Immer wieder Lust auf dich
schön für mich.”
“Ich werde Dan finden, Mandy. Ich bin auch froh, dass ich zurückgekommen bin. So habe ich es geschafft, meine Vergangenheit nicht mehr so düster zu sehen.”
Rafe hörte einen Ball aufschlagen und drehte sich um. Kelly stand in der Tür. Er trug wieder seine alten abgerissenen Sachen, die ihm Mandy gewaschen hatte. Rafe hatte Verständnis dafür. Es waren eben seine eigenen Sachen.
“Wollen wir nach dem Frühstück zum Verwalter gehen? Ich glaube, er will mit dir reden.”
Kelly freute sich. “Ja, gern.”
Nachmittags war Kelly schon im Einsatz und sprudelte nur so über vor Fragen. Rafe und Tom hatten beide Hände voll zu tun, dem Jungen alles zu erklären.
Irgendwann ließ Rafe die beiden allein und ging wieder zu Mandy. “Ich werde mich jetzt aufs Ohr hauen und schlafen. Dann werde ich mit dem Jeep zur Landebahn fahren. Ich will ihn so parken, dass er aus der Luft nicht zu sehen sein wird. Wenn die Leute ihn beim Landen entdecken, macht es ja nichts.”
“Erwartest du sie heute Abend?”
“Keine Ahnung. Kelly hat sich die Tage natürlich nicht notiert, an denen sie kamen. Aber er meinte, dass sie eigentlich in regelmäßigen Abständen dort gelandet sind. Er hat sie jetzt schon eine Weile nicht mehr gesehen. Vielleicht habe ich ja Glück, und sie kommen schon heute.”
Vier Abende später hörte Rafe aus seinem Versteck Motorengeräusche. Ein Flugzeug steuerte auf die Landebahn zu. Tagsüber war er bisher immer zur Ranch zurückgekehrt, hatte sich hingelegt und mit Kelly und Mandy zusammen gegessen. Bei Sonnenuntergang war er dann immer wieder in sein Versteck zurückgekehrt. Es freute ihn, wie sich Kelly mit Tom und Mandy anzufreunden begann. Sosehr Rafe der Gedanke auch schmerzte, dass er bald nicht mehr dazugehören würde, war er doch erleichtert, zu wissen, dass Tom für die beiden da sein würde.
Rafe hielt sich bereit. Er hatte genau geplant, was er tun musste, um sein Ziel zu erreichen. Jetzt war er froh, seinen Plan endlich in die Tat umsetzen zu können.
Kelly hatte ihm die Stelle gezeigt, wo die Typen ihre Ware abstellten. Also wusste Rafe genau, wo er sich verstecken musste. Als einer der Männer einen Aktenkoffer in die Astgabel eines Baumes legte, überraschte ihn Rafe von hinten und hielt ihm ein Messer an die Kehle.
“Dir wird nichts passieren”, flüsterte er mit drohender Stimme, “wenn du mir hilfst, ins Flugzeug zu kommen. Verstanden?”
Der Mann zitterte und nickte nur.
“Gut.”
Als sie am Flugzeug angekommen waren, beugte sich einer der Männer aus der Tür. “Was ist denn hier los?”
“Ihr bekommt noch einen Fluggast, Kumpel”, antwortete Rafe.
Keiner sagte etwas, als Rafe seine Geisel in den Flieger bugsierte und hinterherkletterte. Vielleicht lag es an der Uniform. Oder an der dunklen Schuhcreme in seinem Gesicht. Es konnte aber auch an dem Kampfmesser liegen, das er immer noch in der Hand hielt.
“Los jetzt.” Er klopfte dem Piloten mit der Klinge auf die Schulter.
Niemand begann sich mit ihm zu streiten. Zwei Männer saßen vorn, Rafe und seine Geisel hinten.
“Was wollen Sie?”, fragte schließlich einer der Männer im Cockpit, als sie schon in der Luft waren.
“Ich möchte, dass ihr mich zu eurem Boss bringt.”
“Warum?”
“Das geht dich nichts an.”
“Er wird nicht gerade erfreut sein, Sie zu sehen.”
“Ich werde versuchen, ihn nicht zu enttäuschen.”
Rafe sah aus dem Fenster. Während er in der Höhle gewartet hatte, hatte er eine Flugkarte von der Gegend studiert. Er hatte recht gehabt. Sie überflogen gerade die Grenze Richtung Mexiko.
Als sie Stunden später auf einem kleinen Flugplatz landeten, fiel ihm auf, dass sie niemand erwartete.
“Und was jetzt?”, erkundigte sich einer der Männer.
“Jetzt besuchen wir den Boss.”
“Er schläft zu dieser Zeit.”
“Dann werde ich mich in seine Träume schleichen.”
Die Männer warfen einander Blicke zu und zuckten die Achseln.
Rafe wusste, dass sie bewaffnet waren. Aber er machte sich deshalb keine Sorgen. Wenn sie versuchen sollten, ihn anzugreifen, würde er sich zu wehren wissen.
Er ließ sich von den Männern zu einem Pfad bringen, der zu einer großen Hacienda führte, die in die Berge gebaut worden war. Der Pilot verabschiedete sich. “Ich werde jetzt ins Bett gehen. Wenn Sie mich töten wollen, dann sollten Sie nicht länger zögern.”
Rafe schmunzelte. “Schlaf gut, Amigo.”
Der Pilot sah ihn verwundert an. Dann verschwand er in
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