Immer werd ich Dich begehren
entstehen selten.“
„Was ist mit Ihnen, Kate? Sind Sie an einer Liebesbeziehung interessiert?“
Verblüfft von seiner Frage, deutete sie auf ihn und sich. „Soll das heißen … Sie und ich?“
„Klar. Warum nicht? Es sei denn, Sie versöhnen sich wieder mit Ihrem Ex.“
„Das wird nicht passieren.“
„Warum nicht? Sie hängen noch immer an ihm, oder nicht?“
„Schon möglich, aber das heißt nicht, dass wir jemals wieder zueinanderfinden. Abgesehen davon, wieso sind Sie an einer Beziehung mit mir interessiert, wenn Sie doch glauben, dass ich noch etwas für Trent empfinde?“
„Ich meinte eine Affäre, nicht gleich Liebe oder Heirat.“ Morans mutwilliges Lächeln vermittelte ihr den Eindruck,dass er nur halb scherzte.
„Mit anderen Worten, es geht Ihnen um Sex, richtig?“
Die Kellnerin, die mit einem Tablett an ihren Tisch getreten war, räusperte sich. Sie stellte die Teller vor Kate und Moran und fragte: „Haben Sie sonst noch einen Wunsch?“
Kate schüttelte den Kopf.
„Nein danke. Wir haben alles“, antwortete Moran.
„Unter anderen Umständen wären wir beide vielleicht die Richtigen füreinander“, erklärte Kate, sobald die Kellnerin außer Hörweite war. „Für eine Affäre, meine ich. Was die Liebe angeht, stecken wir schließlich beide in einem ähnlichen Dilemma.“
„Wie haben Sie das herausgefunden?“ Moran breitete seine Serviette auf den Knien aus und nahm seine Gabel.
„Alles, was es zwischen uns geben könnte, wären Freundschaft und vielleicht Sex. Aber wir lieben beide noch Geister aus der Vergangenheit, nicht wahr?“
Moran hielt mit der Gabel in der Hand inne. Eine ganze Weile sprach er weder, noch bewegte er sich. Dann ließ er die Gabel sinken. „Ich nehme an, das bedeutet, dass Sie Ihren Exmann noch immer lieben oder zumindest die Erinnerung an ihn. Aber ziehen Sie keine voreiligen Schlüsse, was mich betrifft.“
„Ich weiß, dass ihr harten Kerle nicht gern über Gefühle redet, aber ich merke, dass Sie einer verflossenen Liebe nachtrauern. Man merkt solche Dinge, wenn man sie selbst kennt. Ich habe nie einen anderen Mann außer Trent geliebt, und ihm jetzt wiederzubegegnen hat mich völlig verwirrt. Ich weiß nicht, ob ich den Mann noch liebe oder nur die Erinnerung.“
„Glauben Sie nicht, dass Sie es sich schuldig sind, das herauszufinden? Sie sitzen hier mit mir, obwohl Sie lieber bei ihm wären. Hören Sie auf davonzulaufen. Früher oder später werden Sie sich ohnehin der Situation zwischen Ihnen stellen müssen. Und wenn sich zeigt, dass eines der entführtenMädchen Ihre Tochter ist, werden Sie und Ihr Exmann nicht einfach auf Nimmerwiedersehen auseinandergehen können.“
„Sie sind ein sehr kluger Mann. Wieso können Sie mir einen solch guten Rat geben, aber nicht Ihre eigenen Probleme lösen?“
„Hören Sie, Kate, ich weiß, Sie meinen es gut, und das rechne ich Ihnen auch hoch an. Aber Sie wissen nichts über mich oder meine Vergangenheit.“
„Dann erzählen Sie mir davon.“
„Es ist nicht meine Art, anderen Leuten mein Herz auszuschütten.“
„Verraten Sie mir nur eines, dann werde ich Sie in Ruhe lassen. Das verspreche ich.“
„Was wollen Sie wissen?“, fragte er.
„Habe ich recht – gibt es eine Frau in Ihrer Vergangenheit, die Sie nicht vergessen können und die Sie immer noch lieben?“
„Keine weiteren Fragen, wenn ich Ihnen diese beantworte?“
Sie nickte.
„Ja.“
„Ja, was?“
„Ja, es gibt jemanden in meiner Vergangenheit.“
Kate hielt es vor Neugier kaum aus, schaffte es jedoch, nicht nachzuhaken. Schließlich hatte sie es versprochen. Außerdem konnte das Forschen in Morans Vergangenheit sie nur vorübergehend von ihren eigenen Problemen ablenken. Moran hatte recht, früher oder später würde sie sich dem, was zwischen ihr und Trent war, stellen müssen.
Nach dem Essen, bei der dritten Tasse Kaffee, schaute Kate auf ihre Uhr. Viertel vor neun. Sie hätte Trent anrufen sollen. Wahrscheinlich fragte er sich längst, wo sie steckte. Möglicherweise machte er sich sogar Sorgen um sie. Er hat deine Handynummer, sagte sie sich. Er kann dich anrufen. Aber warum sollte er? Hatte sie ihm nicht zu verstehen gegeben, dass sie Abstand wollte?
„Sie sind schrecklich schweigsam“, stellte Moran fest.
„Ich war nur in Gedanken.“
„An Ihren Ex?“
Zuerst wollte sie es abstreiten, aber wozu Moran anlügen? „Mal von Mann zu Frau – was würden Sie tun, wenn Sie in meiner Haut
Weitere Kostenlose Bücher