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Immer Schön Gierig Bleiben

Immer Schön Gierig Bleiben

Titel: Immer Schön Gierig Bleiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Alef
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ausgezeichnet sortiert«, sagte er und holte die sorgfältig datierte CD aus ihrem Fach. »Wollen Sie eine Quittung?«, fragte er.
    »Eine Quittung für Müll«, sagte Victor Sherman. »So ein Schwachsinn.«
    »Die Übernachtungen im Juni 2001? Na, das kann ein Momentchen dauern.«
    Stiesel stand im Foyer des Night & Day in Lichtenberg. Das Stammhaus der Kette, die sieben Häuser in der Stadt unterhielt.
    Mitte der Neunziger hatten Sie hier in Lichtenberg begonnen, 2001 hatte es drei Häuser gegeben. Das in der Eldenaer Straße in Lichtenberg, wo Stiesel gerade am Tresen stand, das in der Wrangelstraße in Kreuzberg und das in Moabit in der Wiclefstraße. Eine Straße neben dem Frauenwohnheim, in dem Melanie Schwarz gelebt hatte.
    Der Mitarbeiter kehrte mit zwei Ordnern zurück. »Hier haben wir die Unterlagen vom Juni 2001. Und hier fangen die Belege für die Wiclefstraße an.«
    Stiesel blätterte durch die Buchungsbelege. Durchschläge, Formulare, Namenslisten, fotokopierte Ausweise und Reisepässe. Er suchte nicht lange:
Studententheater Freiburg: 17 Personen vom 16. bis zum 24. Juni 2001
. Zwei Viererzimmer für Frauen und ein Sechserzimmer für Männer. Also hatte Carsten Meier die Wahrheit gesagt. Er war im Nachtbus nach Moabit auf dem Weg nach Hause gewesen und hatte eine Straße weiter als Melanie Schwarz gewohnt. Er hatte Melanie Schwarz nicht nach Moabit verfolgt, seine Gruppe wohnte dort auch. Aber Moment mal. »Da fehlen drei Leute«, sagte Stiesel. »Siebzehn Personen in der Gruppe, zwei mal vier Frauen und einmal sechs Männer sind vierzehn. Wo haben die anderen drei gewohnt?«
    Der Mitarbeiter des Hostels blätterte den Beleg für die Zimmerverteilung um. Unten stand ein handschriftlicher Vermerk.
Überbuchung, drei Ausweichunterkunft ES
.
    »Die anderen drei haben hier gewohnt. ES ist unser Kürzel für Eldenaer Straße.« Er schlug den anderen Ordner auf. »Hier ist der Korrespondenzbeleg.«
    Stiesel las im Belegordner für das Hostel in Lichtenberg:
3 von 17 Studententheater Freiburg. Ein Dreierzimmer für Männer
. Er blätterte um. Carsten Meier hatte auf der Rückseite unterschrieben, am 17. Juni 2001.
    Pachulke, Bördensen und Stiesel steckten die Köpfe vor dem Bildschirm von Stiesels Rechner zusammen. Das Bild der Überwachungskamera von Vincent’s Vintage Cars war blaustichig, aber scharf. Die Kamera schaltete sich um achtzehn Uhr ein zum Verkaufsschluss und machte alle zwanzig Sekunden eine Aufnahme. Bördensen drückte auf schnellen Vorlauf, bis die Uhr unten in der Ecke 23:52:00 Uhr anzeigte.
    Um 23:53:00 stieg eine Person über den Zaun. Um 23:53:20 war sie beim Mercedes und brach den Stern ab. Um 23:53:40 hielt sie den Mercedesstern in die Höhe und sah dabei in die Kamera. Um 23:54:00 ging sie zurück zum Zaun. Carsten Meier hatte sich die Mordwaffe besorgt.
    Tenbrink kam mit seinem Laptop vorbei. Er legte den Mercedesstern und die Fotos von Melanie Schwarz auf den Tisch. Dann erläuterte er die Rekonstruktion, die der Rechner durchgeführt hatte. Er zeigte die Schürfwunde im 3D-Modell und zeigte, wie die Wunde auf den Fotos aussah. Dann schwebte der Mercedesstern ins Bild.
    »Er ist nicht ganz rund«, sagte Tenbrink. »Da muss jemand mal draufgehauen haben.«
    »Der Händler meint, das sei ein Fehler ab Werk«, sagte Stiesel.
    »Wie dem auch sei«, sagte Tenbrink. »Ich kann das digitale Modell von dem Stern an die Einkerbung in der Schläfe von Melanie Schwarz führen und schrittweise dreihundertsechzig Grad drehen. Und jetzt«, der Stern leuchtete kurz auf, »haben wir hundert Prozent Übereinstimmung. Hätte er mit der runden Seite zugeschlagen, dann hätten wir es wahrscheinlich nicht nachweisen können.«
    »Man muss auch mal Pech haben«, sagte Pachulke. »Vor allem als Doppelmörder.«

40
    Zabriskie trat auf die Dachterrasse der Baracke. Sie holte tief Luft. Sie würde weiterhin auf ihrem eigenen Balkon frühstücken, kräftige Männer in ihrem Bett festketten oder in der Wanne mit Badeschaum bewerfen. Mit Conny hatte sie dort gestern Nacht die Flasche Auchentoshan niedergemacht. Was konnte die Kleine saufen.
    Zabriskie war nicht allein. Am anderen Ende des Dachs kniete Dorfner und werkelte auf dem Boden herum. Von der Treppe sah es so aus, als sei er von mehreren Heuballen umgeben. Er hantierte völlig vertieft mit Zollstock und Klebeband.
    »Was wird das denn, wenn es fertig ist?«, fragte Zabriskie.
    Dorfner fuhr herum. »Ach, du bist es, Zabriskie. Das wird mein neues

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