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Immer hab ich dich geliebt

Immer hab ich dich geliebt

Titel: Immer hab ich dich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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darum bitte, und ich verspreche dir, dass ich Powell nicht wieder erwähnen werde, okay? Es tut mir wirklich leid. Wir haben wohl beide Wunden, die nicht wieder aufgerissen werden dürfen. Bis morgen!”
    Barrie ging, und Antonia fand schnell etwas, mit dem sie sich beschäftigen konnte, nur um nicht länger an Powell zu denken.
    Aber, oh, es war hart. Die Erinnerung erfüllte sie mit Schmerz. Wenn die Zukunft nur ein wenig heller wäre. Fast erschien sie Antonia noch schwärzer als die Vergangenheit.
    Nach außen hin ausgeruht und unbesorgt kehrte Antonia nach dem Neujahrsfest zur Arbeit zurück. Der Termin beim Arzt hing wie eine drohende Wolke über ihr. Sie fühlte sich ausgelaugt und müde, und das ständig, und sie hatte mächtig an Gewicht verloren. Wahrscheinlich machte ihr ein Mangel an Vitaminen und Eisen zu schaffen.
    Als der Arzt eine Blutuntersuchung anordnete, ging sie zum Laboratorium und ließ geduldig die Blutabnahme über sich ergehen. Danach kehrte sie in ihr Apartment zurück ohne jegliche Vorahnung von dem, was auf sie zukommen würde.
    Es war am Montagmorgen, als sie einen Anruf von der Praxis ihres Arztes erhielt. Man sagte ihr, sie solle nach Möglichkeit sofort kommen.
    Antonia hatte zu große Befürchtungen, um nach dem Grund zu fragen. Sie ließ sich von der mitfühlenden Schulleiterin vom Unterricht freistellen und machte sich zugleich auf den Weg in Dr. Claridges Praxis.
    Man ließ sie auch nicht warten. Sie wurde augenblicklich in den Untersuchungsraum gebeten, ohne dass sie einen Termin gehabt hätte.
    Dr. Claridge erhob sich hinter seinem Schreibtisch und streckte ihr die Hand zum Gruß hin. “Setzen Sie sich, Antonia. Ich habe das Resultat von Ihrem Bluttest. Wir müssen zu schnellen Entscheidungen kommen.”
    “Schnelle …?” Ihr Herz schlug wie wild. Sie konnte kaum atmen. Sie war sich ihrer eiskalten Hände bewusst, die sich um ihre Handtasche so fest schlossen, wie um einen Rettungsring. “Welche Entscheidungen?”
    Er legte beide Arme auf den Schreibtisch und lehnte sich vor. “Antonia, wir kennen uns nun seit einigen Jahren. Es fällt mir nicht leicht, Ihnen das zu sagen.” Er räusperte sich. “Nun, Sie haben Leukämie.”
    Sie starrte ihn an, ohne es zu begreifen.
Leukämie.
War das nicht Krebs? War das nicht … tödlich?
    “Werde ich … sterben?”, fragte sie flüsternd.
    “Nein”, antwortete der Arzt. “Die Art von Leukämie, die Sie haben, kann behandelt werden. Sie können sich einem Programm von Chemotherapie oder Bestrahlung unterziehen, was wahrscheinlich eine vorübergehende Besserung des Krankheitsbildes bringen würde.”
    Vorübergehende Besserung. Wahrscheinlich. Bestrahlung. Chemotherapie. Ihre Tante war an Krebs gestorben, als Antonia ein kleines Mädchen war. Sie erinnerte sich mit Grauen, was die Therapie bewirkt hatte. Kopfschmerzen. Schwindelgefühle …
    Sie stand auf. “Ich kann nicht klar denken.”
    Dr. Claridge erhob sich auch. Er kam um den Schreibtisch herum und nahm ihre Hände in seine. “Antonia, es ist nicht unbedingt ein Todesurteil. Wir können sofort mit der Behandlung beginnen. Wir können Ihnen Zeit verschaffen.”
    Sie schluckte und schloss die Augen. Sie hatte sich wegen Powell gequält, wegen all dem, was in der Vergangenheit passiert war, wegen Sallys Grausamkeit und ihrer eigenen Misere. Und nun würde sie sterben, und welche Bedeutung hatte das alles noch für sie?
    Sie würde sterben!
    “Ich möchte … darüber nachdenken”, sagte sie mit rauer Stimme.
    “Natürlich. Nur zögern Sie nicht zu lange, Antonia”, erwiderte er freundlich. “In Ordnung?”
    Sie nickte. Dann dankte sie ihm, folgte der Krankenschwester zum Empfang, bezahlte ihre Rechnung, lächelte zum Abschied und verließ die Praxis. Das alles tat sie, ohne sich dessen bewusst zu sein. Sie fuhr zu ihrem Apartment zurück, schloss die Tür hinter sich und brach in Tränen aus.
    Leukämie. Sie hatte eine tödliche Krankheit. Sie hatte eine Zukunft für sich erwartet, und nun, stattdessen, würde es ein Ende geben. Es würde keine Weihnachten mit ihrem Vater mehr geben. Sie würde nicht heiraten und Kinder haben. Es war alles … aus.
    Als der erste Schock vorüberging und sie vom Weinen erschöpft war, erhob Antonia sich vom Boden, wo sie hingesunken war, und machte sich eine Tasse Kaffee. Es war eine so alltägliche, gewöhnliche Verrichtung. Aber sogar diese simple Handlung hatte etwas Besonderes. Wie viele Tassen Kaffee würde sie noch trinken

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