hübsch sie sei, und ihre Jungs, die spürten, dass etwas nicht stimmte, umarmten und streichelten sie ständig. Nur Marah hielt sich zurück und betrachtete alles aus der Ferne.
    »Herein.« Kate richtete sich auf und versuchte, ruhiger zu wirken, als sie sich fühlte.
    Marah betrat das Zimmer. Sie trug ihre Schulkleidung und versuchte zu lächeln, aber es gelang ihr nicht ganz. »Grandma meinte, ich müsste mal mit dir reden.«
    Allein dass Marah da war, half Kate schon ungeheuer. Sie rutschte in die Mitte des Bettes und klopfte auf den freien Platz neben sich.
    Doch Marah ließ sich ihr gegenüber nieder, zog die Beine an und lehnte sich gegen das Fußende. Durch Löcher

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