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Immer hab ich dich geliebt

Immer hab ich dich geliebt

Titel: Immer hab ich dich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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tat sehr weh.
    Miss Hayes mochte Julie. Jeder wusste das. Julie war Maggies beste Freundin gewesen, aber jetzt schien sie Miss Hayes' Freundin zu sein. Maggie hasste sie beide.
    Eigentlich wollte sie, dass ihre Lehrerin wusste, dass sie nicht so schlimm wie ihre Mutter war. Maggie war nicht verborgen geblieben, was ihre Mutter getan hatte. Sie hatte einmal ihre Eltern darüber reden hören. Sie erinnerte sich, wie ihre Mutter geweint hatte und wie sie ihrem Vater vorgeworfen hatte, dass er sie nicht liebte, und dass er darauf sagte, dass sie sein Leben ruiniert habe, sie und ihr zu früh geborenes Kind. Da war noch etwas gewesen … er sagte, dass er zu viel getrunken habe und nicht ganz bei Sinnen gewesen sei, sonst wäre Maggie überhaupt nicht geboren worden.
    Damals, als sie es gehört hatte, hatte Maggie es nicht verstanden. Aber sie hatte die Worte behalten. Und jetzt wusste sie, dass ihr Vater sie nicht liebte. Und da hatte sie aufgehört, zu versuchen, gut zu sein. Ob sie gut oder schlecht war, ließ ihren Vater sowieso gleichgültig.
    An ihre Mutter hatte sie keine so gute Erinnerung. Niemals hatte sie mit ihr gespielt oder mit ihr zusammen etwas gebastelt. Auch ihre Mutter hatte sie nicht gemocht.
    Sie wünschte sich, dass Mrs. Bates, die Haushälterin, sie mögen würde. Aber Mrs. Bates regte sich jedes Mal wieder von neuem auf, wenn sie schmutzig nach Hause kam. Wie konnte sie sich aber auf einer Ranch sauber halten?
    Julie hatte sie gemocht, bevor sie sich bei der Lehrerin einschmeichelte, damit sie bessere Noten bekam. Maggie mochte Julie, sie tat es wirklich, aber Julie war eine Streberin. Manchmal wunderte sie sich, dass sie Julie ihre Freundin sein ließ. Sie brauchte keine Freunde. Sie konnte alles alleine tun. Sie hatte ihnen allen gezeigt, dass sie etwas Besonderes war. Eines Tages würden sie sie alle lieben.
    Am nächsten Tag zeigte Maggie ein Betragen, das schlimmer war als je zuvor. Sie war widerborstig, sträubte sich, die Schulaufgaben zu machen, ignorierte Antonia, wenn sie aufgerufen wurde. Und am Ende des Schultages wartete Maggie, bis alle Schüler weg waren. Mit ihrer Schultasche ging sie bis zur Tür des Klassenzimmers und starrte von dorther böse auf Antonia.
    “Mein Dad sagt, dass er sich wünscht, Sie würden weggehen und nie wiederkommen”, sagte sie laut. “Er sagt, dass er Ihren Anblick nicht ertragen kann. Er sagt, dass Sie ihn krank machen!”
    Antonia wurde rot im Gesicht. Sie stand nur da, es hatte ihr die Sprache verschlagen.
    Maggie drehte sich um und rannte davon.
    Den kommenden Tag zeigte Maggie sich wichtigtuerisch. Der größte Ärger auf Antonia war zwar verflogen, und sie beteiligte sich in der Klasse. Aber sie lehnte es ab, ihre Hausarbeit zu machen, und forderte Antonia heraus, ihr wieder eine Sechs zu geben. Sie nahm es sogar ohne Widerrede hin, einen Mahnbrief mit nach Hause zu nehmen, um ihn ihrem Vater zu geben.
    Antonia fühlte sich deprimiert. Maggie hatte ganz offensichtlich eine tiefe Abneigung gegen sie, und sie würde das Mädchen nie dazu bringen, in der Klassengemeinschaft mitzuarbeiten. Es war nur eine Frage der Zeit, dass sie Maggie das endgültige Aus für die Versetzung geben müsste, und Powell würde entweder ankommen, um ihr Unfreundlichkeiten an den Kopf zu werfen, oder er würde durchsetzen, dass sie gefeuert wurde.
    Antonia wusste nicht, ob sie noch einmal ein verbales Tauziehen mit ihm durchhalten könnte. Und sollte sie entlassen werden, würde das wahrscheinlich auch nicht mehr von Bedeutung sein. So wie ihre Gesundheit abnahm, verblieb ihr wohl kaum noch viel Zeit.
    Sie hatte gerade die Schüler für den Tag entlassen, als Powell hereinmarschierte. An dem kleinen Finger trug er denselben Siegelring mit dem Schriftzeichen
L
, den er während ihrer Verlobung getragen hatte. Es war kein teurer Ring. Seine Mutter hatte ihm den Ring gegeben, als er die Highschool beendete, und Antonia wusste, wie schwer diese Frau gearbeitet hatte, um ihrem Sohn ein solches Geschenk zu ermöglichen. Die Rolex um sein linkes Handgelenk stammte nicht aus der armen Zeit. Antonia fragte sich, ob Powell jemals an jene harte Jugendzeit zurückdachte.
    Er sah sie eine Weile prüfend an, ohne etwas zu sagen. In dem eierschalenfarbenen streng geschnittenen Kleid und mit dem in einem Knoten zusammengefassten Haar wirkte Antonia noch dünner als beim letzten Mal.
    “Wie du dich verändert hast”, sagte er unwillkürlich.
    “Genau das Gleiche ging mir auch durch den

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