Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Immer für dich da (German Edition)

Immer für dich da (German Edition)

Titel: Immer für dich da (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
Vom Netzwerk:
werden Sie bekannt. Vielleicht landen Sie damit am Nachrichtentisch.«
    Das klang, trotz allem, verführerisch. Vom Nachrichtentisch wurden im Morgenmagazin die wichtigsten Nachrichten verlesen. Wer dort landete, hatte einen hohen Bekanntheitsgrad und war täglich landesweit auf Sendung. Schon so mancher hatte es von dort zur Moderation einer eigenen Sendung geschafft. »Und gleichzeitig könnte ich Katie von allem abschirmen.«
    »Genau.« Edna wählte eine Nummer. »Hart verschafft uns ein Exklusivinterview, Maury. Ist schon so gut wie fertig. Ich verbürge mich für sie.« Als sie auflegte, warf sie ihr einen stählernen Blick zu. »Lassen Sie mich nicht hängen.«
    Den ganzen Weg vom Restaurant bis zu ihrem Büro versuchte sich Tully einzureden, dass sie das Richtige tat. Im Büro rief sie Kate an. Das Telefon klingelte endlos, bis der Anrufbeantworter ansprang. Direkt nach dem Signalton sagte Tully: »Hey, Katie, ich bin’s. Ich habe es gerade erfahren –«
    Kate meldete sich und schaltete den Anrufbeantworter aus. »Hey«, sagte sie und klang dabei vollkommen verloren. »Du hast meine Nachricht bekommen. Tut mir leid, dass erst der Anrufbeantworter dranging. Die verdammten Reporter wollen mich einfach nicht in Ruhe lassen.«
    »Katie, wie –«
    »Er ist in einer Klinik in Deutschland. Ich nehme in zwei Stunden eine Militärmaschine. Sobald ich gelandet bin, rufe ich dich an.«
    »Nicht nötig. Wir treffen uns in der Klinik.«
    »In Deutschland?«
    »Natürlich. Ich lass dich doch jetzt nicht allein. Deine Mom kümmert sich doch um Marah, oder?«
    »Ja. Ist das dein Ernst, Tully?« Bei dieser letzten Frage verriet Kates Stimme einen Hauch Hoffnung.
    »Du bist doch meine beste Freundin, schon vergessen?«
    »Was auch kommen mag.« Jetzt brach Kate die Stimme. »Danke, Tully.«
    Nur zu gerne hätte Tully jetzt gesagt: Dafür sind Freunde doch da, aber die Worte blieben ihr im Halse stecken. Sie konnte nur noch an das Exklusivinterview denken, das sie Edna versprochen hatte.

Kapitel 21
     
    S echzehn Stunden hing Kate an einem emotionalen Pendel, das zwischen Hoffnung und Verzweiflung hin- und herschwang. Zuerst konzentrierte sie sich auf die vor ihr liegenden Aufgaben – ihre Eltern anrufen, Marahs Sachen packen, alle nötigen Unterlagen zusammenstellen und ausfüllen. Das bewahrte sie davor, von ihrer Angst überwältigt zu werden. Auf dem Flug nahm sie zum ersten Mal in ihrem Leben Schlaftabletten, und obwohl ihr Schlaf wie schwarzer Schlick war, in dem sie versank, war dies doch viel besser, als wach zu bleiben.
    Als sie sich dem Eingang des Krankenhauses näherte, sah sie, dass bereits eine Traube Reporter davor wartete. Offenbar hatte jemand in der Menge sie erkannt, denn plötzlich fuhren alle zu ihr herum und schwärmten auf sie zu.
    »Mrs Ryan, was wissen Sie über den Zustand Ihres Mannes?«
    »Ist es eine Kopfverletzung?«
    »Hat er etwas gesagt –«
    »– oder die Augen geöffnet?«
    Sie ging weiter, ohne ihren Schritt zu verlangsamen. Wenn die Frau eines Produzenten eines wusste, dann, wie man sich gegenüber den Medien zu verhalten hatte. Für ihre Verhältnisse verhielten sie sich noch respektvoll. Obwohl Johnny einer von ihnen war und sie wussten, dass es jedem von ihnen hätte passieren können, war eine Story doch eine Story.
    »Kein Kommentar.« Sie drängte sich durch die Menge und betrat die Klinik.
    Offensichtlich hatte man ihr Kommen schon angekündigt, denn sofort kam eine stämmige Frau in weißer Schwesterntracht auf sie zu und lächelte mitfühlend.
    »Sie müssen Mrs Ryan sein«, sagte sie mit starkem Akzent.
    »Genau.«
    »Ich bringe Sie jetzt zum Zimmer Ihres Mannes. Der Arzt kommt dann gleich, um kurz mit Ihnen zu sprechen.«
    Kate nickte.
    Glücklicherweise verzichtete die Schwester auf jeglichen Small Talk, als sie im Aufzug nach oben fuhren. Im dritten Stock betraten sie Johnnys Zimmer.
    Er wirkte zart und zerbrechlich, wie ein Kind im Bett seiner Eltern. Kate blieb abrupt stehen und erkannte eine Sekunde zu spät, dass sie sich zu viele Gedanken über ihr Wiedersehen und zu wenig über die Realität gemacht hatte. Dieser Mann hatte nur noch entfernt Ähnlichkeit mit ihrem lebenssprühenden, gutaussehenden Ehemann.
    Ein Großteil seines Kopfs war unter einem weißen Verband verborgen. Die gesamte linke Hälfte seines Gesichts war grau und geschwollen; seine Augen waren verbunden. Er war umgeben von Apparaten, Kabeln und Schläuchen.
    Die Schwester tätschelte ihr die

Weitere Kostenlose Bücher