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Immer wieder Samstag Reloaded

Immer wieder Samstag Reloaded

Titel: Immer wieder Samstag Reloaded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
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dem ich im siebten Himmel schwelgte und mich vollkommen entspannen konnte?
    Wieso noch mal durchlebte ich gerade freiwillig meine eigene kleine Hölle, obwohl ich nichts anderes wollte, als am gegenüberliegenden Tisch zu sitzen, neben Tristan Wrangler? Oder vorzugsweise auf seinem Schoß?
    Leider kann man alte Gewohnheiten nur sehr schlecht ablegen. Denn wann immer er mich mal nicht ansah – was wirklich selten vorkam –, beobachtete ich ihn heimlich. Seine chaotischen dunkelbraunen Haare, diese grünbraunen Augen, umrahmt von dichten, schwarzen Wimpern. Den kantigen Kiefer – oh ja, der machte mich besonders an. Ich hatte es immer geliebt, diese Muskeln zu berühren, wenn er mich geküsst hatte. Als ich es wagte, einen kurzen Blick zu riskieren, während er in das Café schlenderte, bemerkte ich, dass er unrasiert war. Genauso wie die letzten drei Tage. Ich musste nur die Lider schließen, um die harten Stoppeln an meinen Innenschenkeln zu spüren. Dabei hallte sein tiefes männliches Stöhnen durch meinen Kopf und beschwor grausame, aber gleichzeitig geliebte Bilder herauf – von seinem durchtrainierten, braun gebrannten Körper und was er mit ihm vollbringen konnte sowie seinen selbstbewussten und geschmeidigen Bewegungen … Wie er mich festgehalten hatte … Auf so viele verschiedene Arten.
    Er war stark genug für mich. Physisch und psychisch. Unbeabsichtigt war er mein Fels in der Brandung geworden. Ohne ihn fühlte ich mich immer noch schwach und verletzlich, weswegen ich mich an Martin und seine Jungs gehängt hatte. Unter ihrer rauen Schale versteckten sich echte Kuschelbären, was ich aber unter Androhung der Todesstrafe für mich behalten musste. Bei ihnen, besonders bei Martini – ja, so nannte ich ihn mittlerweile – und bei Paul, wurde dieses Bedürfnis nach Nähe und Schutz erfüllt.
    Aber war ich deswegen glückselig, heiter, losgelöst? Fehlanzeige!
    Tristan hatte gesagt, er wolle sich für mich ändern. Leider konnte ich nichts dergleichen feststellen, denn sein Fanclub umlagerte ihn wie üblich, sozusagen die Altvorderen der Schule. Allen voran ... Die mit dem Handyvideo droht.
    Allein ihr überlegenes Geschmunzel machte mich richtiggehend aggressiv, was sehr untypisch für mich war. Und der Idiot realisierte es nicht mal, weil er mich die ganze Zeit regelrecht fixierte – zumindest bis zu diesem gewissen Moment. Ich sprach gerade mit Paul und Martini über verschiedene Rülpsarten und versuchte, die beiden kichernd zu überzeugen, sie mir nicht an Ort und Stelle zu demonstrieren, als mein Bauch sich plötzlich zusammenzog. Instinktiv blickte ich in das schmerzlich vertraute, lockende Gesicht und erstarrte. Er wirkte entschlossen. Und wie hinterhältig er grinste. Wunderschön und ... gefährlich. Oh nein, Tristan! Was hast du vor?
    Als Antwort auf die stumme Frage nahm er zum ersten Mal seit gefühlten Ewigkeiten seinen Blick von mir und sah bedeutungsvoll zu Eva. Botschaft angekommen!
    Ich wollte sterben. Einfach nur umfallen – tot sein – und mich damit retten. Ausgerechnet sie!
    Das Miststück nutzte ohnehin nur die Gelegenheit wegen des blöden Videos und ... durfte deswegen mit ihm glücklich werden! Doch sie würde ihn niemals glücklich machen!
    Mein Magen rebellierte fortwährend, krampfte sich zusammen, sodass mir kotzübel wurde. Ich musste hier raus. Zum Glück entschieden die anderen, zu zahlen. Martin übernahm meinen Anteil, obwohl ich das nicht wollte. Meine Proteste schienen ihn nicht zu interessieren, also beschloss ich, die Augen verdrehend, ihm später fünf Euro ins Handschuhfach zu legen. Von keinem würde ich was annehmen, nur von Tristan … Der hatte sich leider soeben bildlich von mir abgewandt. Offenbar reichte es ihm. Und ich war ... aufgeschmissen.
    Nicht mal die Ausgelassenheit der Jungs konnte mich ablenken, während wir nach draußen gingen und ich erneut in seine Richtung linste. Vielleicht war das alles lediglich eine grauenhafte Fata Morgana gewesen, aber nein … Es kam sogar viel schlimmer! Geradezu provozierend langsam legte er seinen muskulösen Arm um die Schulter der Erpresserin. Seine Nase strich über ihre Wange; ich spürte fast seinen heißen Atem und erschauderte in derselben Sekunde wie sie – nur aus einem anderen Grund. Mit einem hysterisch wütenden Schrei wollte ich mich auf ihn stürzen, ihm dieselben Schmerzen zufügen wie er mir. Doch ich verwarf den Gedanken sofort. Niemand würde mich noch mal demütigen, nicht einmal er.
    Mit

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