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Immer für dich da (German Edition)

Immer für dich da (German Edition)

Titel: Immer für dich da (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
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konnte. Hätte sie so eine Familie gehabt, wäre alles anders gewesen. Sie wollte sich nicht von diesem Anblick abwenden. »Gucken Sie die Nachrichten?«
    Mr Mularkey blickte auf. »Ja, die verpassen wir nie.«
    Mrs Mularkey lächelte. »Jean Enersen verändert die Welt. Sie ist eine der ersten Frauen, die die Abendnachrichten moderieren.«
    »Ich werde auch Journalistin«, erklärte Tully plötzlich.
    »Das ist toll«, erwiderte Mr Mularkey.
    »Da bist du ja«, bemerkte Kate plötzlich hinter ihr. »Nett, dass ihr mir Bescheid gesagt habt«, sagte sie laut zu den anderen.
    »Ich hab deinen Eltern gerade erzählt, dass ich Reporterin werde und im Fernsehen die Nachrichten moderiere.«
    Mrs Mularkey strahlte sie an. In ihrem Lächeln fand Tully alles, was sie ihr Leben lang vermisst hatte. »Ist das nicht ein großartiges Ziel, Katie?«
    Einen Augenblick lang wirkte Kate verwirrt. Dann hakte sie sich bei Tully unter und zog sie die Treppe hinauf. In ihrem Zimmer suchte sie in ihrem kleinen Stapel Kassetten herum. Als sie sich für Carole Kings Tapestry entschieden hatte, stand Tully am Fenster und starrte in den lavendelfarbenen Abend.
    Die Aufregung von ihrer Ankündigung hatte sich gelegt und einer leisen Traurigkeit Platz gemacht. Sie wusste, was sie jetzt zu tun hatte, aber der Gedanke daran verursachte ihr Übelkeit.
    Sag ihr die Wahrheit.  
    Sonst tut es Mrs Mularkey.  
    »Ich hab neue Zeitschriften«, sagte Kate und streckte sich auf dem blauen Teppich aus. »Willst du sie lesen? Wir könnten den Test ausfüllen, wer besser zu Tony DeFranco passt.«
    Tully ließ sich neben ihr nieder. »Ja klar.«
    »Jan-Michael Vincent ist einfach klasse.« Kate zeigte auf das Foto des Schauspielers.
    »Ich hab gehört, er hätte seine Freundin angelogen«, sagte Tully und warf ihr einen verstohlenen Blick zu.
    »Ich hasse Lügner.« Kate blätterte eine Seite um. »Willst du wirklich Reporterin werden? Hast du mir ja gar nicht erzählt.«
    »Ja«, antwortete Tully und dachte zum ersten Mal darüber nach. Vielleicht würde sie sogar berühmt werden. Dann würden alle sie bewundern. »Aber du musst auch eine werden. Dann können wir alles zusammen machen.«
    »Ich?«
    »Wir würden ein Team wie Woodward und Bernstein, nur besser angezogen. Und hübscher.«
    »Ich weiß nicht –«
    Tully stieß sie an. »Doch, das weißt du. Mrs Ramsdale hat vor der ganzen Klasse verkündet, du könntest ausgezeichnet schreiben.«
    »Stimmt. Okay. Dann werde ich auch Reporterin.«
    »Wenn wir berühmt sind, erzählen wir Mike Wallace, dass wir es ohne einander nicht geschafft hätten.«
    Danach schauten sie sich schweigend Zeitschriften an. Tully versuchte zweimal, die Sprache auf ihre Mutter zu bringen, aber Kate unterbrach sie jedes Mal. Irgendwann rief jemand: »Abendessen«, und die Gelegenheit, reinen Tisch zu machen, war verpasst.
    Während der gesamten Mahlzeit lastete das Gewicht ihrer Lüge auf Tully, obwohl sie nie ein besseres Essen erlebt hatte. Als sie den Tisch abgeräumt und das Geschirr gespült hatten, waren ihre Nerven bis aufs Äußerste gespannt. Selbst Träume vom zukünftigen Ruhm konnten sie nicht mehr ablenken.
    »He, Mom«, sagte Kate und stellte den letzten Teller weg, »ich und Tully wollen noch mit den Rädern zum Park fahren.«
    »Tully und ich«, korrigierte die Mutter sie und langte nach der Fernsehzeitung. »Aber seid um acht zurück.«
    »Ach, Mom –«
    »Acht Uhr«, sagte ihr Vater aus dem Wohnzimmer.
    Kate blickte zu Tully. »Sie behandeln mich wie ein Baby.«
    »Du hast ja keine Ahnung, wie glücklich du bist. Los, holen wir unsere Räder.«
    Als sie halsbrecherisch über die holprige Landstraße rasten, konnten sie nicht aufhören zu lachen. Am Summer Hill breitete Tully die Arme aus, und Kate machte es ihr nach.
    Als sie im Park am Fluss angelangt waren, ließen sie ihre Räder im Wäldchen zurück, legten sich ins Gras, starrten in den Himmel und lauschten auf das Plätschern des Flusses.
    »Ich muss dir was sagen«, begann Tully, ohne lange zu überlegen.
    »Was denn?«
    »Meine Mom hat nicht Krebs. Sie ist eine Kifferin.«
    »Na klar. Deine Mom raucht Dope.«
    »Wirklich. Sie ist ständig high.«
    Kate drehte sich zu ihr. »Im Ernst?«
    »Ja, im Ernst.«
    »Du hast mich also angelogen?«
    Tully schämte sich so, dass sie Kate kaum in die Augen sehen konnte. »Ich wollte es nicht.«
    »Man lügt doch nicht, ohne es zu wollen. Es ist doch nicht so, als würde man über eine Delle auf dem Bürgersteig

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