Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Immer hab ich dich geliebt

Immer hab ich dich geliebt

Titel: Immer hab ich dich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
Vom Netzwerk:
Wangenknochen seines schmalen Gesichts. Zweifellos, er besaß das gewisse Etwas, das Frauen für ihn einnahm. Vielleicht war es die natürliche Autorität, die von ihm ausging und die sich in seinen sicheren Bewegungen und der Art, wie er den Kopf hielt, ausdrückte. Er war überwältigend.
    “Ja”, antwortete sie auf seine Frage. Dann wandte sie sich an ihren Vater. “Dad?”
    Er kam auf sie zu und umarmte sie. “Sei vorsichtig beim Fahren. Es schneit wieder. Und ruf mich sofort an, sobald du zu Hause bist, hörst du?”
    “Das werde ich.”
    “Du willst dich bei diesem Wetter mit dem Auto auf den Weg machen?”, mischte Powell sich ein.
    “Ich bin fast mein ganzes Erwachsenenleben bei diesem Wetter Auto gefahren”, informierte sie ihn kühl.
    Sie blickten einander an. Ihre Augen drückten verborgene Vorwürfe aus.
    “Sally hat dir einen Brief hinterlassen”, sagte Powell unerwartet.
    Antonia schluckte ihren Ärger herunter. “Noch einen?”, fragte sie mit eisiger Stimme. “Nun, ich will nichts von deiner verstorbenen Frau haben, nicht einmal einen Brief.”
    Zorn flammte in seinen Augen auf. “Sie war einmal deine Freundin.”
    “Sie war meine Feindin”, berichtigte Antonia ihn.
    Für einen Moment stand er wie erstarrt da. Sein Gesichtsausdruck wurde hart. “Es lag nicht in ihrer Absicht, dir wehzutun”, sagte er angespannt.
    “Wirklich? Wird ihre gute Absicht George Rutherford oder meine Mutter zurückbringen? Zumindest den beiden hatte sie großen Schmerz zugefügt.”
    Powell blieb nach außen hin gleichmütig. Antonias Hände waren eiskalt, als sie ihren Koffer aufnahm.
    “Ich rufe dich an, Dad”, sagte sie zu ihrem Vater. “Bitte, pass auf dich gut auf”, fügte sie mit weicher Stimme hinzu.
    “Du bist erregt”, murmelte er besorgt. “Bleib noch eine Weile hier …”
    “Ich will nicht … ich kann nicht …” Sie brachte die Worte nur erstickt hervor. “Bye, Dad.”
    Sie war im Nu aus der Haustür, verstaute ihren Koffer im Kofferraum und öffnete die Tür zur Fahrerseite. Doch noch bevor sie auf den Fahrersitz gleiten konnte, zwängte Powell sich zwischen den Wagen und sie.
    “Beruhige dich erst einmal”, sagte er hastig. “Du tust deinem Vater keinen Gefallen, wenn du irgendwo mitten auf dem Highway im Graben landest.”
    Sie erzitterte bei seiner Nähe und wich, so weit es ihr möglich war, vor ihm zurück.
    “Du wirkst so zerbrechlich”, fügte er leise hinzu, und es klang gequält.
    Antonia drückte die Schultern durch, als ob sie sich gegen seine Worte wappnen müsste. “Goodbye”, sagte sie dann ruhig.
    “Warum war Dawson Rutherford vor zwei Tagen hier?” Die Frage kam völlig unerwartet.
    “Sollte dich das etwas angehen?”, fragte Antonia kühl zurück.
    Powell lächelte spöttisch. “Vielleicht. Rutherfords Vater ruinierte meinen Vater”, antwortete er unmotiviert. “Ich werde es nicht zulassen, dass sein Sohn mich ruiniert.”
    “Mein Vater und George Rutherford waren Freunde.”
    “Und du und George wart ein Liebespaar.”
    Antonia sagte kein Wort. Sie sah ihn nur an. “Du weißt es besser”, flüsterte sie schließlich. “Nur willst du es nicht zugeben.”
    “Er war ein reicher alter Mann mit eindeutigen Absichten dir gegenüber, ob du es nun zugibst oder nicht.”
    Antonia blickte forschend in seine Augen und erkannte, dass Powell ein harter Mann geworden war, ein zynischer, mit einem harschen Auftreten. Er war in Armut aufgewachsen, war von den Leuten wegen seiner Eltern herabgesetzt worden. Er hatte darum gekämpft, dahin zu kommen, wo er jetzt stand, und Antonia wusste, wie schwer das für ihn gewesen war.
    Die Härte seines Lebens hatte sein Blickfeld verdüstert. Er erwartete von den Menschen immer das Schlimmste. Das hatte sie bereits als junges Mädchen erkannt. Ihre Liebe zu ihm war so groß gewesen, dass sie versucht hatte, das alles wiedergutzumachen, was er von Kind auf an hatte entbehren müssen. Seine Antwort war Verrat gewesen.
    “Du starrst mich an”, sagte Powell irritiert.
    “Ich erinnerte mich gerade an den jungen Mann, der du einmal warst, Powell”, erklärte sie schlicht. “Du hast dich nicht geändert. Du bist noch immer der Einzelgänger, der niemandem traut.”
    “Ich habe an dich geglaubt”, sagte er ernst.
    Sie lächelte. “Nein, das hast du nicht. Wenn du es getan hättest, dann hättest du Sallys Lügen nicht so leicht geschluckt.”
    Er packte Antonia so hart bei den Schultern, dass sie vor Schmerz aufschrie. Sie

Weitere Kostenlose Bücher