Immer wieder Samstag Reloaded
zuckte nur die Schultern und zwinkerte ihr zu. Dabei kniff ich die Lider so fest zusammen, wie es die verdammten Obertussen in den Filmen immer taten. Volles Programm mit Nase krausziehen und allen Schikanen, bis ich schließlich den Blick mir nichts, dir nichts von ihr nahm. Zur Erinnerung: Der hatte sie in den letzten Tagen auf Schritt und Tritt verfolgt, aber nun war Schluss damit, das Manöver wurde soeben beendet. Ab diesem Moment konzentrierte ich mich ausschließlich auf Eva. Damit konnte ich Mia wirklich treffen, denn Eva stellte so was wie ihre verfickte Erzfeindin dar. Zwar hätte ich mir sehr wohl eine andere Schlampe am Tisch aussuchen können, aber in Wahrheit wollte ich Eva, weil das pure Arschloch in mir durchkam. Und sie war auch mein auserkorenes Ziel, weil sie neben mir saß.
Ab sofort himmelte ich eben dieses Brot an, das sich mit ihrer Kleintittenfreundin Valerie über ihre neuen Blumentöpfe von Ikea unterhielt. Meine Fresse! Schon nach zwei Minuten war ich dermaßen angepisst, dass ich am liebsten randaliert hätte, nur weil ich mir diese Scheiße reinziehen musste.
Doch ich wurde erlöst, als ich vernahm, dass die Arschkrapfen-Gang zahlen wollte. Ich hörte genau, wie Martin – bald tot – Oberfreak sagte: »Und für die Kleine übernehme ich!« Mias verhaltene Proteste bekam ich übrigens auch mit. Der Arsch beachtete sie nur nicht.
Fröhlich verließen sie das Lokal. Dabei drehte sie sich noch einmal um, unsere Blicke trafen aufeinander. Sie kaute … auf ihrer Unterlippe … die Hände zu Fäusten geballt, die Augen offen und voller Sehnsucht … Mein Herz setzte ein paar Schläge aus, dann fing ich mich wieder und legte einen Arm um Evas knochige Schulter, um ihr mit meiner Nasenspitze mit einem leisen »Mhm« über ihre Wange zu streichen, während ich mein Mädchen weiterhin im Fokus behielt. Das Brot erstarrte, Mia presste die Lippen aufeinander, fletschte fast die Zähne, hob das Kinn in die Höhe, drehte sich um und marschierte so vorzüglich arschwackelnd davon, dass mein Ficker mir von unten mit Mord und Totschlag drohte, wenn ich nicht sofort meine Finger von der hirnlosen Tussi neben mir entfernte und unverzüglich seiner Pussy hinterherlief. Ich blieb cool, obwohl es mich alles kostete, und löste mich mit einem erleichterten Seufzen von Eva, sobald sich die Glastür hinter meiner persönlichen Sirene geschlossen hatte.
Nun wurde ich von der Seite zugelabert, doch ich schloss nur die Lider, legte den Kopf in den Nacken und drängte mein Umfeld in den Hintergrund.
Besonders Eva ... Sie war zwar wirklich »eine Schönheit«, daneben nervte aber umso mehr ihr quäkendes Gefasel und diese ständig fuchtelnden Bewegungen, ganz zu schweigen von diesem künstlichen Gehabe. Dazu kamen ihre beispiellos abgrundtiefe Oberflächlichkeit und ihre Bosheit, die bei jedem Wort durchsickerte. In ihrer Gesamtheit zeichnete sich somit eine groteske, abstoßende Grimasse, die in mir regelmäßig Ekel hervorrief.
Ja Fuck! Weil du wahre Schönheit in Form von deinem Mädchen gewöhnt bist, nur gehörst du eher in die Eva-Liga. Also gib dich damit zufrieden, Pisser! Okay, die ungeliebte Stimme war zurück. Und ja, ich war genauso widerlich wie das Weib, nur nicht auf den ersten Blick.
Bei Mia Engel und mir verhielten sich die Dinge jedoch absolut unterschiedlich. Beim flüchtigen Hinsehen glich sie nicht der typischen Beauty, lernte man sie jedoch kennen – ihr zauberhaftes Wesen –, versteckte sich dort eine Miss World. Wohingegen meine Optik alles war, womit ich auftrumpfen konnte. Darunter war ich hohl … Nur Mia gelang es, diesen leeren, stillen Raum zu füllen – mit Liebe, Herzlichkeit und ihrem Mitgefühl. Mit ihr kam ich mir wie ein guter Mensch vor, äußerlich sowie innerlich. Ohne sie allerdings …
Mit einem spöttischen Lächeln schüttelte ich den Kopf, als mir die nächste Erinnerung durch den Verstand geisterte. Ich hatte ihr einmal vor gefühlten Ewigkeiten gesagt, sie wäre ein NICHTS. Aber in Wahrheit war es genau andersrum.
Denn was bringt einem die Attraktivität, wenn man nur einer Plastikpuppe entspricht, die mit NICHTS gefüllt ist?
5. Der Frust mit der Lust
und das Glück mit der Liebe
Mia ´the burning´ Engel
Weshalb noch mal hielt ich mich von meinem Lieblingsmenschen auf diesem Planeten fern? Von dem einzigen Wesen, das mich wirklich verstand und mich komplett so akzeptierte, wie ich war? Von jenem Mann, der mich zum Lachen brachte? Und zum Stöhnen? Mit
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