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Immer wieder Samstag Reloaded

Immer wieder Samstag Reloaded

Titel: Immer wieder Samstag Reloaded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
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kaum! So, wie sie mich visuell erdolchte, tat ich daran eindeutig besser. Nachdem sie also meine volle, schweigende Aufmerksamkeit gewonnen hatte, sagte sie etwas, was einem Schlag in den Magen gleichkam. »Gott sei dir gnädig, deine Mutter würde sich im Grab umdrehen, Tristan Wrangler!« Tief bedauernd schüttelte sie den Kopf. Ihre schwarzen, langen Locken wippten dabei mit; dann wandte sie sich ab und ich blieb mit schmerzendem Bauch zurück, einschließlich eines schlechten Gewissens.
    Fuck! Ich konnte wahrhaftig hoffen, dass meine Mum gerade woanders hinsah, vorausgesetzt sie beobachtete mich von irgendeiner dämlichen fluffigen Wolke aus, wie sich viele zu gern einreden. Denn das auf der Party ... Oh Mann, sie würde garantiert im Grab rotieren und sogar raussteigen, um mich persönlich übers Knie zu legen. Fazit: Ich war ein schlechter Sohn, ein feiger Bruder, ein miserabler Freund und ein zerstörerischer Ficker. Kurz: ein ziemlich übler Mensch. Und ich hatte zielgerichtet darauf hingearbeitet, genau so zu werden. Nun bekam ich die Quittung, in dem sich alle langsam, aber sicher distanzierten.
    Das nannte ich gefickt und allein sein!
    Na gut. Es gab noch Tommy und Vivi … Die waren zwar auch nicht gerade von meinem idiotischen Verhalten begeistert, behandelten mich aber auch nicht wie einen Schwerverbrecher und ließen mich zudem nicht ständig fühlen, wie heftig diese ganze Scheiße, die ich mit meinem Mädchen abgezogen hatte, war. Das wusste ich selber zu gut. Dafür brauchte ich weder Phil noch seine Schlampe!
    Tja. Ich hatte immer hart ausgeteilt und jetzt musste ich wohl mal einstecken. Jede Rechnung ist irgendwann mal fällig. Es fragte sich nur, wann.
    Momentan grübelte ich unheimlich viel über Richtig oder Falsch nach. Eine Premiere in meinem Leben. Eindeutig.
    Ich hegte nämlich eine Hoffnung: Wenn ich meine Fehler endlich erkannt hatte, konnte ich sie beheben, oder? Wenn ich Mia liebte, es ihr zeigte, würde ich sie zurückbekommen, ODER?
    Aber liebte ich sie tatsächlich? Empfand ich diese bedingungslose Zuneigung, diese Verbundenheit mit ihr, diesen Drang, dafür zu sorgen, dass es nur ihr gut ging? Wenn man liebt, will man denjenigen beschützen, dem sein Herz gehört, weil eine Zerstörung der geliebten Person den eigenen Untergang bedeutet. Meine Handlungsweise ließ eher was anderes vermuten – das Gegenteil.
    Also konnte man von Liebe sprechen? Verdammt! Keine Ahnung! Ich war doch kein scheiß Gelehrter, sondern das Arschloch in dieser Geschichte! Daher gab ich das Philosophieren auf und klärte das auf meine Art. Zumindest käme es auf den Versuch an.
    Sollte ich Mia wirklich, wirklich, wirklich lieben, würde ich meinen Ficker in keine andere stecken können, ohne am schlechten Gewissen zu krepieren.
    Ganz einfach!
    Japp. Auf die Tristan Wrangler-Tour schien alles ziemlich einfach.
    Dass der Entschluss vielleicht nicht der beste war, wollte ich nicht verleugnen, aber er reifte schon deshalb heran, weil mein Mädchen nach wie vor nicht an ihrem Platz neben mir saß – wo ich sie übrigens begeistert willkommen geheißen hätte –, sondern bei dem Rudel voller stinkender, widerlicher Arschkrapfen hockte.
    Und was tat sie dort? Sie lächelte Paul an, und zu allem Überfluss auch noch Martin! Sie wirkte relaxt! Bei ihnen! Verdammte Scheiße noch mal, so hatte sie sich nur mir gegenüber zu verhalten! Kein anderer Wichser durfte sie so erleben, so losgelöst, oder in den Genuss ihrer exquisiten Pussy kommen, denn sie wussten es ohnehin nicht zu schätzen. Oh fuck!
    Was, wenn der Ficker irgendeinen perversen Dreck mit ihr abzog oder im Bett etwas machte, was sie nicht wollte, sie vielleicht noch schief ansah, nur weil sie nicht nur aus Haut und Knochen bestand oder ihr auf irgendeine andere Art und Weise wehtat? Dann würde ich einen Mord begehen müssen und es täte mir nicht leid.
    Oberfuck! Und erneut kreisten meine Gedanken nur um sie. Das war doch kein verfickter Zustand! So ging das nicht weiter!
    Was du kannst, kann ich schon lange, Miss Angel , überlegte ich, während ich sie anhaltend beobachtete. Meine Augen verengten sich.
    Und genau, als meine Laune gefährlich kippte, sah sie wie zufällig zu mir. Die Betonung lag auf WIE. Als der Alarm in ihren Pupillen aufblitzte, grinste ich – leicht, davon überzeugt, dass ich ihr mit meiner Botschaft Angst einjagen würde, da sie instinktiv wusste, dass ich etwas plante. Fragend und gleichsam fordernd hob sie eine Braue.
    Ich

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