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Immer wieder, immer mehr (German Edition)

Immer wieder, immer mehr (German Edition)

Titel: Immer wieder, immer mehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tori Carrington
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hinüber, der sich an den Küchenschrank lehnte.
    „Was ist? Okay, okay, ich hab einen über den Durst getrunken. Ist das ein Problem für euch?“
    Weder Mitch noch Jake sagten etwas.
    Schließlich stieß David sich vom Küchenschrank ab. „Okay, okay, das ist ja wohl ein Wink mit dem Zaunpfahl.“ Er verschwand aus der Küche.
    Mitch lehnte sich zurück. „Ich nehme an, du willst mir etwas sagen. Wegen Liz?“
    Jake nickte ernst. „Ja, allerdings.“
    „Und das wäre?“
    „Dass ich mir Sorgen um dich mache, das ist alles.“ Jake rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her. „Hör mal, ich habe Liz immer gemocht. Und was ich vorhin gesagt habe … na ja, ich kann mir nicht helfen, aber ich glaube durchaus, dass sie ihre Gründe hatte, für das, was sie getan hat.“ Er räusperte sich. „Es wäre vielleicht keine schlechte Idee, wenn du versuchen würdest, herauszufinden, was das für Gründe waren.“
    Mitch sah Jake fassungslos an. Er hatte noch nie so ein vertrauliches Gespräch mit seinem älteren Bruder gehabt. Jetzt erst wurde ihm klar, dass das einfach daran lag, dass Jake nicht über Dinge reden konnte, die mit Gefühlen zu tun hatten.
    „Zum Teufel, ja, ich verstehe, Jake.“
    Draußen drückte Connor ungeduldig auf die Hupe. Kurz darauf rief Sean etwas vom Schlafzimmerfenster herunter.
    Jake stieß sich vom Tisch ab. „Je mehr sich die Dinge ändern, desto mehr bleiben sie, wie sie sind, was?“
    „Hm, ich schätze, du hast recht.“
    Liz warf ihre neue Handtasche auf den Beifahrersitz ihres Wagens und setzte sich hinters Lenkrad. Sie war viel zu früh dran. Es war noch nicht einmal richtig hell. Aber sie hatte ohnehin kaum geschlafen in der Nacht, und wenn sie noch eine Minute länger wartete, würde sie verrückt werden. Lieber wollte sie vor dem Haus der McCoys warten, falls Mitch noch nicht fertig war.
    Sie gab Gas, und der Lexus schoss aus der Einfahrt. Fast wäre sie mit einem anderen Wagen zusammengestoßen.
    Was hatte Mitch letzte Nacht gesagt? Dass es sieben Jahre des Wartens wert gewesen sei? Jedenfalls dem Sinn nach. Die ganze Nacht hatte sie darüber nachdenken müssen. Denn eigentlich hatte sie schon seit diesem Kuss in der Küche ihrer Großmutter den Verdacht gehabt, dass Mitch es darauf angelegt hatte, sie zu verführen.
    Jedenfalls wurde sie das Gefühl nicht los, dass ihr erotisches Intermezzo im Diner für ihn nicht mehr gewesen war als die Befriedigung seiner Neugier. Und deshalb ärgerte sie sich jetzt über sich selbst. Okay, sie war kein unerfahrenes naives Mädchen, das von dem Mann, dem sie ihre Unschuld opferte, bedingungslose Anbetung erwartete. Sie war eine selbstbewusste, unabhängige Frau mit genügend einschlägiger Erfahrung, was Sex betraf. Nun ja, sie hatte ganze zwei Beziehungen gehabt. Aber wie auch immer, niemals hatte sie diesen brennenden Wunsch verspürt, zu wissen, was genau der Mann für sie empfand, nachdem sie miteinander …
    „Ich kann es ja kaum formulieren. Sex haben. Miteinander schlafen. Liebe machen. Das Unaussprechliche tun.“ Sie zog eine Grimasse und zwang sich, langsamer zu fahren.
    Oh, sie war ja so wütend auf sich und die ganze Welt. Anstatt sich an der schönen Landschaft zu erfreuen, an dem saftigen Grün der Felder und dem frischen, erdigen Geruch, der in der Luft lag, dachte sie ständig nur daran, dass eine einzige Stunde mit Mitch ihr Leben noch mehr durcheinandergebracht hatte, als es ohnehin schon war.
    Endlich tauchte das Ranchhaus auf, in dem Mitch aufgewachsen war. Liz erkannte gleich, dass sich einiges daran verändert hatte. Das Dach glänzte wie frisch poliert, und die Fassade war nicht mehr dunkelgrau, sondern weiß gestrichen. Die Veranda auf der Vorderseite war von Grund auf renoviert worden. Sämtliche Fenster waren neu. Und rechts neben dem Haus und den alten Stallungen stand ein neues, rot gestrichenes Stallgebäude.
    Sie bog in die Einfahrt ein. Drei Wagen standen vor dem Haus, einer davon gehörte Mitch, der andere sicherlich seinem Vater. Wem gehörte der dritte?
    Liz blickte sich um. Erst jetzt bemerkte sie Mitch, der auf dem Dach über der Veranda hockte. Er trug Jeans und T-Shirt und schaute in die Richtung der aufgehenden Sonne. Offenbar hatte er sie, Liz, noch nicht bemerkt. Leise stieg sie aus.
    Sie hatte ganz vergessen, dass er schon immer gern aus seinem Schlafzimmerfenster geklettert war, um auf dem Dach zu sitzen. Auf Zehenspitzen schlich sie näher und betrachtete forschend sein Gesicht. Er

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