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Immer wieder du: Roman (German Edition)

Immer wieder du: Roman (German Edition)

Titel: Immer wieder du: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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Mel. »Morgen gehen wir erst mal shoppen, dann Abendessen in der Stadt, dann ein Streifzug durch die Bars. Wir müssen dringend ein paar Männer aufreißen. Und ihr?«
    »Ich besuche meine Mum«, sagt Nicola. »Und am Sonntag soll es heiß werden, dann gehe ich mit unserer Clique zum Picknick an den Strand.«
    »Ich sollte eigentlich mal bei meiner Mum vorbeischauen«, stelle ich fest.
    »Hat sie wieder einen neuen Freund?«, fragt Nicola.
    »Nicht seitdem sie herausgefunden hat, dass Jeremy seine Sekretärin genagelt hat.«
    »Autsch«, macht Mel.
    »Deine Mum hat so viel Pech in der Liebe gehabt«, bemerkt Nicola.
    »Im Gegenteil. Sie hat unglaublich viel Glück gehabt, aber die guten Typen – wie Michael – hatten nicht die geringste Chance.«
    »Wann kommt denn der tolle Josh wieder her?«, fragt Nicola aufgeregt.
    Diese beiden wissen restlos alles über mein Leben in Australien. Na ja, fast alles. Aber wie gesagt, Klatsch ist praktisch Teil unserer Arbeitsplatzbeschreibung. Jedenfalls hat Josh mir vor ein paar Wochen eine E-Mail mit einem Foto von sich geschickt, auf dem er neben einem von ihm aufgemotzten Wagen steht. Nicola fiel fast vom Hocker, als sie ihn sah.
    »Am Osterwochenende.« Ich grinse.
    »Was hast du mit ihm vor?«, fragt sie.
    »Um die Häuser ziehen. Du kannst gerne mitkommen, wenn du willst.«
    »Im Ernst?« Nicola greift schon nach ihrem Terminkalender.
    »Kann ich auch mitkommen?«, fragt Mel.
    »Klar!« Ich bin angenehm überrascht, dass beide dabei sein wollen. Normalerweise treffen wir uns nicht am Wochenende, geschweige denn an Feiertagen. Aber ein gemeinsamer Abend wäre bestimmt lustig. Und ich würde Nicola und Mel gern Molly und Lucy vorstellen. Obwohl, wenn ich es recht bedenke, wird Lucy gerade aus ihren Flitterwochen zurück sein. Und Molly und Sam wollen vielleicht keinen Babysitter bezahlen, um mit mir und meinem ehemaligen Beinahe-Stiefbruder ausgehen zu können. Ich werde Richard später fragen, was er davon hält.
    »Ich hoffe, er sieht in Wirklichkeit so sexy aus wie auf den Fotos«, sagt Nicola schmachtend.
    Ich schaue sie durchdringend an. »Darf ich dich daran erinnern, dass er eine Freundin hat?«
    »Ich kann ihn doch von fern anhimmeln, oder? Und außerdem kommt seine Freundin doch gar nicht mit, stimmt’s?«
    »Du bist schon genauso schlimm wie Mel«, stelle ich fest, und sie tut beschämt, wie es sich gehört, während Mel süffisant die Augenbrauen hochzieht.

Kapitel 15
    Warme Spätsommerluft schlägt mir entgegen, als ich aus dem kühlen, klimatisierten Gebäude trete. Meine Absätze klappern auf den Pflastersteinen, während ich mich mit schnellen Schritten in Richtung Circular Quay aufmache. Ich hoffe, die Fähre nach Manly um 18.10 Uhr noch zu bekommen, falls ich es rechtzeitig bis zum Anleger schaffe und das Schiff nicht gerammelt voll ist. Die Straßen schwirren vor Menschen, die ins Wochenende aufbrechen. Ich gehe an Bars und Außentischen vorbei, um die sich Angestellte aus den umliegenden Büros drängen. Mel hat mich gelegentlich auf einen Drink nach Feierabend in den einen oder anderen Laden geschleppt, um einen Bürohengst aufzugabeln, aber die Atmosphäre reizt mich nicht – auch wenn es Oliven gratis gibt.
    Als ich den Hafen erreiche, läuft die Fähre gerade ein, und ich renne los, um mich den Horden anzuschließen. Vielleicht habe ich ja Glück und kann einen Sitzplatz ergattern, denke ich, als die Menschen von Bord strömen, bereit für einen Freitagabend in der Stadt. Salzige Meeresluft streicht mir übers Gesicht. Ich betrete das Schiff und gehe zu den Bänken nach vorn. Ich sitze immer am Oberdeck. Meine Frisur ist mir nicht so wichtig wie Molly. Sie schimpft immer, weil ich zu den wenigen Menschen gehöre, deren Haar sich bei feuchter Luft nicht kräuselt. Ohne den Grund zu kennen, muss ich rückblickend sagen, dass meine langen Locken, als ich noch jünger war, auch nie besonders kraus wurden.
    Als Matrosen in Uniform die Gangway einziehen und sich auf das Ablegen vorbereiten, habe ich plötzlich das Verlangen, mich hinzustellen, auch wenn ich das Glück hatte, einen Sitzplatz zu ergattern. Ich sehe die Augen einer erschöpften Frau mir gegenüber strahlen und freue mich für sie, als sie sich meinen frei gewordenen Platz sichert. Ich zwänge mich an den Passagieren vorbei und gehe an der Seite entlang zum Heck der Fähre, wo es mir gelingt, einen schmalen Platz an der Reling einzunehmen. Ich zwänge mich zwischen einen jungen Mann und

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