Immer wieder Lust auf dich
inzwischen erklären, wie es überhaupt zu der Schießerei kommen konnte?”
Dan machte ein ernstes Gesicht. “Ich weiß noch nicht alles, aber ich habe der Polizei meine sämtlichen Informationen gegeben. Sie arbeiten daran.”
“Wie hieß denn der Mann, der uns zurückgeflogen hat?”
“Carlos Felipe Cantu.”
“Sagt mir nichts.”
“Ich vermute, dass Señor Cantu nur der Zwischenhändler ist. Für eine hübsche Summe bringt er die Ware vom Verkäufer zum Kunden.”
“Welche Ware?”
“Alles, was der Markt verlangt. Im Moment stehen Computer-Technologien hoch im Kurs. Irgendjemand hier in der Region bedient offensichtlich diese Nachfrage.”
“Hast du eine Ahnung, wer das sein könnte?”
“Ich wünschte, ich wüsste es. Aber ich habe einen Verdacht.”
“James Williams?”
Dan sah ihn überrascht an. “James? Mein Partner? Du machst wohl Witze!”
“Er war jedenfalls nicht sonderlich verwundert über dein Verschwinden. Ich fand das verdächtig, noch mehr, seit ich weiß, was passiert ist.” Er warf Dan einen Seitenblick zu. “Sag mal, was hattest du eigentlich mitten in der Nacht an der Landebahn zu tun?”
“Einer meiner Kunden aus Dallas hatte mit mir einen Termin für diesen Abend verabredet. Er wollte nach Feierabend losfliegen. Ich habe ihm gesagt, dass ich mit dem Jeep an der Landebahn stehe. Er wollte über Nacht bleiben und am nächsten Tag wieder aufbrechen.”
“Aber er ist nie dort aufgetaucht?”
“Nein. Erst im Krankenhaus habe ich erfahren, dass er noch versucht hat, mich zu erreichen, um das Treffen abzusagen, dass er aber keine Antwort erhalten habe.”
“Du hast dort also gestanden und gewartet …”
“Und dann kam tatsächlich ein Flugzeug. Im Stand ließ der Pilot jedoch den Motor noch laufen, und zwei Männer sprangen heraus.”
“Hast du mit ihnen gesprochen?”
“Ja. Als ich ihnen sagte, dass sie kein Recht hätten, sich hier aufzuhalten, lachten sie nur. Sie meinten, ich würde meinen Anteil schon dafür bekommen, dass sie die Landebahn benutzen dürften. Danach weiß ich nicht mehr so genau, was geschah. Ich glaube, ich habe einem der Männer eine Ohrfeige verpasst. Dann sah ich etwas aufblitzen, das wie ein Revolver aussah, hörte ein Klicken und spürte auf einmal einen stechenden Schmerz in der Schulter. Alles, was danach geschah, habe ich nur noch schemenhaft in Erinnerung.”
“Warte. Ich mach uns erst einen Kaffee. Aber das Ganze hört sich sehr spannend an.”
Dan setzte sich auf. “Wir können uns auch in die Küche setzen. Ich hänge hier schon lange genug herum.” Er schaltete den Fernseher aus und steckte sein Handy ein.
Wenig später saßen sie in der Küche und tranken Kaffee. “An was kannst du dich denn noch erinnern?”, wollte Rafe wissen.
“Ich wachte in einer Art Hütte auf, während eine Frau mir die Schulter verband. Carlos stand hinter ihr und sah zu. Als sie weg war, wollte er wissen, ob ich wirklich Dan Crenshaw sei. Er hatte inzwischen meinen Pass mit dem Foto gesehen. Dann erklärte er mir, dass ich nicht der Mann sei, mit dem er sich in Laredo getroffen hatte und der ihm die Erlaubnis gegeben hatte, die Landebahn zu benutzen.”
“Hat er den Mann beschrieben?”
“Es war niemand, den ich kennen könnte.”
“Nicht Williams?”
“Nein. Carlos entschuldigte sich wegen der Schusswunde. Er versprach mir, dass bald ein Arzt kommen würde. Als es jedoch offensichtlich wurde, dass die Wunde nicht heilte, sagte er, er würde alles tun, um mich zurückzubringen. Ich glaubte ihm aber nicht.”
“Ich auch nicht”, sagte Rafe. “Ich verstehe gar nicht, was ihn dazu bewogen hat, seinen Entschluss zu ändern.”
Dan lachte. “Du ahnst anscheinend nicht, wie Furcht erregend du in diesem Aufzug gewirkt hast.”
“Ich schätze mal, dass der alte Carlos froh war, uns los zu sein. Er hatte nur wenig Leute auf der Hacienda. Wahrscheinlich hatte er gedacht, sich aus allem heraushalten zu können, weil er nur der Mittelsmann ist. Aber er kennt die schweren Jungs. Allerdings wird die amerikanische Polizei wahrscheinlich nichts gegen ihn unternehmen können. Er wusste, dass ich auch nicht viel erzählen kann, denn ich habe keine Ahnung, wo wir eigentlich waren. Carlos sagte mir auch, dass er herausfinden werde, wer sich meines Namens bedient hat. Denn so oder so würde ich bis über beide Ohren im Schlamassel stecken.”
“Genau das habe ich befürchtet. Du hast also die Polizei schon benachrichtigt?”
“Ja, kurz
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